Glücklich sein – Am liebsten für immer

Es ist der heimliche Antrieb all unseres Tuns. Der Grund für die Ziele, die wir uns in unserem Leben stecken. Der Anstoß für unsere Verlangen. Auch, wenn es uns manchmal gar nicht so bewusst ist, doch unsere Wünsche und unser Streben dienen einem Zweck: glücklich sein.
Den Wohlstand, den wir herbeisehnen, um endlich tun zu können, wonach uns der Sinn steht. Die Partnerschaft, nach der wir suchen. Das Haus, der Beruf, der gesellschaftliche Status, die wir anstreben. Blickt man hinter jene Verlangen und fragt, warum man diese Wünsche hat, so antworten wir meistens mit: „Weil es mich glücklich machen würde.“
Was verstehen wir unter „glücklich sein“?
In den oben genannten Beispielen lässt sich das „glücklich sein“ wie folgt beschreiben:
Wenn wir uns mehr Geld wünschen, dann deshalb, weil wir den Wunsch haben, endlich alles tun zu können, worauf wir Lust haben. Man würde seinen Beruf an den Nagel hängen und hätte alle Zeit der Welt, um zu reisen oder seinen Hobbys nachzukommen. Wonach man sich sehnt, ist in diesem Fall Freiheit.
Außerdem bedeutet ein gut bezahlter Job, ebenso wie eine feste Partnerschaft Sicherheit. Die Angst vor unbezahlten Rechnungen und vorm Alleinsein fallen weg.
Freiheit und Sicherheit schenken uns Wohlbefinden, schwemmen alle Sorgen davon und enthalten zudem die Formel zum glücklich sein: Der Moment wird in seiner Ganzheit erlebt und wir sind dabei vollkommen bewusst.
Was bedeutet „vollkommen bewusst sein“? Es bedeutet, den Augenblick als Ganzes zu erleben, das heißt, nicht als ein Subjekt („Ich“), das durch eine Welt geht, in der es sich behaupten und für sein Glück kämpfen muss.
Wenn ein Augenblick vollkommen erlebt wird, dann sind da nur Geschehnisse und Gefühle, aber du selbst nimmst dich nicht mehr als gesondertes Subjekt wahr. Wer ein Instrument spielt oder zum Sport geht (aber auch beim aufmerksamen Lesen, Stricken, Handwerken usw.) kennt dieses Phänomen: Man ist absorbiert in dem, was man tut und vergisst die Welt um sich herum. Man sieht auf die Uhr und stellt fest, dass Stunden vergangen sind. Im glücklich sein scheinen das „Ich“, sowie Raum und Zeit zu verschwinden (siehe auch den Artikel: Im Hier und Jetzt leben).
Objekte der Begierde
Eigentlich sind es ja nicht der gute Job oder der neue Partner, die das Glück in sich tragen und es dann an uns übergeben, wenn wir sie haben.
In unserer Gesellschaft haben wir allerdings früh gelernt, dass wir, wenn wir erst den hochbezahlten Beruf, das große Auto, das Haus oder den Seelenverwandten gefunden haben, glücklich sein werden.
Wir projizieren das Glück ständig in die Zukunft, rackern uns ab und geißeln uns für eine Vorstellung, die wir haben. In dem Moment, wo wir bekommen, was wir wollen, fühlen wir uns glücklich. Und damit fühlen wir uns bestätigt, dass wir mit unseren Vorstellungen recht hatten. Aber für wie lange hält dieses Glück an? Ein paar Tage? Wochen? Vielleicht Monate? Was dann?
Dann müssen wir wieder nach einem neuen Objekt suchen, das wir uns wünschen. Ein neues Verlangen, das uns in ferner Zukunft glücklich machen wird.
Und so sind wir ständig auf der Suche nach diesem Glück, das uns immer wieder in den Händen zerfließt, wenn wir es gerade erwischt haben. Warum können wir es nicht halten? Warum sind wir nie dauerhaft glücklich mit einer Sache, sondern wollen fortwährend etwas Neues oder Besseres?
Wenn man das Leben betrachtet, so stellen wir fest, dass nichts so bleibt, wie es ist. Alles verändert sich, passt sich an sein Umfeld an und entwickelt sich. Wir nennen das Evolution.
Doch der Mensch sucht nach einem vollkommenem Zustand, der ihn glücklich machen soll und der am besten für immer so bleibt wie er ist. Stabilität und Sicherheit nennen wir das dann. In Wahrheit ist das ein Trugschluss und ein Zustand der nicht zu erreichen ist. Man werfe noch einmal einen Blick in die Natur: es gibt nichts, das sich nicht verändern würde!
Zudem beobachten wir, dass alles vergeht, verwelkt, verfällt und in Unordnung geht. Der Mensch versucht diesem Prozess des Verfalls entgegenzuwirken und gerät nicht selten in Panik, wenn er es nicht schafft.
Dass wir alt und sterben werden ist unausweichlich. Dass wir diesem Prozess entspannter gegenübertreten und jeden Augenblick unseres Lebens schätzen, ist erlernbar. Es ist wichtig, dass wir Menschen versuchen einen Ordnung herzustellen, doch es ist ebenso wichtig zu verstehen, dass manches unaufhaltsam ist und wir uns Zeit zum Entspannen nehmen sollten.
