Krieg Ukraine Russland – wieso kümmert dich das?

Mrz 8, 2022

Die derzeitige Situation geht vielen von uns sehr nah – spaltet aber auch die Meinungen. Ich möchte mich bei euren Kommentaren und Anregungen bedanken, und möchte etwas ansprechen, was mir auf Social Media Plattformen aufgefallen sind, weil es die Konflikte in uns widerspiegelt.

Sieh dir auch das Video von Anna zum Blogthema auf Youtube an

Ukraine Krieg Frieden (2)

 

Wieso kümmert uns das?

Ich habe des Öfteren Beiträge oder Kommentare (zwar nicht auf meinen Profilen) aber bei anderen gelesen, in welchen sich manche Leute darüber aufregen,

warum man so viel Interesse am Ukraine Russland Konflikt zeige, sich aber nicht für die Unruhen in Afrika oder anderen Ländern interessiere.

Ich glaube, es ist wichtig, zu verstehen, dass niemand von uns überall gleichzeitig sein kann, und dass es ganz natürlich ist, dass der Mensch sich um das kümmert, was sozusagen vor seiner Nase passiert und ihn unmittelbar betrifft.

Viele von uns haben Freunde oder Familie, die aus Russland, der Ukraine oder den direkten Nachbarländern der Ukraine sind, welche sich um die Flüchtlinge kümmern, und man deshalb einen stärkeren Bezug hat.

Das sollten wir nicht verurteilen. Jeder von uns, der schon einmal verliebt war, Kinder bzw. Familie hat, oder irgendjemanden über alles liebt, weiß was Verbundenheit bedeutet.

Und wenn man ganz ehrlich mit sich ist, weiß man auch, dass man diese Verbundenheit nicht mit jedem Menschen spürt. Und das ist okay, das ist nicht verwerflich – das ist menschlich.

Gemeinsamkeiten

Diese Art von Verbundenheit hängt sehr oft mit der Kultur, den Traditionen und all unseren Konditionierungen ab. Unsere Weltanschauung wurde nun einmal aufgrund unserer Herkunft geprägt.

Ein Pole und ein Ukrainer haben deshalb mehr gemeinsam als ein Pole und ein Afrikaner. Man hatte eine ähnlichere Erziehung, ähnlichere Werte, ähnlichere Geschichte usw. Das macht nun einmal die Verbundenheit aus.

Wonach hat man seine Freunde in der Schule oder später ausgewählt? Hat man sich nicht mit jenen gut verstanden, die ähnliches erlebt haben als man selbst? Und wie ist das heute? Wenn man in wenig Wohlstand groß geworden und für alles in seinem Leben hart arbeiten und sich abrackern musste, wird man sich dann gut mit jemanden verstehen, der im Wohlstand aufgewachsen und dem das meiste in den Schoß gelegt wurde verstehen?

Wenn man sehr bewusst ist, vielleicht, aber die Wahrheit ist, dass der Mensch sich verbunden und verstanden fühlen möchte. Man möchte dazugehören. Und das ist nun einmal leichter, wenn man Ähnlichkeiten mit anderen findet.

Meine Geschichte

Meine Familie ist aus beruflichen Gründen, als ich ein Kind war, aus einer Hauptstadt in ein Dorf gezogen. Und obgleich es dasselbe Land war, habe ich mich wie ein Ausländer gefühlt und wurde auch wie einer behandelt.

Wir haben nicht die gleiche Sprache gesprochen, wir haben anders ausgesehen, andere Werte gehabt usw. Kurze Anmerkung: Meine Mutter ist tatsächlich aus dem Ausland, was aber in einer Hauptstadt weniger auffällt als in einem Dorf, in welchem es nur Inländer gibt.

 

Anna Kluger Jetzt ich Leseprobe

Das war nicht einfach, vor allem, weil man als Kind dazugehören möchte, und es als schmerzvoll empfindet, wenn man aufgrund seiner Andersartigkeit, für die man schließlich nichts kann, abgelehnt wird.

Als ich schon viel älter war und längst woanders lebte, fiel mir auf, dass die meisten meiner Freundschaften, die ich später schloss, mit Menschen waren, die selbst Ablehnung erfahren haben und nebenbei bemerkt, häufig Leute aus dem Ausland oder mit Elternteilen aus dem Ausland waren. Na klar, man verstand, was der andere durchgemacht hat. Unsere Erfahrungen prägen uns.

