Wie setze ich endlich den ersten Schritt?

Dez 16, 2019

Es gibt Momente im Leben, da wissen wir, dass es Zeit wäre, etwas zu ändern. Die Beziehung, die uns nicht guttut, der Job, der uns nicht mehr befriedigt, Familienkonstellationen, aus denen man sich zurückziehen möchte oder Wunschträume, die man seit Jahren aufschiebt. Warum fällt es so schwer, Entscheidungen zu treffen und durchzuziehen?

Was hält uns auf?

Wir geraten meist mehr als einmal in unserem Leben in Situationen, in denen wir wissen, dass wir etwas ändern sollten. Spätestens wenn wir ständig gereizt reagieren oder energielos und abgeschlagen sind, wird es für jedermann ersichtlich: Es wird Zeit für eine Veränderung.

Warum das leichter gesagt als getan ist, hat folgenden Grund: Angst.

♦ Angst davor, allein zu bleiben, wenn wir den Partner verlassen.

♦ Angst davor, keinen besseren Job zu finden, wenn wir kündigen.

♦ Angst davor, abgelehnt zu werden.

Wir sehen, dass das Problem etwas mit unserem Selbstwert zu tun hat. Wir erachten uns für „nicht gut genug“, und glauben deshalb, nichts Besseres im Leben zu bekommen, als das, was wir haben.

Dieser im Menschen tief verwurzelte Glaube ist jedem von uns seit der Kindheit mitgegeben, denn in diesen Jahren sind wir auf die Liebe unserer Eltern für unser Überleben angewiesen. Wir lernen, dass wir „gut zu sein haben“, sonst werden wir bestraft und dann fühlen wir uns abgelehnt.

Wir speichern diese Verhaltensmuster ab und nehmen sie ins spätere Leben mit, da wir dann in Abhängigkeit mit der Gesellschaft stehen. Ebenfalls sehr häufig zu beobachten, ist dieses Verhalten in Beziehungen (siehe auch: Selbstwert in Beziehungen).

Diese Angst vor Verlust oder Ablehnung hält uns in einer Gefangenschaft, und zwar so lange, so lange wir nicht verstehen, wie wir mit ihr umgehen sollen.

 

Wie funktioniert das mit der Angst?

Angst entsteht, weil wir uns ein negatives Denkmuster angeeignet haben, welches im Körper das Gefühl von Angst auslöst.

Folgendermaßen könnte das aussehen:
Du stellst dir vor, wie schön es wäre, den Job zu kündigen und dich endlich selbstständig zu machen, wie du dir das schon seit langem erträumt hast. Im selben Moment kommen Gedanken auf wie: „Bist du wahnsinnig? Wie willst du das schaffen? Soll deine ganze Ausbildung umsonst gewesen sein? Willst du wirklich nochmal von vorne anfangen? Und wenn es nicht klappt? Dann hast du kein Geld mehr und wo willst du dann wieder einen Job finden?“

Mit dieser negativen Gedankenkette beginnt das Zweifeln, das sich, wenn lange genug ausgeführt, bis zum Gefühl der Angst steigert. Und dieses wirkt wie ein Schutzmechanismus, der uns zurück in unser gewohntes Leben zurückdrängt. „So schlimm ist es dann doch auch wieder nicht“, sagen wir uns bis zum nächsten Moment, an dem es sich doch wieder schlimm anfühlt.

Der Mechanismus verläuft also wie folgt: Eine neue Idee kommt auf, die nicht mit unseren alten Glaubenssätzen (Vorstellungen, Überzeugungen) übereinstimmt, und setzt damit einen Kaskade in Gang, die zur Angst führt, welche ein Ausbrechen aus diesen alten Glaubensvorstellungen schützen soll.

Woher kommen diese Glaubensvorstellungen?

Vorwiegend kommen diese aus unserer Kindheit, aber natürlich werden sie im späteren Alter immer wieder ergänzt und verfeinert. Wir haben keinen Zugriff auf sie, weil sie in unserem Unterbewusstsein abgespeichert sind, und da kommen wir nicht ohne Weiteres ran.

Nehmen wir an, du wurdest in deiner Kindheit von einem Hund gebissen und dieses Erlebnis hat dich so traumatisiert, dass du bis heute noch Schweißausbrüche und Angstzustände bekommst, wenn du einen Hund siehst. Das wäre ein Beispiel für ein abgespeichertes Programm.

Es wird wenig helfen, wenn du dir sagst: „So, beim nächsten Mal habe ich keine Angst mehr.“ Was du in deinem Bewusstsein sagst, hat keinen Einfluss auf dein Unterbewusstsein.

Du wirst dich immer und immer wieder der Situation aussetzen müssen, um dein Programm zu überschreiben und keine Angst mehr zu haben. Wenn du die Entscheidung triffst, dein Programm zu überschreiben, setzt du bereits den ersten Schritt!

Endlich den ersten Schritt setzen – wie?

1. Bewusstmachung ist der erste wichtige Schritt.

Bewusstmachung der Prozesse, der Glaubenssätze und der Verhaltensweisen. Wie funktioniere ich? Wie verhalte ich mich? Warum?

2. Hinterfrage: Stimmt das wirklich? Stimmt es, dass ich nie wieder jemand anderes finden werde? Woher weiß ich das? Ist es nicht doch die Angst, die aus dem oben beschriebenen Prozess herrührt.

3. Umdenken: ♦ Was wäre, wenn ich nicht allein bleiben würde? Was, wenn ich einen tollen Partner finden würde? Was, wenn ich endlich wieder Liebe empfinden könnte?
Diese Möglichkeit besteht schließlich.
Andererseits: ♦ Was, wenn ich allein bleiben würde? Ist das wirklich so schlimm? Wäre es schlimmer, als in dieser Beziehung zu sein, die mich so unglücklich macht?

♦ Gibt es nicht Menschen, die glücklich sind, obwohl sie allein sind? Was machen die anders?

4. Sei ehrlich mit dir! Es ist so wichtig, endlich über all die Dinge, die man so lange aus Unbewusstheit übergangen ist, nachzudenken. Wir tun all diese Fragen gerne mit unseren alten Glaubenssätzen ab, aber hier geht es darum, diese zu hinterfragen.

Wenn du an einem Punkt in deinem Leben bist, an dem du nicht sein willst, dann liegt das an diesen Glaubenssätzen.

5. Mut aufbringen: Wenn du diese Punkte für dich durchgegangen bist, vielleicht immer und immer wieder, tage- oder wochenlang, dann wirst du für dich eine Entscheidung treffen.

Z.B.: Es stimmt, ich will so nicht mehr weitermachen. Ich nehme lieber das Alleinsein in Kauf, bevor ich einen Tag länger in dieser Beziehung bleibe.

6. Schritt setzen: Wenn du dir sicher bist und den Schritt zur Veränderung endlich setzen willst, wird die alte Signalkaskade sich einschalten und vielleicht überkommen dich alle möglichen körperlichen Zustände in genau jenem Augenblick, da du den Schlussstrich setzen willst. Deine Knie schlottern, deine Stimme zittert, deine Wangen werden rot wie die Tomaten vom Supermarkt. Aber du wirst dich davon nicht abbringen lassen.

 

Jetzt weißt du Bescheid: Es ist nur dein altes Programm, das dich aufhalten will. Aber das brauchst du nicht mehr. Du machst einen Neuanfang und schüttelst die alten Laster von dir ab. Nur Mut – setz den ersten Schritt, wenn du weißt, was du willst. Du lebst nur einmal. Du hast es verdient, glücklich zu sein.

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