Sucht überwinden beginnt mit Ehrlichkeit und mit Selbstmitgefühl. Erfahre, wie du alte Muster durchbrichst und Schritt für Schritt frei wirst.

Sucht überwinden: Vom Verlangen zur Freiheit
Sucht überwinden: Vom Verlangen zur Freiheit
Wenn du das Gefühl hast, dich in einem Verhalten verloren zu haben – Alkohol, Social Media, Essen oder Kaufen – dann ist dieser Artikel für dich.
Wir sprechen über die wahre Ursache von Sucht, über Denkfehler, über Lösungen. Und vor allem darüber, wie du zurück zu dir findest.
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Wenn die Expertin süchtig wird
Sucht hat viele Gesichter – manche davon sind sogar gesellschaftlich akzeptiert.
Der Workaholic, der Fitnessfanatiker – Menschen, die sich bis zur Erschöpfung antreiben, gelten oft als ehrgeizig und bewundernswert. Andere Süchte wie Drogenkonsum oder Alkoholismus hingegen stoßen auf harte Ablehnung, als wären sie etwas „Fremdes“, das nur andere betrifft.
Und dann gibt es die unauffälligen Süchte des Alltags: Social Media, Online-Shopping, emotionales Essen, Körperkult, Rauchen – oder das scheinbar harmlose Glas Wein am Abend, das längst zur Gewohnheit geworden ist.
Eine spannende Perspektive dazu liefert Dr. Anna Lembke, Psychiaterin und Autorin des Buches Dopamin Nation (alle Buchempfehlungen verlinke ich in der Videobeschreibung).
In einem Interview berichtet sie offen von ihrer eigenen Sucht: Liebesromane.
Was harmlos klingt, wurde zu einem echten Problem
Sie las heimlich, verlor die Kontrolle über ihre Lesezeiten, vernachlässigte sogar ihre Arbeit – typische Muster eines Suchtverhaltens.
Das wirft zentrale Fragen auf:
- Wann wird aus einem Verhalten eine Sucht?
- Wie kann selbst eine Expertin in diese Muster geraten?
- Und was tun, wenn wir merken, dass uns ein Verhalten nicht mehr guttut – aber wir trotzdem nicht aufhören können?
Diesen Fragen gehen wir im heutigen Artikel auf den Grund – und sprechen natürlich auch über Wege hinaus aus der Suchtspirale.
Die stille Abhängigkeit
Annie Grace war Marketingchefin eines internationalen Alkoholkonzerns – heute klärt sie mit This Naked Mind über Alkoholkonsum auf.
In ihrem gleichnamigen Buch beschreibt sie, wie sie über Jahre hinweg eine „funktionierende“ Alkoholikerin war: beruflich erfolgreich, familiär engagiert – und dennoch täglich ein bis zwei Flaschen Wein.
Sie hörte nicht auf, weil sie abstürzte – sondern weil der Alkohol seine Wirkung verlor. Sie war erschöpft, schaffte es nicht bei einem Glas zu bleiben – und fühlte sich wie eine Verräterin an sich selbst.
Genau das macht Sucht so schwer erträglich: Wir spüren, dass unser Verhalten nicht unseren Werten entspricht.
Wir verletzen Menschen, vernachlässigen Pflichten, handeln entgegen dem, was uns wichtig ist.
Tief in uns wissen wir: Wir wollen lieben – nicht betäuben. Klar sein – nicht benebelt. Frei – nicht abhängig.
Wie Michael Singer sagt: „Die Seele will frei sein.“
Doch wenn wir ständig auf den nächsten Dopaminkick aus sind, sind wir nicht mehr präsent. Unser Denken kreist nur noch darum, wie wir unser nächstes Hoch erreichen – und danach kommt das schlechte Gewissen, weil wir uns wieder selbst enttäuscht haben.
Gerade in stressigen Zeiten sehnen wir uns nach einer Krücke. Doch hilft uns unser Verhalten wirklich?
Ich greife zum Beispiel zum Handy, wenn mich Gedanken überfordern. Und was sehe ich? Menschen, die scheinbar alles im Griff haben – genau das, was mir fehlt.
Fühle ich mich danach besser? Eher nicht. Ich scrolle weiter: lustige Videos, inspirierende Zitate, produktive Tipps. Und rede mir ein, ich hätte mir gerade etwas Gutes getan.
Doch die Wahrheit? Ich habe mich nur kurz vergessen. Nicht gefunden.
Die große Sucht-Lüge
Wenn du Endlich Nichtraucher von Allen Carr gelesen hast, erinnerst du dich vielleicht an diesen einen Moment, der alles verändert hat.
