Sich akzeptieren lernen

Okt 17, 2022

Sich akzeptieren lernen, das fällt vielen von uns gar nicht einfach und wir sind nicht selten unsere schlimmsten Kritiker. Angefangen vom Aussehen, über unser Können und unsere Talente. Wir lassen selten ein gutes Haar an uns. Dabei ist Selbstakzeptanz ein unglaublich wichtiger Aspekt auf dem Weg zu einem glücklicheren und erfüllteren Leben. Ich möchte dir deshalb heute gerne ein paar Konzepte vorstellen, die dir dabei helfen sollen, mehr Selbstakzeptanz und in weiterer Folge mehr Selbstliebe zu entwickeln.

Das Video mit Anna zum Blog gibt’s auf YouTube

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 Warum wir uns nicht akzeptieren

 

Fangen wir vielleicht damit an, warum es uns häufig schwerfällt, uns zu akzeptieren, wie wir sind.

Unsere vermeintlichen Unzulänglichkeiten haben wir uns im Laufe unseres Lebens angeeignet. Ich sage »vermeintlich«, weil sie in Wahrheit eine Illusion sind, der wir anheimgefallen sind, als wir unsere persönliche Wahrnehmung von uns und der Welt geschaffen haben.

Was meine ich damit?

Als kleines Kind, wenn all unsere Bedürfnisse nach Nahrung und Liebe gestillt sind, fühlen wir uns nicht unzulänglich. Wann fängt das an?

Mit ca. 2-3 Jahren entwickeln wir diese »Ich-Persönlichkeit«, auch Ego genannt, durch welche ein Sinn für »Ich« und »Meines« entsteht, und damit einhergehend Gefühle wie Eifersucht, Neid, Verlustangst, und alle darauf aufbauenden Bewältigungsstrategien wie Wutanfälle, Klammern, Weinen etc. aufkommen, die wir oft bis ins hohe Alter mitnehmen.

Jeder kennt den Fluggast, der das arme Bodenpersonal anschreit, weil der Flug gecancelt wurde. Diese Reaktion, der »Wutanfall, weil man nicht bekommen hat, was man wollte«, stammt tatsächlich noch aus Kindheitstagen, und wenn wir nicht mit den Ereignissen des Lebens reifen und uns weiterentwickeln, benehmen wir uns bis ins hohe Alter wie ein trotziges kleines Kind.

Wir haben früh gelernt: „Das will ich, denn wenn ich das habe, geht es mir gut. Das will ich vermeiden, denn das tut mir nicht gut.“

Jeder Organismus wird zu dem tendieren, was ihm guttut und das vermeiden, was ihm nicht guttut. Das ist nichts Ungewöhnliches.

Aber wir Menschen erschaffen Konzepte und Ideen dafür, wie wir und das Leben sein sollten, damit wir glücklich sein können.

Wir versuchen diesen Ideen gerecht zu werden, und wissen irgendwann nicht mehr, wer wir sind und wie wir sind.

Wir leben nicht mehr authentisch, sondern eifern irgendwelchen Vorstellungen nach. Und der Mensch ist ausgesprochen gut darin, etwas Simples unglaublich komplex werden zu lassen.

 

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Was wir wirklich wollen

 

Nehmen wir ein Beispiel, an dem man das erkennen kann, und das viele von uns kennen:

Wir akzeptieren uns nicht so, wie wir aussehen. Das passt nicht an unserer Figur, da stimmt etwas nicht in unserem Gesicht und unsere Haare sind auch nicht in Ordnung, so wie sie sind.

Wie kommen wir auf das?

Wir vergleichen uns mit anderen. Mit denen, die uns und anderen gefallen. Mit denen, die man als schön bezeichnet. Die Geld für ihr Aussehen bekommen. Die von allen begehrt werden.

Wir wollen das auch.

Um wieder zurückzukommen: Was wir eigentlich wollen, ist, uns gut zu fühlen. 

Und wir wissen, wie gut sich das anfühlt, wenn wir gemocht werden. Wenn wir geliebt werden. Wenn wir begehrt werden.

Früher war es Mamis oder Papis Liebe, oder die Geschwisterliebe, später die ersten Freunde und Partner, dann die Liebe der Kinder usw.

Und weil es sich schlecht anfühlt, abgelehnt und nicht gemocht zu werden (und auch das erfahren wir früh in unserer Kindheit), werden wir alles daran setzen, damit das nicht passiert. 

 

Lieb mich!

 

  • Wir passen uns an und wollen dazugehören,
  • manch einer versucht, es jedem recht zu machen und sagt nie »Nein«,
  • man spielt den großen Gönner,
  • strebt die höchste Machtposition an
  • oder wird der bescheidenste Helfer.

Und wenn das alles nicht klappt, klammern wir und haben unsere Wutanfälle, oder entwickeln eine Sucht, um unsere Unzulänglichkeiten zu ertragen.

