Mindset oder Gewohnheiten: Was ist wichtiger für den Erfolg?

Hast du das Gefühl, dass du zu den paar Prozent gehörst, bei denen all die wissenschaftlich belegten Ratschläge und Tipps, um tagsüber mehr Energie, einen gesunden Metabolismus und nachts einen erholsamen Schlaf zu haben, um konzentrierter, produktiver und effektiver zu werden und ein erfolgreicheres, erfüllteres Leben zu führen, nicht helfen?
Das Video mit Anna zum Blog gibt’s auf YouTube
Das sagt die Wissenschaft
- 10 Minuten Sonnenlichtexposition alsbald nach dem Aufstehen (keine Sonnenbrille),
- kalt duschen,
- Keine E-Mails im Bett
- Koffein erst Anderthalbstunden nach dem Aufstehen
- und nicht mehr nach 14 Uhr,
- 45 Minuten Workout (falls du vormittags keine Zeit dafür hast, musst du eben um 5 Uhr morgens aufzustehen),
- Nüsse und ein Stück dunkle Schokolade für zwischendurch, dann hast du kein Nachmittagstief,
- oder 10-30 Minuten Yoga Nidra Nickerechen,
- Bananen und Datteln ab 16 Uhr wegen des Tryptophans, das im Gehirn zu Serotonin umgewandelt wird, welches dich schläfrig macht, aber auch gleichzeitig deine Stimmung hebt,
- 2 Stunden vorm Schlafengehen das Licht dämmen,
- keine Smartphone mehr im Bett,
- Schlafmaske, Ohropax,
- Mund zukleben
und du wirst schlafen wie ein Baby und voller Energie am Morgen aufwachen…
Tja, für mich haben diese Tipps nie funktioniert. Falls du dich auch zu jenen Menschen zählst, die alle möglichen wissenschaftlich fundierten Ratschläge erfolglos versucht haben, hier erfährst du, woran das liegen könnte.
Die neuesten Trends
Vitamin E und Selen, Fischölkapseln, Superfoods und Vitamin D: Immer wieder kommen neue Trends, die uns versprechen, gesund und glücklich zu machen.
Und ich werfe nicht mit Steinen – ich habe selbst alles gekauft, von dem ich dachte, es wird mich fitter und lebensfroher machen. Aber ich hatte weder mehr Energie, noch haben die gesunde Ernährung und die Vitamin D Kapseln gegen meine Depressionen geholfen.
Erst als ich mich mit der inneren Arbeit, also mit dem Auflösen meiner inneren Konflikte, dem Erkennen meiner Werte und dem Loslassen bestimmter Glaubenssätze beschäftigte, veränderte sich etwas. Alles eigentlich. Auch meine Gewohnheiten.
Wo wir sind, passt oftmals leider nicht zu dem, wer wir sind, und wir versuchen dann alle möglichen Dinge an uns zu verändern, damit wir dazu passen und mithalten können. Mein Biorhythmus hat beispielsweise nie zu dem Lifestyle gepasst, der in meinem Umfeld geführt wurde und an den ich mich versucht habe anzupassen.
Das hat mich nur noch mehr ausgelaugt und keine Vitamintabletten, Nahrungsmittel oder -Ergänzungsmittel oder Spaziergänge an der frischen Luft haben daran etwas geändert.
Und irgendwann fängt man an, seinen Körper und sich selbst zu verfluchen, anstatt in sich zu gehen und zu fragen: Was brauche ich? Was will ich?
Was will ich?
Und bitte verurteile dich nicht für die Antworten, die aufkommen, oder lehne sie ab, weil du meinst, das gehört sich nicht, du darfst nicht solche Wünsche haben.
Eine Antwort, die bei mir damals aufgekommen ist, war: Ich würde am liebsten nichts tun und einfach nur schlafen. Und weil ich ein pflichtbewusster Mensch bin, der es gewöhnt war, zu tun, was zu tun ist, auch wenn man nicht wollte, war das natürlich eine Antwort, die ich nicht akzeptieren konnte und wollte.
Aber der Gedanke daran, nichts zu tun, und einfach nur zu schlafen, fühlte sich so erleichternd an. Was eigentlich logisch ist, wenn man sich überfordert fühlt.
Und das ist der Punkt, den ich ansprechen möchte: Die Antworten, die im ersten Moment aufkommen, sind oft solche, die aus dem persönlichen Mangelgefühl herrühren.
