Gesetz der Anziehung oder Loslassen: Welcher Weg ist besser?

Die Konzepte rund um das Gesetz der Anziehung besagen im Wesentlichen, dass du eine Person bist, die die Kontrolle über ihr eigenes Leben hat und dass alles, was dir widerfährt, das Ergebnis deiner eigenen Manifestation ist. Die Konzepte des Loslassens hingegen lehren uns, dass wir die Vorstellung davon aufgeben sollen, eine separate, individuelle Person zu sein, die Kontrolle hat, sondern uns stattdessen dem Leben hingeben sollen. Diese Philosophien stehen doch in direktem Widerspruch zueinander, oder? Warum spreche ich in meinen Videos trotzdem gerne über beide, und kann man sie vielleicht auf irgendeine Weise miteinander in Einklang bringen?
Im heutigen Artikel werden wir diesen Fragen auf den Grund gehen.
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Zwischen Manifestation und Hingabe
Ganz einfach gesagt, ergeben sich diese unterschiedlichen Lehren daraus, dass sie an zwei verschiedene Subjekte gerichtet sind. Entweder wirst du als Person angesprochen oder als reines Bewusstsein (gerne auch als höheres Selbst bezeichnet).
Das Konzept der »Nicht-Dualität« ignoriert die Existenz der individuellen Person, und spricht dich als reines Bewusstsein an, während das Gesetz der Anziehung sich an die Person richtet, die die Kontrolle über ihre persönliche Welt hat.
Jeder von uns befindet sich an einem anderen Punkt in seinem Leben, weshalb wir von unterschiedlichen Philosophien profitieren können. Vor allem wenn wir mit dem, was wir bisher in unserem Leben gelernt und erfahren haben, nicht mehr weiterkommen, sondern das Gefühl haben festzustecken.
Jemand, der stark mit seiner individuellen Persönlichkeit identifiziert ist, wird sich von den Konzepten rund um das Loslassen und sich dem Leben hingeben, nicht wirklich angesprochen fühlen. Hingegen könnte jemand, der völlig desillusioniert ist, eine echte Erleichterung erfahren, wenn er hört, dass er nichts kontrollieren muss bzw. kann.
Vielleicht kann sich jemand von euch noch erinnern, als Jim Carry einst sagte:
»Jeder sollte reich und berühmt werden und alles tun, wovon er jemals geträumt hat, damit er sieht, dass das nicht die Lösung ist.« – Jim Carry
Das erklärt ein bisschen das Paradoxon vom Gesetz der Anziehung und dem Loslassen.
Jemand, der der festen Überzeugung ist, dass er durch das Erreichen seiner Wünsche erfüllt sein wird, wird kein Interesse an den Lehren des Loslassens haben. Für so jemanden ist es sehr relevant zu hören, dass er seine persönliche Realität erschaffen, und manifestieren kann, was er möchte.
Im Advaita Vedanta, im Zen-Buddhismus und Hinduismus wird gelehrt, dass es keine getrennte Person gibt, die unabhängig vom Leben handelt oder die Kontrolle über eine persönliche Welt hat und dass jede Vorstellung davon tatsächlich nur zu mehr Leiden führt.
Aber all das muss jemandem durch seine eigene direkte Erfahrung bewiesen werden.
Kann man diese beiden Ideen nun irgendwie zusammenbringen?
Innere Erfüllung finden
Basierend auf unseren Erfahrungen und Konditionierungen hat jeder von uns seine persönlichen Ideen über sich und das Leben, und Wünsche, die damit einhergehen. Vieles haben wir von unserer Eltern oder den Medien übernommen, und wenn jemand beispielsweise all die Dinge, die er sich bis 30 oder 40 vorgenommen hat, dann auch tatsächlich erreicht, kommt für manche die Ernüchterung.
Wieso fühle ich mich nicht glücklich und gut? Ich habe doch alles gemacht und geschafft, von dem ich dachte, es wird mich zum großen Glück führen. Partner, Kinder, beruflicher Erfolg, Haus, Auto – was stimmt denn nicht mit mir?
