Trennungsschmerz überwinden und endlich loslassen
Ich höre ganz oft von Leuten, dass sie den Schmerz einer vergangenen Trennung loslassen wollen, dass sie nicht mehr leiden wollen, und dass sie alles dafür tun würden. Aber sobald man der Ursache ein wenig auf den Grund geht, stellt sich oftmals heraus, dass es gewisse Überzeugungen gibt, die sie nicht aufgeben möchten, die aber wesentlich Anteil an ihrem Leid tragen und dieses aufrechterhalten. In diesem Artikel erfährst du, welche das sind und wie du Trennungsschmerz ein für alle Male loslassen kannst.
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Glaubenssätze
Vor allem das Anhaften an dem Glauben,
- dass es irgendwo da draußen jemanden gibt, der einen dauerhaft glücklich machen wird.
- Dass man eine Beziehung braucht, um glücklich zu sein.
- Dass Alleinsein etwas Unerträgliches ist.
- Dass eine Trennung Ablehnung bedeutet und dass mit mir etwas nicht stimmt.
Diese verinnerlichten Überzeugungen sind uns in den meisten Fällen gar nicht bewusst; dennoch bestimmen sie unser Leben. Sie bestimmen darüber, wie man sich in Beziehungen verhält. Ob man klammert, eifersüchtig ist, die Erwartung an den Partner hegt, unsere Bedürfnisse zu befriedigen.
Oder anders gesagt: unsere Unzulänglichkeiten auszugleichen.
Und viele Leute geben ihrem Partner unbewusst diesen Auftrag: Dank dir fühle ich mich vollkommen. Wehe, du nimmst mir das wieder. Du bist jetzt hier, um mir ein gutes Gefühl zu geben;
Kommt es dann zur Trennung, ist dieser Teil, der einen vervollständigt hat, plötzlich weg, und da ist wieder diese Leere. Die übrigens auch der Grund war, warum man so unbedingt einen Partner finden wollte.
Wenn wir aus einem Gefühl der Unzulänglichkeit auf Partnersuche gehen, und den eigentlichen Partner dann als den Grund ansehen, dass wir mit uns selbst im Einklang sind und uns endlich lieben können (weil uns jemand anderes liebt), dann wird es unweigerlich irgendwann zu schmerzvollen Erfahrungen kommen.
Es sei denn, der andere verhält sich immer so, wie wir uns das wünschen, weil er oder sie beispielsweise selbst unglaubliche Angst davor hat, verlassen zu werden. Aber das ist ein anderes Thema;
Trennungsschmerz überwinden
Wie können wir denn nun dem Trennungsschmerz, und dieser Leere, die sich plötzlich wieder eingestellt hat, Einhalt gebieten?
Als Erstes siehe bitte den Zwiespalt an: Du sagst, ich möchte so gerne über den oder die Ex hinwegkommen und nie mehr so leiden, aber andererseits bist du überzeugt davon, dass du nur in einer Partnerschaft wahrhaft glücklich sein kannst bzw. dich vollkommen fühlst. Das ist die Krux.
Und ich weiß genau, wie ungerecht sich das anfühlt, wenn jemand sagt: »Du hast eine Wahl« und du denkst: »Das stimmt doch nicht. Ich will schließlich nicht leiden.« Aber du willst auch nicht aufgeben, was das Leid verursacht, weil du irgendwo tief in deinem Innersten glaubst, dass es wahr ist.
Und hier kommt das Tragisch-Komische:
Wenn man jemandem sagen würde: »Du kannst zwischen folgenden 2 Optionen wählen: Du bekommst den Partner, aber du wirst für den Rest deines Lebens unglücklich mit diesem sein, oder du verzichtest auf diesen Partner, aber dafür wirst du für den Rest deines Lebens glücklich sein.«, was glaubst du, wofür die Mehrheit der Menschen sich entscheidet? Und frage dich selbst? Wie hättest du gewählt?
Die Mehrheit der Menschen sagt, sie nimmt den Partner. Oder das Geld oder was immer es ist, von dem sie glauben, es wird sie glücklich machen.
So tief ist dieser Glaube verankert, dass sie diese Sache haben müssen. Sie begreifen nicht einmal, dass das, was sie eigentlich damit ersehnen, Glücklichsein ist.
Egal, was wir tun; jede unserer Entscheidungen, die wir treffen und jede Handlung, die wir ausüben: Wir tun es, weil wir glauben, dass wir uns besser fühlen werden.
Was immer du dir wünschst: Du wünschst es dir, weil du glaubst, dass du dich damit besser fühlen wirst.
Diese Erkenntnis beruht auf deiner bisherigen Erfahrung; deshalb assoziierst du einen bestimmten Umstand mit dem guten Gefühl.
Aber: Ist es tatsächlich der Partner, der das Glück beinhaltet? Wohl kaum, sonst würden wir alle glücklich sein, wenn wir diesen Partner hätten.
