Das Unterbewusstsein – Wie funktioniert es und wie kann man es nutzen?
Das Unterbewusstsein. Irgendwie verbindet man diesen Begriff mit dem Psychologieunterricht, dem Namen Freud und den Wörtern Verdrängung und Triebe. Heutzutage weiß man, dass der Großteil unserer Gedanken und Handlungen auf den im Unterbewusstsein abgespeicherten Informationen beruht. Wo finden wir dieses mysteriöse Unterbewusstsein und wie funktioniert es eigentlich?
Das Unterbewusstsein als Speicherprogramm
Das Unterbewusstsein ist für etwa 95% unserer täglich ablaufenden Gedanken verantwortlich. Und die schätzt man immerhin auf 70 000 pro Tag.
Den Großteil der darin abgespeicherten Informationen nehmen wir in den ersten 6 bis 7 Jahren unseres Lebens auf. In dieser Zeit besitzen wir noch keine Möglichkeit, die auf uns einprasselnden Informationen bewusst zu filtern oder abzulehnen.
Das bedeutet, alles, was wir in dieser Zeit lernen, wird abgespeichert und prägt unser späteres Verhalten.
Biologisch gesehen hat das den Sinn, dass wir an unseren „Volksstamm“ angepasst werden, indem wir die Sprache unserer Verwandten, ihre Konventionen, Regeln und Tradition lernen. Es geht schließlich um die Sicherung unseres Überlebens.
Wir besitzen in diesen jungen Jahren nicht die Fähigkeit zu hinterfragen, was man uns beibringt, und saugen daher alle Informationen, die an uns weitergegeben wird, wie ein Schwamm auf. Je nachdem, in welchem Umfeld wir aufwachsen, kann das Vor- und Nachteile mit sich bringen.
Selbstbewusstsein und das Unterbewusstsein
Wer in dieser Zeit oft gescholten, dafür aber wenig gelobt wurde und nie so gut wie die Geschwister war, wird später häufiger mit Zweifeln und Unsicherheiten zu kämpfen haben.
Aber auch ein übertriebenes Ego-Bewusstsein, besser bekannt als Arroganz oder Überheblichkeit, kann als Überkompensation eines Minderwertigkeitsgefühls entstanden sein.
Doch bevor wir nun Eltern und Verwandte für negative Lebensumstände verantwortlich machen, sollten wir uns vor Augen führen, dass auch sie diesem Konditionierungsmechanismus unterlagen. Da es heute wesentlich einfacher ist an Informationen zu gelangen, steht uns die Möglichkeit offen, unser mangelndes Wissen auszugleichen.
Was genau tut also das Unterbewusstsein?
Das Unterbewusstsein steuert die meisten unserer täglichen Handlungen, und das geschieht – ganz wie der Name sagt – UNBEWUSST.
Diese Handlungen bestimmen die Resultate in unserem Leben. Wenn wir immer wieder die gleichen Fehler machen oder keine Fortschritte sehen, dann liegt das an den „alten“ Programmen, die in unserem Unterbewusstsein abgespeichert sind.
Wissen gegen Ignoranz
Zum Glück sind wir nicht dazu verdammt, den Rest unseres Lebens nach diesen alten Programmen zu leben. Denn wir haben die Möglichkeit uns „neu zu programmieren“.
Jede neue Sprache, die wir lernen, Weiterbildungen und körperliche Fertigkeiten sind Beispiele für neue Programmierungen.
Das zeigt uns, dass wir auch später die Möglichkeit besitzen, Information in unserem Unterbewusstsein abzuspeichern. Warum ist das interessant und wichtig zu wissen?
Weil die Programme im Unterbewusstsein dafür verantwortlich sind, wie erfolgreich wir im späteren Leben werden, ob wir unser volles Potential ausschöpfen und ob wir insgesamt glücklich sind.