Wenn man zu dem ehrlichen Schluss kommt, dass nichts da draußen einem eine dauerhafte Erfüllung bringt, beginnt manch einer den Blick nach innen zu wenden.
Das ist ein natürlicher Prozess in der geistigen Entwicklung und er muss sich für jede Person individuell zu seiner eigenen Zeit entfalten.
Es bringt nichts, jemandem eine Lehre vorzusetzen, bevor er bereit ist, sie zu hören, da er sie einfach ablehnen wird.
Das Gesetz der Anziehung hilft eigentlich dabei, diesen Prozess zu beschleunigen.
Erwachen zur höheren Realität
Wenn wir an einen Traum denken, den wir nachts haben, so könnte man sagen, dass das Gesetz der Anziehung die Figur im Traum, also den Traumcharakter anspricht. Dieser hält sich für die Hauptfigur, die ihre eigenen Träume und Wünsche erschafft. Er glaub, dass er der Schöpfer seines eigenen Schicksals ist.
Doch es kommt ein Punkt, an dem einige Menschen erkennen, dass sie nicht nur der »Traumcharakter« sind, sondern auch der »Träumer« hinter dieser Figur. In anderen Worten, sie realisieren, dass es eine tiefere Ebene des Bewusstseins gibt, die ihre Realität lenkt und dass beide Aspekte untrennbar miteinander verbunden sind.
Für diese Menschen beginnt die Idee, ständig persönlichen Wünschen nachzujagen, sinnlos zu werden.
Es ist nichts falsch daran, seine Wünsche zu manifestieren; es löst einfach nicht das Problem. Dein Ego wird dich immer auffordern, wieder auf das Hamsterrad zu steigen und einem neuen Wunsch nachzujagen.
Für manch einen wird das Ego zu einem Tyrannen, dessen Herrschaft man nicht mehr unterlegen sein will. Dann entsteht der Wunsch nach Flucht. Und dann ist man offen für den Weg des Loslassens.
Wünsche und ihre Essenz
Wir könnten also auch sagen, dass das Gesetz der Anziehung uns die Symbole unseres Verlangens gibt, während die Hingabe uns die Essenz unserer Wünsche gibt.
Wir glauben beispielsweise, dass wir die Beziehung oder das neue Auto wollen, aber eigentlich sind diese Dinge Symbole für das, was wir wirklich begehren. Denn sobald die Beziehung toxisch wird bzw. das Auto kaputt geht, wollen wir keines von beiden mehr.
Was wir wirklich wollen, sind Glück oder innerer Frieden, die uns die Symbole zu bringen scheinen.
Es geht nicht darum, dass du deine Realität nicht erschaffen kannst, sondern dass du es bereits mühelos und automatisch tust. Das Leben reagiert auf deinen Seinszustand und erschafft deine persönlichen Erfahrungen dementsprechend.
Diese beiden Philosophien stehen also nicht nur nicht im Widerspruch zueinander, sondern sind unterschiedliche Pfade, die zum selben Ziel führen: Der Erkenntnis, dass »ich bereits das bin, wonach ich suche.«
Das Gesetz der Anziehung lehrt mich, dass Glück nicht außerhalb von mir zu finden ist, und Loslassen lehrt mich, dass das Glück bereits in mir ist. So wird der gegenwärtige Moment zu einzigen Verlangen, weil der persönliche Wille und der Wille des Lebens eins sind.
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Die Autorin
Dr. Anna N. Kluger
Früher als Ärztin tätig, ist Anna heute Autorin, Mentorin und Entwicklerin des Online-Kurses „Endlich glücklich!“ Neben ihren Büchern und ihrem Kurs teilt sie ihr Wissen und ihre Expertise auf YouTube, ihrem Podcast „Du hast mehr Macht, als du denkst“ und ihrem Blog. Zur Autorenseite auf Amazon
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