Du musst es nicht allen recht machen!

Aug 26, 2019

Eigentlich hast du keine Lust heute noch einmal rauszugehen, du bist müde von der Arbeit und würdest dich am liebsten auf die Couch werfen. Und auf das Treffen am Wochenende mit den Eltern des Partners könntest du auch verzichten, denn abgesehen davon, dass sie dich ohnedies nicht vermissen würden, hättest du gerne ein wenig Zeit für dich. Doch es scheint als würde alle Welt von dir erwarten, dass du sie zufriedenstellst und du frisst den Missmut lieber in dich hinein, als die anderen zu enttäuschen. Warum eigentlich? Du musst es nicht allen recht machen.

Angst vor Ablehnung

Von Konflikten aufgewühlt und hin und her gerissen. So sieht es in dir drinnen aus, wenn du wieder mal versuchst, es allen recht zu machen. Denn den wichtigsten Menschen in deinem Leben hast du dabei vergessen: Dich selbst.

Selbstlos wie du dich fühlst, wirst du sofort intervenieren: Ich bin doch nicht der wichtigste Mensch in meinem Leben. Und das ist schade, denn dein Glück sollte oberste Priorität haben. Bist du nämlich ausgeglichen und zufrieden, bist du auch eine Bereicherung für dein Umfeld.

Der vermeintliche Altruismus entpuppt sich demzufolge als ein geringes Selbstwertgefühl mit der umher schleichenden Angst vor Ablehnung. Dabei handelt es sich übrigens um eine der tiefsten und am weitesten verbreiteten Ängste, die vielerlei Gesichter hat. Du bist also keineswegs allein, sondern teilst diese Angst mit der Mehrheit der Bevölkerung.

Die Angst vor Ablehnung kommt aus der Kindheit, wo wir auf die Liebe unserer Eltern für unser Überleben angewiesen waren.

Hartnäckig hält sie sich, denn wir wollen später auch von der Gesellschaft akzeptiert werden, die uns nun unser Überleben sichert. Und diese Furcht nicht akzeptiert zu werden, wirkt sich auf unser Selbstvertrauen aus. Um diese Prozesse zu verstehen, müssen wir uns ihnen voll und ganz bewusst werden.

Selbstbewusstsein

Selbstbewusstsein wird häufig synonym mit Selbstvertrauen gebraucht, doch seine Grundbedeutung ist „sich seiner Selbst bewusst sein“.

Denn wer dazu neigt, es allen recht machen zu wollen, ist sich oftmals nicht bewusst, dass dies der Fall. Es wird Zeit, einen ehrlichen Blick auf sich selbst zu werfen.

♦ Die anderen sind mir wichtig

So schön sich dieses Statement auch anhört, sollte es in Wahrheit doch lauten: Es ist mir wichtig, die anderen nicht zu verlieren. Oder es ist mir wichtig, dass die anderen mich mögen. Das ist nicht selbstlos, das ist egozentrisch – doch weil wir den Mantel der Selbstlosigkeit tragen, werden wir nicht schnell enttarnt. Nicht einmal von uns Selbst!

Und die anderen? Viele von denen wissen, was hinter der vermeintlichen Selbstlosigkeit steckt, doch haben sie nichts dagegen, jemanden zu kennen, auf den „immer Verlass ist“. Sprich, jemand, der stets tut, was sie sich wünschen. 

♦ Ich will gemocht werden

Diesen Satz werden die meisten wohl eher nicht laut zugeben, denkt man dabei sofort an jemanden, der eingebildet ist. Stattdessen handelt es sich um eine unsichere Person, die nach der Anerkennung der anderen sucht.

Wir sind mit uns selbst sehr streng, halten uns nicht für gut genug, schön genug, erfolgreich genug usw.

Um diese Unzulänglichkeit in uns auszugleichen, suchen wir die Anerkennung in der Außenwelt, da wir nicht fähig sind, sie uns selbst zu geben.

Es allen recht zu machen, hat sich seit geraumer Zeit bewährt, denn wer mag es nicht, wenn jemand alles für einen tut?

Was ist die Lösung?

Wer diesen Artikel liest, ist wohl an einem Punkt angelangt, an dem er keine Lust mehr hat, es ständig allen recht zu machen. Schließlich bleibt man dabei oft auf der Strecke und das Leben ist nicht lang genug, um die Wünsche aller anderen zu befriedigen und dann selbst mal an der Reihe zu sein.

1. Wie immer ist ein ehrlicher Blick in sich der Anfang. Warum will ich es allen recht machen?
Wäre die Antwort beispielsweise: Weil ich gemocht werden will, kann man weiter fragen.

2. Stimmt es, dass man nicht gemocht wird, wenn man es den anderen nicht recht macht?
Nein, denn es gibt genug Leute, die machen, wonach ihnen der Sinn steht und die reichlich Freunde und geliebte Menschen in ihrem Leben haben.

3. Wie soll ich jetzt vorgehen? Ich weiß eigentlich gar nicht so recht, was ich will.
Das ist übrigens ein großer Übeltäter, der uns auf so viele Weisen in unserem Leben behindert: Ich weiß nicht, was ich will.

