Suchtverhalten und schlechte Gewohnheiten überwinden

Sep 2, 2021

Die Generation Y oder Millennials neigen angeblich zu stärkerem Suchtverhalten und einem geringeren Selbstwert als ihre vorherigen. Wo kommen Suchtverhalten und schlechte Angewohnheiten her und wie können wir sie überwinden?

Hier kannst du dir den Podcast anhören

Suchtverhalten und schlechte Gewohnheiten überwinden

von Dr. Anna N. Kluger | Folge 16

und vielen weiteren Podcast Stationen

Auszüge aus dem Podcast

 

Sie stellen zu viele Ansprüche, sind narzisstisch, eigennützig, egozentrisch, unkonzentriert und faul. Die Problembeschreibung einer Generation, die mehr als jede Generation davor zumindest eines ist: unzufrieden.

Sie wird Generation Y oder die Millennials genannt und bezeichnet jene, die im Zeitraum der frühen 1980er bis zu den späten 1990er Jahren geboren wurden. Angeblich weise sie ein stärkeres Suchtverhalten, mehr Schulabgänger und Studienabbrecher und mehr Suizide auf.

Was ist passiert? Kinder dieser Generation wurden angeblich mit falschen Glaubensgrundsätzen erzogen, beispielsweise mit Aussagen wie: »Du bist etwas ganz besonderes, und du kannst alles haben, was du willst«, und sie wurden zudem beschenkt, obgleich sie nichts dafür leisten mussten bzw. gerade dann, wenn ihre Leistung eher »mangelhaft« war.

Wenn wir belohnt werden, wird das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet, und der menschliche Organismus speichert den Mechanismus, der zu dem guten Gefühl geführt hat, ab. Davon will er künftig mehr. Ebenso speichert er negative Ereignisse ab, um diese zukünftig zu meiden. Der Organismus hat ein Ziel: Überleben; und wie jeder Organismus auf dem Planeten Erde sucht er sich dafür den Weg des geringsten Widerstands.

Wer nach Anerkennung, Erfolg und Wohlstand strebt, der muss ein persönliches Wachstum durchmachen, und dieses Wachstum erfordert ein ständiges Erweitern seiner Komfortzone. Das bedeutet, Neues auszuprobieren, und Neues auszuprobieren, bedeutet für den Körper Stress, weil er nicht weiß, was auf ihn zukommt; doch wenn er das Erlebnis gemeistert hat, und man stolz auf das Ergebnis blickt, schüttet man wiederum Dopamin aus, und entwickelt zudem Selbstvertrauen und Resilienz.

 

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Ist man jedoch, wie beispielsweise viele Kinder der Generation Y, in Wohlstand aufgewachsen und wurde belohnt, obgleich man die stressigen Situationen vermieden hat, fehlte genau diese Entwicklung von Resilienz und Selbstvertrauen, weshalb dieser Generation ein äußerst geringer Selbstwert zusammen mit dem Stellen zu hoher Ansprüche unterstellt wird.

Laut Studien sei das der Grund, warum viele von ihnen beim Eintritt in die Arbeitswelt völlig überfordert waren, da jäh die Ernüchterung kam, dass man weder etwas Besonderes sei noch alles haben könne, was man vom Leben wolle.

Die sofortige Belohnung (also die Dopaminschleife), welche unser Organismus in all den Jahren abgespeichert hat, fällt plötzlich aus, doch nicht für lange: Glücklicherweise kann man sich diese über Suchtmittel jedweder Art holen, seien das Alkohol, Antidepressiva, Essen, online Shopping und seit einem Jahrzehnt nun auch Social Media, das einem die Möglichkeit gibt, sich zumindest nach außen hin als glücklich und erfolgreich zu inszenieren, obgleich das Innenleben einem Scherbenhaufen gleicht.

Die Sucht nach sozialen Netzwerken mag im ersten Moment nicht so evident erscheinen, doch wenn Menschen alle paar Minuten auf ihr Smartphone schielen, um zu sehen, ob ihnen jemand geschrieben oder ihre Bilder geliked hat, wird die zuerst beschriebene Dopaminschleife wieder ersichtlich. Tatsächlich erfolgt in diesen Fällen nämlich ebenfalls eine Dopaminausschüttung, und der Kreislauf wird wiederholt.

Suchtverhalten fängt oft bereits in der Jugend an, weil das eine Zeit ist, die für den jungen Menschen mit viel Stress verbunden ist. Während man in der Kindheit auf die Liebe und Anerkennung der Eltern angewiesen war, wird mit zunehmenden Alter die Liebe und Anerkennung der Gleichaltrigen und später der Gesellschaft wichtiger. Weil wir von Gleichaltrigen gemocht werden und dazugehören wollen, setzen wir uns unter Druck und werden nervös.