Die Person, die alles, was sie anfasst, zu Gold werden lässt. Der Mensch, der scheinbar ein Leben lang vom Pech verfolgt wird. Tatsächlich haben diese Phänomene mit unserem Unterbewusstsein zu tun.
Denn es ist die Macht unserer Gedanken, die uns erfolgreich oder mittelmäßig sein lässt und damit Glück oder Frustration herbei führt.
Erkenne deine Muster
Nun wollen wir natürlich wissen, was in unserem Unterbewusstsein umherschwirrt und uns daran hindert, so erfolgreich und zufrieden zu sein, wie wir uns das wünschen. Wie finden wir das heraus?
Ganz einfach: Lerne aufmerksam zu werden. Wäre dir zum Beispiel aufgefallen, dass du beinahe ununterbrochen denkst? Und würde man dich fragen, was du die meiste Zeit über denkst, wüsstest du es?
Wenn du dich nicht gut fühlst, ist es sehr wahrscheinlich, dass du negative Gedanken hast, die im Hintergrund ablaufen und die du nicht bewusst wahrnimmst.
Vielleicht sagen sie dir, dass
♦ du wieder einmal versagt hast,
♦ du hättest besser agieren können,
♦ dein Partner nicht anruft, weil er dich nicht liebt,
♦ du die Beförderung bestimmt nicht bekommst und so weiter und so fort.
Kein Wunder wenn keine guten Gefühle aufkommen wollen!
Versuche so oft wie möglich am Tag deine Gedanken zu beobachten. Du wirst dich sicherlich beim „Abschweifen“ ertappen und musst dann dein Bewusstsein erst wieder fokussieren. Das ist eine tolle Übung, um mehr Aufmerksamkeit im Alltag zu erhalten. Das wird dir in jedem Lebensbereich zugutekommen, ob das mit dem Partner und Freunden ist oder in deiner Arbeit! Wer aufmerksam ist, handelt besonnener.
Wo genau sind nun all diese negativen Gedanken und wie können wir ihnen Einhalt gebieten?
Der Körper als Energiespeicher für Glaubenssätze
Ja, unser Körper speichert Energie nicht nur in Form von Fett, wie viele unliebsamerweise bereits wissen. Was er also an Nahrungsenergie nicht weiter verwerten kann, wird in Fettzellen abgespeichert.
Unser Körper verwertet aber eben jede Art von Energie, auch jene, die in Form von Gedanken und Gefühlen vorhanden ist.
Haben wir zum Beispiel in der Schule oft die schlechte Erfahrungen gemacht, dass wir ausgelacht wurden, während wir vor der Klasse ein Referat halten sollten, werden auch solche Erlebnisse im Körper abgespeichert.
Diese unangenehme Situation wird vom Körper als Gefahr gewertet, der Sympathikus schaltet sich ein und wir befinden uns im „Fight and Flight“ Modus (gesteigerter Puls, Blut wird in die Muskulatur gepumpt usw.). Nun können wir allerdings weder kämpfen noch fliehen, die Energie kann somit nicht abgeben werden und wird an einer Stelle im Körper gespeichert (Verspannungen im Bauch-, Rücken- oder Brustbereich zum Beispiel).
Natürlich fängt man zusätzlich an, sich eine Geschichte um diese Erlebnisse aufzubauen: „Ich kann nicht vor Leuten sprechen. Ich habe eine Redeangst.“
Jedes Mal, wenn wir in eine ähnliche Situation kommen, die als Trigger fungiert, läuft unser abgespeichertes Programm ab. Damit bestätigen wir unsere Einstellung und formen daraus einen Glaubensgrundsatz: ICH HABE REDEANGST. Punkt. Und wir sind der Überzeugung, dass daran nicht zu rütteln ist.
Alles, was du glaubst zu sein, hast du dir so lange eingeredet, bis es zu einer Überzeugung für dich geworden ist. Und diese Überzeugungen sind im Unterbewusstsein abgespeichert und sind der Grund dafür, dass dein Leben so ist wie es ist.
