Angst vor Ablehnung: Warum uns die Meinung der anderen wichtig ist.
Ablehnung hätte in früheren Zeiten unseren Tod bedeutet. Hätte unser »Stamm« uns abgelehnt und verstoßen, wären wir ohne die Hilfe der anderen wahrscheinlich verendet. Ablehnung wird auch als Strafe angewendet, etwa wenn man Kinder auf ihr Zimmer schickt oder Gefängnisinsassen in Einzelhaft sperrt. Deshalb sitzt die Angst vor Ablehnung tief in uns, doch sie ist heute mehr denn je obsolet – es wird Zeit, sie zu überwinden.
Keine Gefahr
Heutzutage muss man sich kaum sorgen, dass die Ablehnung von anderen zum Tode führt, wie das früher der Fall war. Denn im Zeitalter des Internets kann man sich sowohl Essen nach Hause bestellen, als auch »soziale Kontakte pflegen« und in Interaktion bleiben.
Es besteht also keine Gefahr mehr zu sterben, wenn man von anderen abgelehnt wird. Und diese Angst ist der eigentliche Grund, warum wir uns schlecht fühlen, wenn andere uns kritisieren oder nicht wollen.
»Likes« in sozialen Medien
»Nur zwei Leute haben mein Bild gelikt. Niemand interessiert sich für mich.«
»Ach, ich habe so viele ›Likes‹ bekommen. Ich bin was Besonderes.«
Wer andere Menschen (bzw. »Likes«) darüber entscheiden lässt, ob er wertvoll ist oder nicht, gibt der Außenwelt die Chance über den eigenen Selbstwert und das Wohlbefinden zu entscheiden.
Die wichtigste Meinung über dich sollte deine eigene sein! Die einzig wichtigen Worte über deine Person, die zählen, sind die, die du dir selbst sagst.
Warum man nett zu uns ist
Wenn dir ein Verkäufer im Geschäft Honig ums Maul schmiert, dann ist den meisten von uns schnell klar, warum er das macht.
Wenn der Chef uns lobt, weil wir gewisse Arbeiten am besten erledigen, dann freut uns das so lange, bis wir die Arbeit der anderen übernehmen sollen, da diese sie nicht so gut erledigen.
Hinter Lobpreisungen anderer Menschen steckt in den meisten Fällen eine Absicht. Sie wollen etwas von uns, und versuchen sich deshalb bei uns einzuschmeicheln.
Warum man uns kritisiert
Kritik hat in den seltensten Fällen etwas mit dir selbst zu tun. Menschen, die kritisieren tun das, um von ihrer eigenen Unzulänglichkeit abzulenken.
Die meiste Kritik haben sie nämlich für sich übrig, aber um nicht nur sich selbst runterzumachen, machen sie andere schlecht, um sich besser zu fühlen.
Ich höre oft den Begriff »konstruktive Kritik«, doch für mich persönlich lassen sich diese Wörter nicht vereinbaren. Für mich ist ein »Vorschlag« »konstruktiv.« Das Wort »Kritik« hat für mich eine negative Konnotation und wird in diesem Artikel für kränkenden Bemerkungen verwendet.
Tipps
Niemand kann dich ablehnen, es sei denn, du gibst ihm die »Erlaubnis« dafür.
Wenn du weißt, warum andere dich loben oder ablehnen, kannst du die Entscheidung treffen, solche Aussagen nicht mehr an dich ran zu lassen.
♦ Sag dir zum Beispiel: Diese Person hatte wohl einen schlechten Tag. Wahrscheinlich ist sie insgesamt unglücklich und versucht deshalb, auch andere unglücklich zu machen. Das lasse ich nicht an mich ran.
♦ Wenn dich jemand persönlich kritisiert oder angreift und du diesem Menschen nicht aus dem Weg gehen kannst, dann kannst du ihm antworten: »Danke fürs Teilen«, und es dabei belassen. In den meisten Fällen merken solche Menschen dadurch, dass dich ihre Meinung nicht interessiert, weil du weder versuchst, dich zu rechtfertigen noch einen Gegenangriff zu starten.
Siehe auch: Kritik und Selbstkritik: Wie gehe ich am besten mit ihr um?
♦ Wenn du dich nicht liebenswert und anerkannt fühlst, weil du keine »Likes« auf Social Media bekommst oder deine Nachrichten nicht beantwortet werden, musst du einen ehrlich Blick nach innen werfen und dich fragen: Möchte ich meinen Selbstwert tatsächlich von solchen Dingen abhängig machen? Brauche ich die Anerkennung der anderen, um mich selbst mögen zu können?
Natürlich nicht! Das Wichtigste ist und bleibt, was du über dich denkst. Denke stets daran, dir selbst der beste Freund zu sein, dich zu loben und dir nette Dinge zu sagen.
Natürlich sind Komplimente von anderen nett, aber wenn wir unseren Wert daran messen, was andere über uns zu sagen haben, geben wir damit die Macht über unser Wohlbefinden ab.
Entscheide selbst darüber, wie du dich fühlen willst, und dann tu alles in deiner Macht stehende, um dir dieses gute Gefühl zu geben! Das bist du auf jeden Fall wert!
Über die Autorin
Dr. Anna N. Kluger
Früher als Ärztin tätig, ist Anna heute Autorin, Mentorin und Entwicklerin des Online-Kurses „Endlich glücklich!“ Neben ihren Büchern und ihrem Kurs teilt sie ihr Wissen und ihre Expertise auf YouTube, ihrem Podcast „Du hast mehr Macht, als du denkst“ und ihrem Blog. Zur Autorenseite auf Amazon
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Liebe Anna,
dein Beitrag kommt wie gerufen. Genau dieses Thema ist bei mir heute sehr präsent. Danke für deine klaren Worte dazu. Ich ertappe mich oft dabei, positiven Worten von anderen sehr viel Gewicht zu geben – und negativen noch viel mehr. Wenn wir beide einfach dankend und neutral annehmen und uns weiter selbst lieben, ist das Leben einfacher. Und wir sind unabhängiger.
Liebe Gabriele!
Es freut mich, wenn dir der Blog gefallen hat und du daraus etwas für dich mitnehmen konntest. Vielen Dank auch für deine ehrlichen Worte. Ich denke, dieses Thema ist für die meisten von uns sehr präsent und ich finde deinen Beitrag diesbezüglich wirklich sehr wertvoll.
Alles Liebe,
Anna