Dieses Kapitel, das genau deinen inneren Glaubenssatz getroffen hat – den Gedanken, der dein Verhalten jahrelang getragen hat. Und plötzlich war da jemand, der ihn benannte, in Frage stellte – und mit einer einzigen Wahrheit zum Einsturz brachte.
Carr geht in seinem Buch systematisch jeden Gedanken durch, den Raucher über das Rauchen haben. Und irgendwann kommt er genau zu dem Punkt, der dich betrifft.
Er macht keinen großen Zauber daraus. Er spricht einfach nur aus, was du innerlich längst wusstest – aber nie zu Ende gedacht hast.
Es ist, als würde dir ein Magier seinen Trick verraten – und du kannst nie wieder darauf reinfallen.
Und genau darum geht es auch hier:
Suchtverhalten löst das Problem nicht.
Es wirkt vielleicht kurz – aber es heilt nichts.
Es ist wie Aspirin bei einer Grippe: Es senkt das Fieber, aber bekämpft nicht das Virus.
Also stellen wir uns eine ehrlichere Frage:
Was ist die wahre Ursache für mein Verhalten?
Warum greife ich zu meiner Krücke?
Warum wiederhole ich etwas, das mir langfristig gar nicht guttut?
Der erste Schritt raus aus der Sucht ist oft die Erkenntnis:
Mein Verhalten bringt mich nicht dahin, wo ich eigentlich hin will.
Ich trinke, weil ich mich entspannen und euphorisch fühlen will –
doch wenn ich am nächsten Morgen mit einem Kater aufwache und mich für mein Verhalten schäme,
dann war das nicht die Lösung.
Ich scrolle stundenlang durch Social Media, weil ich mich inspirieren oder unterhalten möchte –
doch am Ende fühle ich mich leer, klein, nicht gut genug.
Alles, was ich mir erhoffe – Leichtigkeit, Freude, Selbstwert – rückt durch mein Verhalten nur weiter in die Ferne.
Das gilt für Rauchen, Essen, Alkohol, Online-Shopping oder ständiges Handy-Scrollen.
Sie betäuben vielleicht kurzfristig –
aber sie lösen nichts.
Die wahre Ursache erkennen
Wenn wir ehrlich sind, ist die wichtigste Frage nicht: Wie höre ich auf?
Die eigentliche Frage lautet: Warum habe ich überhaupt angefangen?
Denn genau hier liegt der Schlüssel zur Veränderung.
Es geht nicht darum, das Symptom zu bekämpfen – sondern die Ursache zu verstehen.
„Ich fühle mich unwohl – und möchte mich besser fühlen.“
So simpel dieser Satz klingt – in ihm steckt die Wahrheit hinter fast jedem Suchtverhalten.
Wir greifen zu unserer Krücke, weil wir glauben, dass sie uns ein besseres Gefühl verschafft.
Vielleicht erinnerst du dich noch an den Anfang deiner Gewohnheit:
Das erste Glas Alkohol, das dich lockerer machte.
Der erste Scroll-Moment auf Social Media, der dir das Gefühl gab, dazuzugehören.
Der schnelle Kauf, der kurz das Gefühl von Kontrolle oder Belohnung auslöste.
Mit der Zeit verknüpfen wir die Substanz oder das Verhalten mit einem inneren Mangel.
Und schlimmer noch: Wir beginnen zu glauben, dass wir ohne sie nicht ganz sind.
Die Ursache ist oft ein tiefes Gefühl der Unzulänglichkeit.
Viele beschreiben es als innere Leere oder die Überzeugung:
„Mit mir stimmt etwas nicht.“
Doch wenn wir uns ehrlich fragen – ist das wirklich wahr?
Was, wenn der Fehler gar nicht in uns liegt, sondern in dem, was wir über uns glauben?
Denn diese Gedanken kommen nicht von irgendwo.
Sie entstehen durch Prägungen – durch Familie, Gesellschaft, Medien, Schule.
Und nein, es geht nicht darum, die Schuld zu verteilen.
Auch unsere Eltern wurden geprägt – von denen vor ihnen, die es ebenfalls nicht besser wussten.
Vielleicht sind wir genau deshalb hier: Um diesen Kreislauf zu unterbrechen.
Nicht aus Trotz. Sondern aus Mitgefühl – für uns selbst und die, die vor uns kamen.
Denn wenn wir verstehen, warum wir handeln, wie wir handeln, können wir den ersten Schritt in eine neue Richtung gehen.
