Jeden Tag sein Bestes geben: Herzkohärenz

Aug 15, 2022

In der heutigen Podcastfolge geht es darum, wie wir jeden Tag unser Bestes geben und auch unter Stress klar und besonnen denken und agieren können. Die Erkenntnisse dieses Vortrags stammen von Dr. Alan Watkins, Arzt und Neurowissenschaftler, und ein international anerkannter Experte für Führung und menschliche Leistung.

Hier kannst du dir den Podcast anhören

und vielen weiteren Podcast Stationen

Auszüge aus dem Podcast

Wir alle wünschen uns auf die eine oder andere Art Verbesserungen in unserem Leben. Bessere Ergebnisse. Bessere Leistung. Egal ob es um unsere Fitness, unsere Karriere oder unsere zwischenmenschlichen Beziehungen geht.

Um ein Ergebnis zu ändern, muss man einen Blick auf sein Verhalten werfen. Was müsste man anders machen? Und selbst wenn wir wissen, was zu tun ist – warum tun wir es häufig nicht?

Dr. Alan Watkins erklärt hierzu, dass es nicht ausreicht, sicht auf das zu konzentrieren, was außerhalb von uns stattfindet, also unsere Verhaltensweisen, wenn wir unsere Leistung steigern wollen. Wichtig ist, sich zu fragen, warum Menschen tun, was sie tun; was sich also in ihrem Inneren tut.

 In erster Linie wird das Verhalten nämlich davon bestimmt, wie wir denken.
Wie man denkt, bestimmt, was man tut. Und wie wir denken wird wiederum davon beeinflusst, wie wir uns fühlen. Denken und Fühlen beeinflussen sich gegenseitig, denn auch unsere Gedanken haben Einfluss auf unsere Stimmung.

Aber wir wissen, dass bloße Worte wie »Ach, mach dir keine Sorgen«, nichts daran ändern, dass wir uns unwohl fühlen. Denn es gibt noch etwas Grundlegenderes, wie Dr. Watkins betont, das unsere Gefühle steuert, und zwar unsere, wie er es nennt »rohe Emotion«; und diese wird wiederum von unserer Physiologie beeinflusst.

Mit Physiologie meint der Neurowissenschaftler die Datenströme, die in unserem Gehirn ankommen, und über das, was in unserem Körper vor sich geht, Auskunft geben.
Tippen wir etwas am Smartphone, wird die Position der Gelenke über die Nervenkanäle weitergeleitet und teilt dem Gehirn mit, wo sich die Finger befinden.

Hat man etwas gegessen, werden Signale vom Darm ans Gehirn weitergeleitet usw.
Alle Datenströme, die als elektrische, elektromagnetische oder chemische Signale weitergeleitet werden, egal ob sie aus dem Bauch, den Gelenken, dem Herz oder der Lunge kommen, ergeben das, was man Emotion nennt; Energie in Bewegung.

Jede Sekunde des Tages haben wir Emotionen; also einen energetischen Zustand, der durch uns geht. Denn wir atmen fortwährend ein und aus, das Herz schlägt, wir verdauen, unsere Position im Raum wird bestimmt. Energie ist in Bewegung. Und doch haben wir nicht alle Gefühle; denn Gefühle sind die Wahrnehmung dieser Energie in unserem Verstand, und viele von uns nehmen die Energie nicht bewusst wahr.

Dr. Watkins spricht von der energetischen Signatur einer Emotion. Die energetische Signatur von Angst beispielsweise ist eine erhöhte Herzfrequenz, schwitzige oder zitternde Hände, ein trockener Mund, eine gestörte Verdauung usw.

Ein anderes Beispiel, wie die Datenströme unser Denken beeinflussen, und das wohl jeder von uns kennt, ist, wenn man unterwegs ist, zu viel Flüssigkeit zu sich genommen hat und weit und breit keine Möglichkeit besteht, seine Blase zu entleeren. Die Blase sendet Alarmsignale an unser Gehirn und was tut sich in unserem Denken? »Oh nein, ich muss aufs Klo, ich kann es nicht mehr lange zurückhalten, wo ist das nächste Klo, « und falls uns jemand anspricht, hören wir die Person gar nicht mehr, weil unsere Gedanken sich nur um das eine drehen. Und das ist ein offensichtliches Signal, das wir nicht übergehen können.

Aber was ist mit anderen, die subtiler sind und sich deshalb unserer Wahrnehmung entziehen, aber dennoch unser Denken beeinflussen?