Wenn man sich beispielsweise alleine fühlt, wird man als Erstes denken: Ich will einen Partner. Wenn man verzweifelt ist, weil man die Rechnungen nicht bezahlen kann, wird man denken: Ich wünschte, ich wäre reich. Wenn man überfordert und gestresst von Arbeit, Familie und Haushalt ist, wird man vielleicht denken: Ich will gar nichts tun und einfach nur schlafen.
Das heißt weder, dass man faul, gierig oder nicht fähig ist, allein zu sein, es ist einfach das, was man gerade in diesem Moment brauchen würde, weil man einen Mangel hat.
Und ein Bedürfnis nach Liebe, Sicherheit und Freiheit ist wohl für jeden Menschen nachvollziehbar.
Und wenn jetzt jemand zu dir käme, und sagte: Das ist, was du willst? Ich kann dir die Gewohnheiten aufzählen, die du dir aneignen musst, um das zu erreichen; dann ist das in etwa so wie das Maca Pulver und der Spaziergang an der frischen Luft, die mir mehr Energie geben sollten – das funktioniert leider nicht für jeden.
Gutgemeinte Ratschläge
Manche Menschen, die haben, was wir gerne hätten, glauben oftmals, dass sie wüssten wie auch wir es bekommen können.
Mir haben in meiner Teenagerzeit auch jene, die in ihrem Leben noch nie eine Pustel im Gesicht hatten, erklärt, wie ich meine Akne loswerden kann. Und ich dachte stets: „Was willst du mir erzählen, Pfirsichgesicht, das in Panik gerät, wenn es einmal im Jahr einen Pickel hat, den man von der Nähe kaum sieht.“
Aber so sind viele Menschen und sie meinen es in den meisten Fällen sogar gut, jedoch bedenken sie nicht, dass sie selbst beispielsweise nichts dafür tun mussten, dass sie eine schöne Haut oder viel Energie haben, dass sie sofort einschlafen oder weniger Schlaf brauchen, schneller Muskeln aufbauen oder leichter abnehmen als andere.
Wenn dir die Haare ausfallen, wirst du dir doch nicht von einem 20 Jährigen mit vollem Haar erklären lassen, was du tun musst, damit deine Haare nicht ausfallen. Und wenn du 40 bist, wirst du dir nicht von einer 25 Jährigen anhören, welche Hautcreme du verwenden sollst, damit du keine Falten kriegst. Da fühlt man sich doch auf den Arm genommen.
Der optimierte Mensch
Heutzutage kommen viele Ratschläge aus der Neurowissenschaft und der Persönlichkeitsentwicklung, angefangen vom frühen Aufstehen, der Sonnenlichtexposition, der kalten Dusche, was man essen soll usw., damit man der super optimierte Mensch wird. Aber optimiert wofür?
Und das ist der Grund, warum viele von uns nicht durchhalten und ein Burn-out kriegen: Weil sie nicht mehr wissen, wofür sie etwas tun, oder weil sie sehen, dass das, was sie erreichen wollten, ihnen nicht das gebracht hat, was sie erhofft haben.
Wir tun, was andere Leute uns als »den richtigen Weg« beschreiben, um schlussendlich festzustellen, dass wir nicht da angekommen sind, wo wir sein wollten. Was nun?
Wenn wir nicht da ankommen, wo wir sein wollen, haben wir entweder eine ganz falsche Richtung eingeschlagen, die nicht unserem Wesen entspricht: Das wäre beispielsweise der Fall, wenn das Ziel »Glücklichsein« oder »erfüllt leben« ist, und wir dafür alle möglichen Dinge tun, die uns nicht glücklich machen und erfüllen, weil wir glauben irgendwann die Destination Glücklichsein zu erreichen. Ich hoffe, du hörst die Absurdität in dem Ganzen. Und ich mache mich nicht lustig – ich habe das nämlich die meiste Zeit meines Lebens gemacht, und weiß, wo das hinführt.
Oder wir haben ein Ziel wie »Ein eigenes Business aufziehen«, »ein bestimmtes Studium absolvieren«, »abnehmen«, »Muskeln aufbauen«, »zu rauchen aufhören«, »eine gewisse Summe Geld verdienen«;
also ein Ziel, das sich messen lässt, aber wir erreichen es nicht, weil wir nicht die richtigen Gewohnheiten haben, bzw. diesen nicht nachkommen. Man spricht dann oft von Prokrastination oder Selbstsabotage.
Und weil wir nicht bekommen, was wir wollen, sind wir frustriert, unglücklich und unzufrieden. Und wir glauben, dieses Ziel zu erreichen wird uns erfüllen. Was es auch kann, aber wenn wir Pech haben, landen wir in der vorher genannten Gruppe der Desillusionierten.