 

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Spätere Alkoholiker oder Drogenabhängige erinnern sich, dass ihre Sucht oft in diesen jungen Jahren begonnen hat, da das Suchtmittel ihnen die Angst und den Druck genommen hat, und sie immer wieder darauf zurückgegriffen haben, wenn sie sich unwohl fühlten.

Wir erinnern uns, der Organismus sucht den Weg des geringsten Widerstands, um sich besser zu fühlen, und will das Unwohlsein tunlichst vermeiden, und da die unterschiedlichen Suchtmittel den gemeinsamen Faktor »Dopaminausschüttung« haben, sind sie ein wirksames Mittel gegen das schlechte Gefühl.

Aber wir alle kennen die Folgen einer schwerwiegenden Sucht: Sozialer Rückzug, finanzieller Abstieg, Depressionen.

Amerikanische Studien behaupten, dass das eigentliche Problem, welches durch die Konditionierung und die Technologie gefördert wurde, jenes ist, dass junge Menschen keine tiefgreifenden Beziehungen mehr aufbauen und deshalb in Stresssituationen keine Hilfe bei anderen Menschen suchen, sondern sich stattdessen ihren altbekannten Krücken zuwenden, also Frustessen, Fernsehen, Social Media oder einem Suchtmittel.

Wir wollen keine Schwäche zugeben, und gehen deshalb nicht zu Menschen, die das Gleiche oder Ähnliches durchgemacht haben wie wir, und die uns Mut machen würden, sich den inneren Dämonen und äußeren Konflikten zu stellen, statt mutlos den Kopf in den Sand zu stecken, weil man nicht vor ihnen davonlaufen kann.

 

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Wer ist dieses »Ich«, vor dem du flüchten willst und wer bist DU, wenn du siehst, dass da etwas in dir ist, das du nicht erträgst? Wie viele von dir gibt es?

Wenn dir klar wird, dass diese innere Stimme, die dir permanent zuflüstert, dass du versagt hast, dass du zu alt bist, um es noch zu schaffen, dass du nie mehr aufholen kannst, was andere geleistet haben, eine Ansammlung von Gedanken ist, mit denen du dich identifizierst, und du ihnen dadurch Macht gibst, dann hast du bereits einen großen Schritt getan.

Sobald du deine Gedanken bewusst beobachten kannst, hast du dich von ihnen getrennt. Und wenn es nur ein Sekundenbruchteil war: Du hast den Kreislauf der Identifikation durchbrochen. Und jedes Mal, wenn du das tust, ist das ein Gewinn, denn dadurch schwächst du die neuronalen Verknüpfungen.

Es gibt bestimmt tausende gute Ratschläge, wie man seine Gewohnheiten ändern und Suchtverhalten durchbrechen kann. Doch eine Erfahrung, die ich gemacht habe, und von der ich meine, dass sie nicht nur mein Leben geändert, sondern vielleicht sogar gerettet hat, ist jene zu erkennen, dass dieses »Ich«, das ich dachte zu sein, eine Illusion war.

Dieses »Ich«, das jeden von uns heimsucht: Für die einen ist es der beste Freund, und für die anderen der größte Feind, aber jeder von uns kennt es. Jeder von uns sagt »Ich« und weiß, wen er damit meint. Der Trugschluss war, dass wir dieses »Ich-Gefühl« als eine Person definiert haben, ein Körper mit Erinnerungen und Geschichten, und dass wir dieser Person Stempel und Etiketten aufgedrückt und sie dadurch geformt haben.

 

Wenn man versucht, das Leben in seiner Gesamtheit zu betrachten, und sich als ein Teil, der eine Zeitlang in dieser menschliche Form erscheint und wieder verschwinden wird, anerkennt, so nimmt das viel von dem Druck, den wir durch die Gesellschaft, aber vor allem durch uns angenommen haben, und gibt uns die Möglichkeit, noch einmal zu wählen.

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Die Autorin

Dr. Anna N. Kluger

Früher als Ärztin tätig, ist Anna heute Autorin, Mentorin und Entwicklerin des Online-Kurses „Endlich glücklich!“ Neben ihren Büchern und ihrem Kurs teilt sie ihr Wissen und ihre Expertise auf YouTube, ihrem Podcast „Du hast mehr Macht, als du denkst“ und ihrem Blog. Zur Autorenseite auf Amazon

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