Manche von uns hat das Leben desillusioniert: Wenn die fünfte Beziehung uns nicht dauerhaft glücklich machen kann, und wir erkennen müssen, dass unser Plan nicht aufgeht. Was jetzt?
Wie wichtig ist dir Glücklichsein?
Die Frage ist: Wie wichtig ist es dir, dich gut zu fühlen? Ist es deine oberste Priorität?
Ist der Schmerz in deinem Leben so unerträglich, dass du bereit bist, deine alten Vorstellungen aufzugeben? Erkennst du, dass es deine Vorstellungen und Ansichten von dir und dem Leben sind, die dich unzufrieden machen und nicht deine Lebensumstände per se?
Die Angst alleine zu bleiben, die Angst vor Ablehnung, die Angst vor dem gesellschaftlichen Abstieg.
Und mit deiner Lebenserfahrung hast du Ideen und Strategien entwickelt, diesen Ängsten zu entkommen.
Du bist am jetzigen Punkt deines Lebens, weil deine Überzeugungen und Strategien dich hier hingebracht haben. Wenn du woanders sein möchtest, wird es Zeit, diese zu überdenken.
Wie viele Trennungen musst du noch erleben, bis du feststellst, dass es immer wieder das gleiche Spiel ist. Sind wirklich alle Männer oder Frauen gleich, oder bist du es, der oder die immer gleich agiert? Die gleichen Erwartungen hat. Die gleichen Ansprüche stellt.
Es erfordert Mut, nach innen zu schauen und sich seinen Dämonen zu stellen. Es tut weh und ist oft schockierend. Schließlich sind es Seiten, die wir seit unserer Kindheit und Jugend versucht haben zu unterdrücken und abzuschieben. Aber sie sind da und sie beeinflussen dein gesamtes Leben.
Wenn sich etwas verändern soll, musst du deshalb ehrlich mit dir sein:
Warum empfinde ich diesen Trennungsschmerz? Warum kann ich das Ganze nicht einfach vergessen?
Und versuche nicht auf den oder die Ex zu projizieren, indem du sagst, weil er oder sie mir das angetan hat. Falls so eine Antwort aufkommt, lenke den Fokus auf dich und frage: Warum trifft mich das so?
Und vielleicht sind die ersten Antworten: Weil es ungerecht ist. Weil man mich nicht wertschätzt. Weil ich das nicht verdient habe.
Und lass die Gefühle, die damit aufkommen zu. Darum geht es. Der Prozess darf nicht nur auf einer mentalen Ebene ablaufen.
Denken ist gut, um sich zu beschwichtigen und das Gewesene zu relativieren, aber um wirklich loszulassen, musst du diese Seiten von dir zulassen, die du versucht hast zu unterdrücken, weil du sie nicht magst. Die Seiten, die rastlos oder ängstlich sind.
Und je weiter du in die Tiefen deines Seins vordringst, desto wahrscheinlicher wirst du auf etwas treffen wie:
- Ich habe Angst vorm Alleinsein.
- Ich will geliebt werden.
- Ich fühle mich wertlos, wenn ich niemanden habe.
Dieser Wunsch nach der Liebe eines anderen, ist der Wunsch nach Einheit. Und dieses Gefühl von Einheit ist da, wenn deine Persona, diese Ich-Persönlichkeit scheinbar wegfällt. Dann ist man einfach im Moment.
Und oft passiert das, wenn man frisch verliebt ist. Aber bald darauf meldet sich dieser Teil wieder: »Ich hoffe, er oder sie empfindet das auch so. Wieso ruft er oder sie nicht an.« Du weißt schon. Und wir fangen an, Ansprüche und Erwartungen zu stellen.
Werde dir dieser Seiten von dir gewahr. Und dann hör auf, sie zu rechtfertigen oder dich von ihnen abzulenken. Das hast du dein ganzes Leben getan, deshalb sind sie noch hier. Ich weiß, dass du sie rational begründen kannst, aber ich frage dich: Willst du recht behalten oder willst du dich gut fühlen?
Wenn dein oberstes Ziel ist, sich gut zu fühlen, wirst du die Überzeugungen, die dir kein gutes Gefühl geben, loslassen können. Aber vorher musst du dir ihrer bewusst werden und sie lernen zu akzeptieren, ohne dich darin zu verlieren.
Ich wünsche dir alles Liebe
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Die Autorin
Dr. Anna N. Kluger
Früher als Ärztin tätig, ist Anna heute Autorin, Mentorin und Entwicklerin des Online-Kurses „Endlich glücklich!“ Neben ihren Büchern und ihrem Kurs teilt sie ihr Wissen und ihre Expertise auf YouTube, ihrem Podcast „Du hast mehr Macht, als du denkst“ und ihrem Blog. Zur Autorenseite auf Amazon
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