Glückliche Menschen verstehen es, das Leben wichtig, aber nicht zu ernst zu nehmen. Und sie haben erkannt, dass das Glück nicht in Gegenständen oder Menschen zu finden ist. Wie oben beschrieben hält das gute Gefühl, wenn wir bekommen haben, was wir wollten, nicht allzu lange an. Und immerzu nach neuen Objekten zu suchen, die uns glücklich machen sollen, macht uns rastlos und verbissen – Zustände, die wenig mit glücklich sein zu tun haben.
Und so erkennen wir, dass es nicht die Objekte der Begierde sein können, die das Glück beherbergen. Sie scheinen Auslöser dafür zu sein, dass Glück in uns frei wird; was uns zu der Annahme bringt, dass wir selbst die Quelle des Glücks sein müssen.
Glücklich sein im No-Mind
Wieso fühlen wir uns also gut, wenn wir bekommen haben, was wir wollten?
Es ist das Verschwinden des Verlangens und damit eine Entspannung unseres Verstandes, das für das gute Gefühl verantwortlich ist. Unser zwanghaftes Denken, wie wir das Objekt bekommen können, ist verschwunden. Ein kurzer Moment im No-Mind („Kein Verstand“) schafft eine ungeheure Erleichterung.
Ich möchte das an einem Beispiel verdeutlichen:
Ich sehe ein Kleidungsstück oder ein schickes Auto (oder was immer das Objekt der Begierde ist) und ich stelle mir vor, wie toll ich darin aussehen würde. Ich muss dieses Objekt haben, denn es wird mich schöner und besser machen und das gibt mir ein gutes Gefühl. Also strenge ich mich an, ich arbeite und geißle mich (und andere), um endlich an dieses Objekt zu kommen. Je schwerer mein Weg dorthin, desto mehr bin ich überzeugt davon, dass ich es verdient habe. Dann endlich ist es so weit und ich erhalte mein Wunschobjekt. Die Anspannung in mir lässt nach. Endlich hab ich es. Jetzt kann ich mich zurücklehnen und entspannen. Ich fühle mich glücklich.
Das ist ein Kreislauf, der, wenn er nicht erkannt und damit unterbrochen wird, bis an unser Lebensende fortlaufen kann. Das Verlangen, das uns antreibt und dabei korrumpiert und verhärmt, bis wir an unserem Ziel ankommen. Erst, wenn wir haben, was wir wollten, und das Verlangen verschwindet, können wir uns entspannen. Und dieses Entspannen nennen wir dann glücklich sein.
Es ist, als würde man zu enge Schuhe tragen, um den Genuss der Erleichterung beim Ausziehen zu spüren.
Dabei ist das glücklich sein in dieser ruhigen und stillen Form immer da und für jeden zugänglich. Doch scheinen wir in unserer lauten Welt die feine Nuance des Glücks in unserem Inneren nicht mehr wahrzunehmen und brauchen starke Kontraste, um überhaupt etwas zu spüren. Erst muss gelitten werden, damit man sich freuen darf.
Für immer glücklich sein
Immerwährendes Glück, das wir unser ganzes Leben anstreben, ist in Wahrheit das Ende des Leidens. Und was wir Leiden nennen, ist das unstillbare Verlangen des Menschen jemand zu sein, jemand darzustellen und jemand zu werden. All das impliziert Zeit und wie wir gesehen haben, spielt Zeit fürs glücklich sein keine Rolle (siehe oben).
Unser Verlangen kann sich in Objekten, in der Suche nach Sinnhaftigkeit, nach Zielen oder den höchsten religiösen Wahrheiten ausdrücken. Es macht keinen Unterschied.
Jedes Verlangen bezieht die Vorstellung mit ein, es würde uns an etwas mangeln. Und wer glaubt, an einem Mangel zu leiden, wird auf die Suche gehen, um diese Leere zu füllen. Mit Geld, mit Liebe, mit Zweck und Lebensaufgaben.
Doch die Suche ist endlos, solange wir nicht verstehen, dass das Glück nie außerhalb von uns zu finden sein wird. Wenn du dein Verlangen loslassen und deine Suche aufgeben kannst, wird sich das Glück von selbst zeigen. Solange du allerdings genaue Vorstellungen davon hast, wie es auszusehen hat, wirst du es womöglich nicht sehen, wenn es sich dir zu erkennen gibt.
Wie erkenne ich dieses Glück?
Es ist die Ruhe, die du empfindest, wenn du auf der Terrasse den Tag ausklingen lässt. Es ist die Freude, die du spürst, wenn du den Sonnenuntergang bewunderst oder mit deinen Freunden lachst. Es ist die Stille, die sich einstellt, wenn du dem Wald lauschst. Und hinter jeder Aktivität, in die du vollkommen absorbiert bist, die dich so einnimmt, dass du vergisst ob Tag oder Nacht ist, scheint das friedvolle Sein durch, das dich ausmacht. Das alles nennen wir Glück.
Beachte es, lerne es kennen und schätzen und studiere es wie ein Liebhaber jedes Detail seiner Leidenschaft studiert.
Beobachte dich im Zustand des Glücks und lerne zu verstehen, was es wirklich ist, das dir ein gutes Gefühl gibt. Ist es nicht diese Stille, diese Ruhe, wenn alles Suchen und Zweifeln aufhört?
Lerne das Geheimnis wahren Glücks kennen, indem du vollkommen aufmerksam wirst. Nach und nach wird dir dieses Geheimnis mehr von sich offenbaren.
Liebe es und es wird dich nie mehr verlassen. Das nennen wir dann „das Ende des Leidens“. Oder ein wahrhaft glückliches Leben.
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