Unsere Wunden können Heilung bedeuten

Ich will nicht zu sehr abschweifen, aber dazu fällt mir noch ein wichtiger Punkt ein: Verteufeln wir auch nicht die vermeintlich schlimmen Erfahrungen, denn sie bringen besondere Seiten an uns zum Vorschein.

Ich weiß, dass die frühere Ablehnung und Ausgrenzung meine Empathie und Toleranz anderen gegenüber stark geformt hat. Der Schmerz von damals hat bewirkt, dass ich nie wollte, dass es anderen so geht.

Ich bin mir sicher, dass auch deine schmerzvollen Erfahrungen besondere Seiten von dir geformt haben. Das können mehr Bewusstheit, Klarheit, der Wunsch nach Gerechtigkeit oder viele andere sein. Unsere Wunden können Heilung für andere bedeuten.

Verständnis

Versuchen wir also, ein wenig Verständnis für diejenigen zu haben, die sich sonst vielleicht nicht so sehr für das politische Geschehen in anderen Ländern eingesetzt haben, und jetzt mehr Anteilnahme und Interesse zeigen.

Wichtig ist doch, dass in jedem von uns der Wunsch zu helfen steckt, und dass wir ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass wir einander brauchen.

Und dafür muss nicht jeder permanent das ganze Weltgeschehen verfolgen und der ganzen Welt dienen – das ist ohnehin nicht möglich; am besten tut man es dort, wo man kann, was einem am nächsten ist, und was man aus freiem Willen und von Herzen tun möchte.

Ich bin dafür, dass man Verantwortung übernimmt und pflichtbewusst ist, aber ich halte nichts davon, andere von etwas überzeugen oder zu etwas zwingen zu wollen. Ab einem gewissen Alter muss man bestimmte Dinge für sich selbst erkennen. Und erkennen wollen.

Ich möchte an dieser Stelle nochmal meine große Bewunderung und Dankbarkeit an alle Menschen aussprechen, die helfen und einen Beitrag leisten, egal ob sie vor Ort sind, ob sie spenden, ihre Türen für die Flüchtenden öffnen, ob sie mit ihren künstlerischen Fähigkeiten eine Stimme für jene haben, die nicht gehört werden, ob sie beten oder Kerzen anzünden.

 

Jeder der tut, was in seiner Macht steht, egal wie groß oder klein es für andere erscheinen mag, jeder, der sich Frieden und Zusammenhalt wünscht – Danke, dass du über die Grenzen und Geschichten hinaussiehst. Das ist nicht immer einfach. Das nennt man Güte und Liebe. Davon können wir jetzt mehr als genug gebrauchen.

TEILE DEN ARTIKEL MIT FREUNDEN

SCHON GESEHEN?

Jetzt ich Taschenbuch Ebook

Endlich glücklich!

Der Online-Kurs

 

Sofort starten

Lerne wann und wo du willst

Günstiger als eine Coachingstunde

Ein Zugang auf all deinen Geräten

Die Autorin

Dr. Anna N. Kluger

Früher als Ärztin tätig, ist Anna heute Autorin, Mentorin und Entwicklerin des Online-Kurses „Endlich glücklich!“ Neben ihren Büchern und ihrem Kurs teilt sie ihr Wissen und ihre Expertise auf YouTube, ihrem Podcast „Du hast mehr Macht, als du denkst“ und ihrem Blog. Zur Autorenseite auf Amazon

Newsletter

Neueste Beiträge

Die Stimme in deinem Kopf: Der schlimmste Mitbewohner

Die Stimme in deinem Kopf: Der schlimmste Mitbewohner

Ein Kommentator, der uns stets begleitet und unser Leben unseren Gemütszustand beeinflusst, bis manch einer von uns unter seinem Gewicht leidet. Wie können wir lernen, ihm die Kontrolle zu entziehen und uns von seiner Tyrannei befreien?

Kategorien

Bewusstheit und Selbstliebe

Persönlichkeitsentwicklung und Erfolg

Liebe und Beziehung

Folge mir

Für Dich

Kostenlose Ebooks und Checklisten

Beliebteste Blogposts

Annas Podcast

Podcast Anna Kluger

Annas Herzensprojekt

Das könnte dir auch gefallen

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Teile diesen Artikel

Pin It on Pinterest

Share This