Ich habe diesem Thema einen eigenen Artikel gewidmet, da ich es für ausgesprochen wichtig erachte: „Was will ich? Die Frage, die dein Leben ändert.

Ich will es mir recht machen

Auch die selbstloseste Person kann sich bestimmt an irgendeinen Moment in ihrem Leben erinnern, als sie etwas „um jeden Preis“ haben wollte. Und auch wenn man dabei nicht über Leichen gegangen ist, so ist man doch über seinen Altruismus hinaus gewachsen, um zu bekommen, was man wollte. Das hat übrigens nichts mit einem ungesunden Hang zur Egozentrik zu tun.

Wenn du dich unwohl dabei fühlst, für dich und deine Wünsche einzustehen, dann kann es gut sein, dass deine Glaubenssätze dich daran hindern.

Mit Glaubenssätzen sind deine Vorstellungen und Einstellungen zum Leben gemeint, die du dir über die Jahre angeeignet hast.

Wir nennen sie gerne unsere Standpunkte, Meinungen und Sichtweisen, doch wandeln sich dieses mit den Jahren ebenso wie unser Körper und unser Verstand. Falls demnach Aussagen wie „aber das ist doch egoistisch“ in dir hochkommen, solltest du diese ebenfalls hinterfragen.

Ist es egoistisch, glücklich sein zu wollen? Wie könnte es! Glückliche Menschen sind es immerhin, die unser Leben bereichern, die uns inspirieren und motivieren, die kreativ sind und der Menschheit etwas von ihrem Glück zurückgeben wollen.

Tatsächlich sind glückliche Menschen selbstloser, denn sie haben das, wonach die Welt in ihrem Wahn nach Geld, Macht, Liebe oder Sex eigentlich sucht: Glück.

Selbstliebe

Ja ja, der eine oder andere kann es wohl kaum mehr hören: Selbstliebe als Schlüssel zu den Toren des Glücks, der Liebe und selbst des Erfolgs. Doch da es eine zeitlose Wahrheit bleibt, sei sie hier noch einmal erwähnt.

Der Weg zu mehr Selbstliebe beginnt mit der Suche nach sich selbst (siehe hierzu auch: Selbstfindung: Wer bin ich?), welche wir durch mehr Achtsamkeit und Bewusstsein erreichen.

Betrachte deine Einstellungen so objektiv als möglich und hinterfrage Aussagen wie: Ist es nicht egoistisch von mir, wenn ich das tue, was ich will? Ist es nicht meine Pflicht als Mutter/Vater/PartnerIn/Tochter/Sohn usw. mich so zu verhalten? Das gehört sich doch nicht! Das kann man doch nicht machen.

Stimmen diese Aussagen oder stimmen sie nur mit deinen Vorstellungen über das Leben überein? Wenn sie nicht für alle gelten, dann können sie keine absoluten Wahrheiten sein.

Sei ohne Vorurteil. Frage dich, was du wirklich möchtest und mach dir dabei keine Vorwürfe für deine Wünsche. Du würdest gerne mehr Zeit für dich haben? Das ist nicht egoistisch. Wenn andere versuchen, dir das einzureden, dann deshalb, weil sie Zeit mit dir verbringen wollen – klingt das nicht egoistisch?

Deine Wünsche sind ebenso wichtig wie die der anderen! Und du bist es auch. Stell dich nicht hinten an, sondern denk daran, dass du für andere eine noch größere Bereicherung sein wirst, wenn du selbst glücklich bist.

Was, wenn ich abgelehnt werde?

Was aber, wenn man tatsächlich auf Ablehnung und Unverständnis von den Menschen, die man liebt, stößt?

Die Mehrheit der Bevölkerung mag keine Veränderungen (obgleich das ganze Leben sich durch Veränderung und Weiterentwicklung auszeichnet). Es ist daher nicht verwunderlich, dass sie mit Unbehagen reagieren, wenn etwas in ihrem Umfeld nicht mehr ihrer Gewohnheit entspricht.

Menschen, denen unser Glück am Herzen liegt, werden versuchen zu verstehen, warum wir uns verändern wollen. Mit Verändern meine ich hierbei den Weg der Selbstfindung und Selbsterkenntnis einzuschlagen und daher nach etwas mehr Zeit und Freiheit für sich selbst zu suchen. Dabei ist nicht gemeint, seinen Job zu schmeißen und die Familie zu verlassen, weil man sich nackt in eine Höhle am Himalaya setzen möchte. Vielmehr geht es darum herauszufinden, welche Wünsche tief in uns schlummern und gerne an die Oberfläche möchten.

Du bist schließlich als einzigartiges Individuum auf diesen Planeten gekommen, um deinen ganz persönlichen Tanz des Lebens zu vollführen. Ob das für die anderen holprig aussieht und du dabei von Zeit zu Zeit über deine eigenen Füße stolperst, ist nicht so wichtig. Solange du Spaß hast und dabei glücklich bist, hast du den Sinn in diesem Leben bereits erfüllt.

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