Der Denkfehler hinter Sucht
Wenn wir unsere Überzeugungen hinterfragen, geht es nicht um Schuld.
Es geht darum zu erkennen, dass viele unserer Gedanken keine Wahrheiten sind – sondern erlernte Vorstellungen.
Und wenn das Problem nur ein Denkfehler ist,
dann hilft keine Substanz der Welt, ihn zu lösen.
Wenn du den Denkfehler erkennst, brauchst du deine Krücke nicht mehr.
Natürlich: Sucht verändert unser Gehirn.
Wiederholtes Verhalten stärkt bestimmte Nervenbahnen, das Gehirn nimmt dann den „gewohnten Weg“.
Das nennt sich Hebb’sches Prinzip:
„Neurons that fire together, wire together.“
Aber das Gute ist:
Neue Wege lassen sich trainieren.
Mit jedem bewussten Schritt entsteht eine neue Verbindung –
und das alte Muster wird schwächer.
Und was, wenn du das gute Gefühl auch ohne deine Krücke haben könntest?
Würdest du nicht lieber Freiheit, Ruhe und Begeisterung spüren, ohne Kater, Reue oder Kontrollverlust?
Denn die Wahrheit ist:
Deine Krücke nimmt dir genau das, was du dir von ihr versprichst.
Selbstwert kann man nicht konsumieren.
Man kann ihn nur leben.
Der Weg aus der Sucht
Wenn du erkennst, dass deine alte Gewohnheit dich nicht dorthin bringt, wo du hinwillst, wird es leichter, einen neuen Weg zu gehen.
Nicht leicht – aber leichter.
Die alten Schaltkreise im Gehirn verschwinden nicht einfach.
Doch jedes Mal, wenn du dich bewusst anders entscheidest, stärkst du neue Verbindungen. Mit der Zeit wird das alte Muster schwächer – wie ein Trampelpfad, der überwuchert, wenn man ihn nicht mehr geht.
Rückfälle passieren oft genau dann, wenn man sich sicher fühlt.
Gerade bei Alkohol führt oft der „eine Drink“ zurück ins alte Muster.
Das Suchtgedächtnis wird sofort wieder aktiv.
Bei Verhaltenssüchten – wie Social Media, emotionalem Essen, exzessivem Streaming oder Online-Shopping – empfiehlt Dr. Anna Lembke eine 30-tägige Dopaminpause, um das Belohnungssystem zu resetten.
Danach kannst du klarer erkennen, wie stark deine Gewohnheit war – und ob du damit bewusster umgehen kannst.
Doch bei Substanzen wie Alkohol gilt oft: Abstinenz ist die stabilere Lösung.
Was kannst du also tun, wenn du in Versuchung gerätst?
Ein stressiger Tag, ein emotionaler Trigger – und schon flüstert dein altes Muster:
„Nur ein Glas. Nur eine Folge. Nur kurz scrollen.“
Jetzt kommt der entscheidende Moment:
Erkenne das Muster. Und erinnere dich an die Wahrheit.
„Es bleibt nicht bei einem. Ich fühle mich danach nicht besser – nur betäubt.“
Hilfreich ist es, vorbereitet zu sein:
Eine kleine Liste zur Hand zu haben – mit allem, was dieses Verhalten dich schon gekostet hat.
Spazierengehen. Musik hören. Ein Glas Wasser trinken. Kaugummi kauen.
Etwas anderes tun – etwas, das dich stärkt statt schwächt.
Und vor allem: Feiere dich!
Du befreist dich.
Von etwas, das dir mehr genommen als gegeben hat.
Und was du zurückgewinnst, ist Klarheit, Fokus, Selbstachtung –
weil du dir selbst treu bleibst.
Ja, es wird Momente geben, in denen du Seiten von dir siehst, die du lieber vergessen hättest.
Aber diese Seiten sind nicht, wer du bist.
Sie waren nur Reaktionen auf Schmerz, Überforderung, Angst.
Sie waren deine Strategie, mit dem Leben zurechtzukommen.
Du hast damals das Beste getan, was dir zur Verfügung stand.
Und heute kannst du neue Wege gehen – mit mehr Bewusstsein und Selbstmitgefühl.
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute auf diesem Weg.
Du bist nicht allein. Und du bist stärker, als du denkst. 💛
🌱 Bereit für den nächsten Schritt?
Wenn du dich in den beschriebenen Mustern wiedererkennst und spürst, dass es Zeit ist, alte Gewohnheiten und Glaubenssätze hinter dir zu lassen, dann ist mein Online-Kurs „Endlich glücklich!“ genau das Richtige für dich.
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