Mindset vs. Gewohnheiten
Und hiermit beantworten wir endlich die Frage »Was ist wichtiger: Mindset oder Gewohnheiten«: das Mindset. Ich möchte es lieber die innere Einstellung nennen, weil… das eine persönliche Präferenz von mir ist.
Deine Einstellung wird sowohl deine Gewohnheiten beeinflussen als auch das Ausmaß deines Glücks. Beim Glücklichsein oder Im-Einklang-Sein ist es mehr ein Loslassen von den festgefahrenen Ideen und Überzeugungen, wie mein Leben auszusehen hat, und ein mit dem Fluss des Lebens und den eigenen Werten gehen.
Was fühlt sich richtig für mich an – nicht: Was sollte ich erreichen, um das Ansehen meiner Familie und der Gesellschaft zu haben. Dem Leben offen begegnen; das große Ganze betrachten; usw.
Und für jemanden, der sich bestimmte Gewohnheiten aneignen will, ist die innere Einstellung ebenso wichtig. Wenn ich abnehmen will und die Einstellung vertrete, dass gesundes Essen scheußlich ist und Sport kein Spaß macht, dann wird das Unterfangen wesentlich schwieriger sein als für jemanden, der Freude an gesundem Essen und Sport hat.
Und es geht nicht darum, sich anzulügen (das kann man natürlich auch machen, denn wie wir wissen, muss man sich eine Lüge nur lange genug erzählen, bis man selbst daran glaubt), aber besser ist es, ein Bewusstsein zu entwickeln, das mit den neuen Gewohnheiten im Einklang ist.
Und jeder von uns kennt wahrscheinlich einen ehemaligen Raucher, der jetzt Nichtraucher ist. Einen ehemaligen Fleischesser, der heute vegan lebt. Jemand, der früher unsportlich war und heute gerne Sport macht. Ihr Bewusstsein hat sich für einen gewissen Bereich gewandelt; vielleicht weil sie eine Krankheit hatten, die ihre Sicht auf die Dinge verändert hat.
Aber es muss kein Schicksalsschlag sein, der unsere Wahrnehmung auf die Welt ändert.
Wenn wir uns oft genug mit bestimmten Informationen auseinandersetzen, und für uns selbst im Alltag prüfen und erkennen, dass sie funktionieren und gut für uns sind, dann speichern wir damit diese neue Sicht als etwas Positives ab und richten unsere Gewohnheiten danach aus.
Und wenn man Joggen einfach nicht ausstehen kann, dann probiert man eben eine andere Sportart aus. Und wenn einem Brokkoli nicht schmeckt, dann isst man ihn eben nicht, sondern sucht sich ein anderes Gemüse, das einem zusagt.
Wenn man etwas wirklich will, sucht man nach Möglichkeiten und darf nicht gleich aufgeben, nur weil gewisse Dinge für einen nicht funktionieren.
Sei nicht frustriert, wenn du bisher immer wieder mit Rückschlägen zu kämpfen hattest – es braucht seine Zeit, neue Einstellungen, also ein neues Mindset, zu internalisieren, und schließlich die Auswirkungen auf dein äußeres Leben zu sehen.
Aber der Prozess wird müheloser, wenn du von innen nach außen arbeitest, also von den Glaubenssätzen und Einstellungen zu den Handlungen und Gewohnheiten.
Die erfolgreichen Leute, die wir oft sehen, und die uns von ihren Gewohnheiten erzählen, sprechen selten über das, was in ihrem Inneren vor sich geht, weil es für sie selbstverständlich ist. Ein Mentor von mir nannte solche Menschen »unconscious competens« also die unbewusst Kompetenten.
Sie können nicht vermitteln, wie sie denken und fühlen, was eigentlich das wirklich Interessante ist. Denn das erklärt, warum sie auf gewisse Ideen kommen oder Möglichkeiten sehen, die uns verborgen bleiben, und warum sie handeln wie sie es tun.
Also, nur Mut, auch dir stehen alle Möglichkeiten offen, wenn du herausfindest, was du wirklich willst, basierend auf deinen persönlichen Werten, nicht auf dem, was andere für richtig erachten und dein Bewusstsein für diese Bereiche erweiterst.
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Über die Autorin
Dr. Anna N. Kluger: Die frühere Ärztin ist heute Autorin und zeigt mit ihrer Expertise in den Bereichen Persönlichkeitsentwicklung und Selbsterkenntnis auf klare und verständliche Weise, wie der Verstand funktioniert und sich zum Erreichen eines erfüllten Lebens einsetzen lässt.
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