Gedankenspirale: Warum wir vom Schlimmsten ausgehen
Etwas lief in der Arbeit schief, und du denkst: Das könnte mich meinen Job kosten. Was mache ich dann? Ich kann meine Rechnungen nicht bezahlen. Und der Kredit. Man wird uns die Wohnung wegnehmen und wir werden auf der Straße landen.
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Auswirkungen der Gedankenspirale
Eine unangenehme Situation tritt ein und unser Denken macht daraus etwas Furchtbarem, was in einer Katastrophe enden wird. Wie du bestimmt schon zig Male gehört hast, ist eine Situation für sich genommen neutral. Sie ist. Es ist unsere Wahrnehmung, die sie zu etwas Gutem, Schlechten, oder aber einer Katastrophe macht.
Negatives Denken ist für manche Menschen zu einer Gewohnheit geworden. Tatsächlich sind es neuronale Schaltkreise, die so gefestigt worden sind, dass sie automatisch aktiviert werden, wenn eine unangenehme Situation eintritt.
Man reagiert z. B. mit Angstzuständen, da unser Körper auf die negativen Projektionen mit einer Aktivierung des Sympathikus und damit der Kampf und Flucht Reaktion antwortet.
In weiterer Folge kann es sogar zu Depressionen kommen, weil mit der Zeit weniger Serotonin und Dopamin ausgeschüttet wird, und diese Neurotransmitter für Glücklichsein und Motivation verantwortlich sind, weshalb Menschen, die sehr negativ denken, sich weniger motivieren können.
Wenn wir vom Schlimmsten ausgehen, ziehen wir es an. Die Angst vor Ablehnung oder vorm Alleinsein zwingt manche Menschen in ein Verhalten wie Klammern oder Kontrollieren, was schlussendlich tatsächlich dazu führt, dass der Partner sie verlässt und sie alleine bleiben.
Warum tun wir es?
1. Es ist eine Copingstrategie
Wir glauben, wenn ich vom schlimmsten ausgehe, kann ich nicht enttäuscht werden. Wenn ich mich selbst ablehne, muss ich mir keine Gedanken darüber machen, von anderen abgelehnt zu werden. Man schützt sich davor, traurig oder besorgt zu sein.
Und manchmal mag das auch stimmen, und sicherlich haben viele es von uns erlebt, dass man, wenn man sich selbst ablehnt, runtermacht und an sich zweifelt, das Wohlwollen anderer Menschen erhält, weil sie Mitleid haben. Hingegen hört man sie oft über selbstbewusst auftretende Menschen lästern, und weil man nicht abgelehnt werden möchte, lehnt man sich selbst ab.
Aber sehr häufig ist es so, dass wir das, wovor wir uns besonders fürchten, anziehen. Die Angst vor Ablehnung oder vorm Alleinsein zwingt manche Menschen in ein Verhalten wie Klammern oder Kontrollieren, was schlussendlich tatsächlich dazu führt, dass der Partner sie verlässt und sie alleine bleiben.
2. Angst vor Risiko und Versagen
Vom Schlimmsten auszugehen, ist für manche auch eine Ausrede, um kein Risiko eingehen zu müssen. Es ist kurzfristig gesehen bequemer, weil man seine Komfortzone nicht verlässt, und nicht in die Situation kommt, zu versagen oder sich lächerlich zu machen.
Aber langfristig gesehen, raubt es uns Lebensfreude, weil wir uns nicht weiterentwickeln und nicht nicht der Mensch werden, der wir gerne wären.
3. Angst als Motivator
Viele glauben außerdem, Angst sei ein Motivator. Auch das funktioniert mag kurzweilig funktionieren, aber auf lange Sicht gesehen kann sich das gegen uns wenden.
Nehmen wir an, du planst ein neues Projekt, aber weil der Erfolg sich nicht so schnell eingestellt hat, wie du erhofft hast, schmeißt du das ganze hin, und nimmst einen x-beliebigen Job an, den du hasst.
Was also tun?
1. Akzeptiere,
dass es Dinge im Leben gibt, die ungewiss und unangenehm sind. Es ist normal, dass unser Sympathikus aktiviert wird, wenn wir etwas zum ersten Mal tun oder ein Risiko eingehen. Wenn wir lernen, diesen Mechanismus als normal anzusehen und uns nicht runtermachen, weil etwas nicht geklappt hat, dann legt sich die Stressreaktion mit der Zeit und wir werden gelassener. Wir gewöhnen uns ans Ungewohnte.
»Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern das Urteil, dass etwas anderes wichtiger ist als Angst.« – Ambrose Redmoon
2. Erkenne den Mechanismus
Wenn du dich dabei erwischst, wie du in der negativen Gedankenspirale gelandet bist, stoppe dich und dann achte einmal ganz bewusst auf die Sätze bzw. die Wörter, die du verwendest: Furchtbar, Katastrophe, schrecklich, falsch, lächerlich, peinlich, Fehler usw. Diese Wörter tragen zu deinem Unwohlsein bei.
3. Hinterfrage diese Gedanken
Du musst nicht an alles glauben, was du dir denkst. Deine Gedanken sind ein Sammelsurium aus allem, was du gehört und verinnerlicht hast. Sie sind keine Wahrheiten.
4. Gedanken ersetzen
Ersetze sie durch realistischere und hilfreicheren Gedanken. Statt dich runterzumachen, weil dir ein Fehler bei der Arbeit unterlaufen ist, dich als dumm zu bezeichnen und dir einzureden, dass du deine Stelle verlieren und deine Rechnungen nicht mehr bezahlen kannst, sagst du dir beispielsweise: Mir ist ein Fehler unterlaufen, aber das ist nicht das Ende der Welt. Es ist menschlich, denn wir alle lernen schließlich im Laufe unseres Lebens dazu. Ich werde daraus lernen und es beim nächsten Mal besser machen.
Wir alle haben unsere wunden Punkte. Wir alle haben unsere Traumata. Wir alle haben Momente, in denen wir an uns zweifeln. Und das anzuerkennen und anzunehmen, macht uns gelassener. Denn auch wenn sich Misserfolge und Verletzungen nicht verhindern lassen, was sich verhindern bzw. reduzieren lässt, ist das Leiden, das mit Schuld- oder Schamgefühlen einhergeht.
Wenn du wirklich verstehst und verinnerlichst, dass Fehler, Misserfolge und Rückschläge zum Lernprozess und zum Wachstum dazugehören, wenn es dir sozusagen in Fleisch und Blut übergegangen ist, dann werden die negativen Gedanken und das Leiden, das damit einhergeht, aufhören.
Und ich wünsche dir deshalb von Herzen alles Liebe und viel Erfolg bei deinen Vorhaben.
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Die Autorin
Dr. Anna N. Kluger
Früher als Ärztin tätig, ist Anna heute Autorin, Mentorin und Entwicklerin des Online-Kurses „Endlich glücklich!“ Neben ihren Büchern und ihrem Kurs teilt sie ihr Wissen und ihre Expertise auf YouTube, ihrem Podcast „Du hast mehr Macht, als du denkst“ und ihrem Blog. Zur Autorenseite auf Amazon
FOLGE ANNA
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Ach das kenne ich do gut,liebe Anna! Immer vom schlimmsten ausgehen und dann endet es eigentlich nie so schlimm. Danke fürden Artikel.
Lg
Hallo Magdalena!
Es stimmt, dass es in den wenigsten Fällen so schlimm wird, wie wir uns das ausgemalt haben. Wenn wir das wirklich erkennen, können wir früh genug unser Denken stoppen und in eine andere Richtung lenken, bevor die Gedankenspirale in Gang gesetzt wurde.
Alles Liebe
Anna
Das Worst Case Scenario tritt meist gar nicht ein oder wir handeln es dann besser als wir gedacht hätten.
Hallo Horst!
Ja, da hast du ganz recht; wenn das „Schlimmste“ eintreten sollte, stellen viele fast, dass es gar nicht so schlimm war, wie sie erwartet hätten bzw. viele sagen sogar, dass es einen Wendepunkt in ihrem Leben bedeutet hat, den sie nicht missen möchten.
Alles Liebe
Anna
Klasse Blogpost Anna!
Du hast eine superschöne Webseite und deinen Youtube Kanal finde ich ebenso spitze! Weiter so ?
Hallo Sina!
Vielen Dank für das liebe Feedback! Es freut mich sehr, wenn dir die Inhalte gefallen.
Alles Liebe
Anna