Visionen haben und eine neue Zukunft erschaffen

Feb 1, 2019

Als wir jung waren, taten wir es ständig: sich Visionen unseres zukünftigen Ich ausmalen. Wer man sein wird, was man tun und wie man sich dabei fühlen wird. Viele Jahre später, nach all unseren Erlebnissen und Erfahrungen, die wir gemacht haben, meinen wir, die Entwicklung unserer Persönlichkeit sei abgeschlossen, und es gäbe nicht mehr viel daran zu rütteln. Dabei ist es möglich, sich immer wieder neu zu erfinden. Doch dazu braucht es Visionen.

Gedanken über die Zukunft

 

Unser Verstand ist ein großartiges Werkzeug. Wir besitzen nicht nur die Fähigkeit aus der Vergangenheit zu lernen (das können schließlich auch Tiere), sondern können mit diesem Wissen auch unsere Zukunft planen.

Etwa 70 000 Gedanken hat der Mensch laut Wissenschaft täglich. Ungefähr 90% davon sind dieselben wie am Tag zuvor. Und am Tag davor usw.

Die gleichen Gedanken führen zu den gleichen Entscheidungen, die man bisher getroffen hat. Diese Entscheidungen zu den gleichen Verhaltensweisen. Jene erzeugen die gleichen Erlebnisse, welche wiederum die gleichen altbekannten Emotionen hervorrufen. Und diese Emotionen führen erneut zu den gleichen (negativen) Gedanken.

Dieses Bündel aus Denken, Handeln und Fühlen nennen wir unsere Persönlichkeit. Wie wir denken, wie wir handeln und wie wir fühlen beeinflussen unsere Biologie, unsere Hormone und selbst unsere Genexpression. Die Persönlichkeit kreiert also unsere persönliche Realität.

Bewusstmachung unseres alten Ich

 

Wenn man nun eine neue persönliche Realität kreieren möchte, sprich einen Neuanfang starten und ein neues Leben beginnen, dann muss man anfangen, sich bewusst zu machen, was man bisher gedacht hat. Und das muss man ändern!

♣ Siehe auch den Blogartikel: Tu es, jetzt! Sei die Veränderung. Warte nicht darauf.

Als Erstes muss man sich also seiner unbewussten Gedanken bewusst werden. Das gelingt, indem man lernt, sich genau zu beobachten. Seine ganze Aufmerksamkeit auf die automatisch ablaufenden Gewohnheiten und Verhaltensmuster zu legen. Die eigenen Emotionen betrachten, die man jeden Tag durchlebt, und die mit der persönlichen Vergangenheit verbunden sind; und dann entscheiden, ob diese Emotionen in die neue Zukunft passen.

Viele Menschen versuchen, ein neues Leben zu beginnen, doch sie tun dies als dieselbe Person, die sie waren. Und das funktioniert nicht. Man muss buchstäblich jemand anderes werden.

visionen

Eine Aufzeichnung der Vergangenheit

 

Unser Gehirn ist so organisiert, dass es alles reflektiert, was es von unserem Leben weiß. Es ist sozusagen wie eine Aufzeichnung der Vergangenheit.

Wenn du jeden Morgen zur selben Zeit aufstehst, die gleiche Morgenroutine ausführst, zum gleichen Job fährst, dort das gleiche tust, was du jeden Tag tust, dieselben Menschen triffst, die die gleichen Reaktionen in dir auslösen; hat sich dann irgendetwas in deinem Gehirn verändert? Es waren die gleichen Gedanken, die gleichen unbewussten Handlungen und die gleichen Emotionen wie am Tag zuvor. Und am Tag zuvor usw.

Und doch hoffst du insgeheim, dass dein Leben sich ändern wird. Aber wie soll das passieren?

Die Neurowissenschaft sagt, dass Nervenzellen, die gemeinsam Impulse setzen, sich miteinander verbinden. Wenn wir also stets die gleichen Gedanken- und Verhaltensmuster durchspielen, festigen wir dasselbe Netzwerk von Nervenzellen und seine Verbindungen. Wir nutzen ein sehr begrenztes Netzwerk in einem schier endlosen Geflecht an Möglichkeiten.

Und wenn wir Mitte 30 sind, erscheinen wir plötzlich nur mehr als eine Reihe an auswendig gelernten Verhaltensweisen. Wir funktionieren wie ein Computerprogramm, das am Morgen hochgefahren wird und dann seinen gewohnten Verlauf nimmt. Immer wieder dasselbe Programm. Mit wenigen gelegentlichen Updates.

Herstellung neuer Verbindungen

 

Wenn man tagein tagaus das Gleiche wiederholt, dann konditioniert man seinen Körper in einer solchen Weise, dass er nicht mehr auf deinen Verstand angewiesen ist. Er weiß es besser und handelt automatisch, ohne dass du mit deinem Denken eingreifen musst. Oder kannst. Das nennt man eine Gewohnheit.