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Bereits Einstein sagte uns: »Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.«

Man erreicht eine neue Ebene des Denkens nicht einfach dadurch, dass man darüber nachdenkt. Man muss den Kontext ändern, in dem die Gedanken entstehen.
Der Kontext ist, auf den Menschen bezogen, die Biologie. Was ist der biologische Kontext, aus dem Gedanken entstehen? Was ist der emotionale Zustand, aus dem heraus die Gedanken entstehen?
Wenn man diesen biologischen und emotionalen Kontext verändert, kann man die Qualität des Gedankens ändern, und den eigentlichen Gedanken selbst.

In seinem Vortrag stellt der Neurowissenschaftler einen Ansatz vor, um die eigene Physiologie zu kontrollieren. Er sagt, es gebe viele Möglichkeiten, aber der Ausgangspunkt ist, etwas zu tun, das man bewusst kontrollieren kann. Und etwas, über das wir bewusste Kontrolle erlangen können, ist unsere Atmung. Und diese hat Auswirkungen auf die Herzfrequenzvariabilität und damit auf die Funktion unseres Gehirns.

Wenn man weiß, was zu tun ist, so Dr. Watkins, kann man in weniger als einer Minute mit der richtigen Atmung von einer unregelmäßigen, chaotischen zu einer kohärenten Wellenform der Herzfrequenzvariabilität kommen. Um das zu beweisen, holte er einen Freiwilligen auf die Bühne, brachte einen Ohrclip zur Messung seines Pulses an, und stellte ihm einfache Rechenaufgaben, wobei er ihn mit Bemerkungen störte und so aus der Ruhe brachte und seine Gehirnfunktion beeinträchtigte. Plötzlich konnte er die einfachsten Beispiele nicht mehr korrekt lösen.

Um aus dem chaotischen Signal ein kohärentes zu machen, bat er den Freiwilligen einem gewissen Atmungszyklus zu folgen, der am Bildschirm angegeben war. 4 Sekunden Einatmen und 6 Sekunden ausatmen. Diesem Rhythmus sollte er folgen und tatsächlich. Nach nur einer Minute war die HRV kohärent.

Das Wichtigste, erklärte Dr. Watkins, sei der Rhythmus. Das bedeutet ein festes Verhältnis von Ein- und Ausatmen. Es spielt keine Rolle, wie dieses Verhältnis ist, solange es fest ist. Es könnten also auch fünf Sekunden fürs Einatmen und fünf fürs Ausatmen sein. Außerdem sei es wichtig, dass das Atmen gleichmäßig erfolge, also langsam und und flüssig, nicht abgehakt. Weniger wichtig, so erklärt er, ist es, ob man in den Bauch atmet oder ob man sehr tief einatmet.

Rhythmisches und gleichmäßiges Atmen ist ausschlaggebend, um von einem chaotischen zu einem kohärenten Signal zu gelangen. Auch wenn die durchschnittliche Herzfrequenz ungefähr gleich bleibt, so ändert sich das Muster der Herzfrequenzvariabilität. Und unser Gehirn arbeitet wieder besser. Und wenn das Gehirn besser arbeitet, ist man aufmerksamer, einfühlsamer, man kann klarer denken und man kann verstehen, wie man Probleme löst.

Außerdem empfiehlt Dr. Watkins, sich beim Atmen auf den Herzbereich zu fokussieren, weil das Herz die primäre Kraftquelle ist. Es erzeugt mehr elektrische Energie als das Gehirn, obwohl sich im Herz weniger Nervenzellen befinden als im Gehirn. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit dorthin legen, nehmen wir zudem den Fokus von dem Lärm in unserem Kopf, und weil wir unsere positiven Emotionen dort erfahren, bringen wir uns in einen positiven Zustand. 

Dies waren nur einige Auszüge aus dem Podcast. Um die ganze Folge anzuhören, gehe zum Anfang des Artikels zurück oder klicke hier:

 

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Die Autorin

Dr. Anna N. Kluger

Früher als Ärztin tätig, ist Anna heute Autorin, Mentorin und Entwicklerin des Online-Kurses „Endlich glücklich!“ Neben ihren Büchern und ihrem Kurs teilt sie ihr Wissen und ihre Expertise auf YouTube, ihrem Podcast „Du hast mehr Macht, als du denkst“ und ihrem Blog. Zur Autorenseite auf Amazon

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