Wir entwickeln so viele Bewältigungsstrategien alleine für diese eine Sache, die wir uns nicht ehrlich eingestehen wollen:

Ich wünsche mir, geliebt zu werden und zu lieben, und ich habe Angst davor abgelehnt zu werden, weil es weh tut.

Wenn man an dieser einen Wahrheit arbeiten würde, müsste man nicht mit jedem einzelnen Problem, das daraus erwächst zurechtkommen.

Vielleicht sagst du dir, du willst nicht so eifersüchtig sein, oder du willst nicht diese Wutanfälle haben, oder du willst für dich einstehen und dich trauen »Nein« zu sagen, wenn du etwas nicht willst.

Das sind Symptome einer tieferliegenden Ursache.

 

Ehrlichkeit mit sich

Wir wollen uns nicht eingestehen, dass wir geliebt werden und nicht abgelehnt werden wollen, weil wir das als Schwäche ansehen.

Die Gesellschaft sagt uns und das Leben zeigt uns, dass wir stark sein müssen, dass wir uns behaupten müssen, dass wir zurückbleiben werden, wenn wir uns verletzlich machen.

Und du musst dich nicht vor den anderen offenbaren, wenn du nicht willst. Aber du musst mit dir selbst ehrlich sein, wenn du etwas ändern willst.

Wenn du es schaffst, an einen Punkt zu kommen, an dem DU dich akzeptierst, wird es völlig irrelevant, ob die anderen das tun.

Da draußen gibt es so viele Menschen; glaub mir, es wird immer jemanden geben, der genau das will, was du bist. Immer. Und falls nicht, dann bist du zumindest mit dir in guter Gesellschaft.

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Lerne dich kennen

 

Wie immer fängt alles damit an, sich selbst bewusst zu beobachten und kennenzulernen.

Und was du auch an dir entdeckst, kein Grund sich dafür zu schämen, zu hassen oder sich etwas darauf einzubilden.

Du bist das Produkt aus Genetik und deinem Umfeld. Es ist weder gut noch schlecht. Bitte mach dir das bewusst. Nur aufgrund unserer Ideen und des Vergleichs wird es zu etwas Gutem oder Schlechtem.

Kannst du heute alle Ideen und alle Urteile für einen Moment fallenlassen? Für einen Augenblick mit den Augen des Lebens sehen, das alles geschaffen hat?

Und es hat sich bestimmt nicht so etwas gedacht wie: Oh, was könnte ich heute Scheußliches hervorbringen, das wertlos und nutzlos ist?

Kannst du für einen Moment akzeptieren, dass dein menschliches Denken das Mysterium Leben niemals vollends begreifen kann. Und dass das eigentlich etwas ganz Erstaunliches ist und nichts, was man bedauern muss?

Und eine erstaunliche Fähigkeit, die uns Menschen zuteilgeworden ist, ist jene, dass wir unsere eigenen Konzepte und Ideen schaffen können.

Wir selbst können dem Leben Sinn und Bedeutung geben. Und wir können uns akzeptieren oder ablehnen.

 

Sich akzeptieren lernen

 

Wir lehnen uns ab, wenn wir Ideen erschaffen, denen wir nicht gerecht werden. Wir akzeptieren uns, wenn wir alle Ideen fallen lassen und sehen, dass auch wir Leben sind. Wie alles andere.

Wir wachsen auf diesem Planeten Erde, wie ein Apfel auf einem Baum wächst, oder eine Alge im Wasser, oder die Bakterien in deinem Darm. Wir nehmen uns immer aus dieser Gleichung heraus und das ist der Grund, warum wir uns entfremdet, verlassen und verloren fühlen.

Hast du mal Nervenzellen unterm Mikroskop gesehen, die miteinander interagieren? Vom Kleinsten bis zum Großen: Alles lebt, ist vernetzt und interagiert miteinander. Und du gehörst dazu.

Verpasse das nicht, weil du glaubst, irgendetwas sei mit dir nicht in Ordnung. Es ist alles okay. Wir entwickeln uns. Und werden jeden Tag besser darin, zu uns selbst zu finden und uns zu akzeptieren.

Lass heute zwischendurch all deine Ideen über dich und die Welt für einen Augenblick los und sei einfach hier. Alle Gedanken, alle Vorstellungen, alles, was du glaubst, sein und erreichen zu müssen.

In der Stille heilen wir. 

 

Ich wünsche dir alles Liebe und viel Erfolg bei all deinen Vorhaben.

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Die Autorin

Dr. Anna N. Kluger

Früher als Ärztin tätig, ist Anna heute Autorin, Mentorin und Entwicklerin des Online-Kurses „Endlich glücklich!“ Neben ihren Büchern und ihrem Kurs teilt sie ihr Wissen und ihre Expertise auf YouTube, ihrem Podcast „Du hast mehr Macht, als du denkst“ und ihrem Blog. Zur Autorenseite auf Amazon

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