Wenn man eine Veränderung in seinem Leben wünscht, dann muss man seine Gewohnheiten erkennen, verstehen und schließlich brechen, um neue synaptische Verbindungen herstellen zu können. Doch wie sich zeigt, sind solche neuen Verbindungen sehr sensibel und wenn sie nicht immerzu wiederholt werden, lösen sie sich schnell wieder auf.

Daher ist es wichtig, neu Gelerntes täglich zu wiederholen, um diese Verbindungen zu festigen.

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Visionen und Evolution

 

Dass wir Neues lernen wollen, wird davon bestimmt, ob wir Visionen haben. Und die sollten wir haben. Und zwar Visionen, die größer sind, als das, was wir bisher erlebt haben, und für die wir Feuer und Flamme sind.

Wenn wir keine Visionen haben, werden wir mit der Hardware unserer Vergangenheit im Gehirn zurückbleiben und unser Leben wird vorhersagbar.

Visionen sind neue Gedanken, neue Informationen, die uns zu neuen Entscheidungen antreiben, neue Verhaltensmuster generieren und neue Erfahrungen kreieren. Diese wiederum führen zu neuen Emotionen und damit zu neuen Gedanken. Das nennt man Evolution.

Wenn das Gehirn also eine Aufzeichnung der Vergangenheit ist, und wir keine neuen Visionen für unsere Zukunft haben, dann leben wir sozusagen in der Vergangenheit und werden niemals in dieser neuen Zukunft ankommen.

Sobald wir in der Früh aufwachen und keine Visionen haben, die unser bisheriges Dasein übersteigen und uns inspirieren, aus dem Bett zu kommen, dann wird es unsere Außenwelt, die unsere Zukunft kontrolliert. Dann ist es unser Umfeld und alles außerhalb von uns, dass das Denken und das Fühlen beeinflusst.

Denn wir besitzen ein neuronales Netzwerk für jede Person, die wir kennen, und jeden Platz, an dem wir uns aufhalten. Für jeden Gegenstand, den wir besitzen und jede Aktion, die wir ausführen.

Und wenn wir täglich genau denselben Personen begegnen und dieselben Plätze besuchen und dort immerzu die gleichen Dinge machen, dann werden diese Netzwerke aktiviert. Und so ist es unsere Umwelt, die uns kontrolliert und nicht wir selbst.

Veränderung ist unbequem

 

Um eine wirkliche Veränderung hervorzurufen und deine Visionen wahrzumachen, bedarf es also auch einer Änderung deines Umfelds.

Diese Veränderung erfolgt, wenn deine Visionen so klar für dich sind, dass du dich selbst schon als dieses zukünftige Ich siehst. Dadurch lebst du dieses Ich in jedem Augenblick, hier und jetzt, und verhältst dich jetzt schon so, als wärst du bereits an deinem Ziel angekommen.

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Der Moment, in dem man etwas verändern will, wird unbequem werden. Denn wer in den Fluss der Veränderung steigt, bekommt nasse Füße und die alten Programme werden sich ziemlich sicher darüber beschweren.

Dein Verstand wird dir sagen, dass es besser ist, morgen anzufangen. Dass du es nicht schaffen wirst. Dass es die Schuld deines Ex-Partners ist oder dass das alles ohnedies keinen Sinn macht. Und die Aussage, die uns am allermeisten zurückhält, ist folgende: „Das fühlt sich nicht richtig an.“

In diesem Moment wird ein altes Programm hochgefahren, das du so oft durchgespielt hast und so sehr verinnerlicht hast, dass es sich vertraut anfühlt. Und weil es sich vertraut anfühlt, denkst du: „Das fühlt sich richtig an.“ Du hast dem alten Lügenprogramm Glauben geschenkt, nur weil du es kennst und es sich vertraut anfühlt.

Visionen verwirklichen

 

Nun liegt es an dir zu sagen: „Stopp! Keine Beschwerden. Keine Schuldzuweisungen mehr. Ich werde mich nicht mehr in die Opferrolle drängen lassen.“ (Siehe auch den Blogartikel: „Negative Gedanken loswerden“)

In das Neue und Unbekannte zu waten, bedeutet den Tod deiner alten Programme, mit all ihren biologischen und hormonellen Inhalten. Und das macht uns Angst, weil wir unser Leben und unsere Zukunft nicht mehr vorhersagen können.

Doch der beste Weg seine Zukunft vorhersagbar zu machen, ist sie zu kreieren. Nicht von dem Bekannten, sondern von dem Unbekannten aus. Und wenn es plötzlich bequem wird in dem Unbekannten, dann werden Visionen zu Wirklichkeit und wir sind in unserem neuen Ich angekommen.

 

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