Wenn du dich als jemand siehst, der kein Talent für Sprachen hat, dann wirst du nicht dazu neigen, es überhaupt zu versuchen, eine zu lernen. Wenn du glaubst, die Beförderung sowieso nicht zu bekommen, dann wirst du dich nicht anstrengen, sie zu bekommen.
Doch diese Glaubenssätze lassen sich ändern! Daher stimmt es auch, dass wir alles erreichen können, was wir uns wünschen. Diese Wünsche sollten aber deiner wahren Natur entspringen (siehe dazu: Das bist nicht du! Lebe deine wahre Natur und werde glücklich).
Reprogrammierung des Unterbewusstseins
Was kann ich tun, wenn ich bereit bin, mein Leben zu ändern und dafür meine alten Glaubensvorstellungen, die mein Unterbewusstsein bevölkern, über Bord werfen will?
Wie immer, wenn man eine Veränderung herbeiführen möchte, gibt es einige Schritte zu beachten, die uns zum Ziel führen:
1. Erkennen und Aufmerksamkeit schulen
Wie oben beschrieben, müssen wir das Problem zuerst ausfindig machen. In unserem Fall sind das die (negativen) Gedanken, die uns zu unseren Handlungen bewegen. Beobachte dich im Laufe des Tages oder nimm dir die Zeit für Meditation, in der gerade zu Beginn sehr viele Gedankengänge aufkommen können. Lass sie zu und verurteile sie nicht. Wir wollen sie bewusst wahrnehmen.
Siehe auch: Achtsamkeit und Bewusstheit – erste Schritte.
2. Verstehen und loslassen
Woher kommen diese Gedanken? Haben sie noch ihre Richtigkeit?
Vieles haben wir aus unserer Kindheit und Jugendzeit von den Eltern, Mitschülern, Lehrern usw. Wir haben geglaubt, was sie gesagt haben und uns dementsprechend verhalten, um dazuzugehören (der Überlebensinstinkt), doch nun sehen wir, dass das nicht mehr notwendig ist.
Verzeihe ihnen und dir und lass die Vergangenheit los.
Siehe auch: Glaubenssätze erkennen und loslassen in 6 Schritten.
3. Visualisierung und Affirmationen
Mit unserem Vorstellungsvermögen können wir unser zukünftiges Ich visualisieren und zwar so lebhaft als möglich! Denn die positiven Emotionen helfen dabei, die neuen Programme schneller im Unterbewusstsein abzuspeichern. Dieses kann nämlich nicht zwischen Realität und Imagination unterscheiden.
Auch positive Affirmationen sollten zu unserer täglichen Gewohnheit werden. Sie unterstützen den Prozess positive Emotionen zu erzeugen und sind deshalb ebenfalls wunderbar zur Reprogrammierung geeignet.
Siehe auch: Visualisieren und Erfolg gehören zusammen und Affirmationen gegen Selbstzweifel.
4. Durchhalten
Wenn Zweifel, Angst und Unsicherheit aufkommen, dann weißt du, dass du auf dem richtigen Weg bist, deine alten Programme zu beseitigen. Diese Reaktionen kommen nämlich immer dann auf, wenn der Körper sich bedroht fühlt – in diesem Fall stellen wir seine alten „Überlebensprogramme“ in Frage.
Halte durch und lass dich durch diese Gefühle nicht von deinem Ziel abbringen! Du wirst schließlich mit Freiheit und Glück belohnt werden, wenn du dich aus deinen alten Programmen befreit hast.
Denn frei ist, wer seine Entscheidungen bewusst trifft, wer seiner Intuition vertraut und weder von der Meinung, noch der Liebe der anderen abhängig ist. Das Überleben haben wir schließlich gemeistert, jetzt wollen wir das sorgenfreie Leben und das Glücklichsein erleben. Und zwar ganz bewusst.
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