Du bist nie alleine: Geführte Meditation für Vertrauen und Ruhe

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Du bist nie alleine: Geführte Meditation für Vertrauen und Ruhe

Diese geführte Meditation hilft dir, Vertrauen und innere Ruhe zu finden, indem sie dich daran erinnert, dass du niemals allein bist und stets vom Leben geführt wirst. Entspanne dich, lasse Sorgen los und erlebe tiefen inneren Frieden durch das Bewusstsein deiner Verbindung mit dem größeren Ganzen.

Du bist nie alleine: Geführte Meditation für Vertrauen und innere Ruhe

von Dr. Anna N. Kluger

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Die Autorin

Dr. Anna N. Kluger

Früher als Ärztin tätig, ist Anna heute Autorin, Mentorin und Entwicklerin des Online-Kurses „Endlich glücklich!“ Neben ihren Büchern und ihrem Kurs teilt sie ihr Wissen und ihre Expertise auf YouTube, ihrem Podcast „Du hast mehr Macht, als du denkst“ und ihrem Blog. Zur Autorenseite auf Amazon

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Wiederkehrende Themen im Leben loslassen

Wiederkehrende Themen im Leben loslassen

Wiederkehrende Themen im Leben loslassen

Es scheint, als hätten wir alle bestimmte Themen, die immer wieder in unserem Leben auftauchen. Man denkt, man hätte sie bereits überwunden, bis man in Situationen gerät, in denen die unangenehmen Gedanken und Gefühle wieder auftauchen: Einsamkeit, Machtlosigkeit, mangelnder Selbstwert, das Gefühl, nicht genug zu erreichen, die Suche nach einem Sinn etc.

Warum scheinen wir in diesen Mustern gefangen zu sein und wie können wir uns daraus befreien? Lasst uns heute mal wieder in die Tiefen unseres Seins eintauchen.

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Warum diese wiederkehrenden Themen?

Warum werden wir immer wieder von bestimmten Themen getriggert? Warum kreisen unsere Gedanken ständig um die gleichen Dinge? Wir sind ihrer überdrüssig und bereit sie loszulassen. Oder etwa doch nicht?

Was wäre, wenn genau das Gegenteil der Fall ist? Was, wenn es sich um Themen, Ansichten, Ideen und Wünsche handelt, die du nicht aufgeben willst.

Manchmal spreche ich mit Leuten, die scheinbar alles haben, wovon viele nur träumen, und die ihren ganzen Fokus nur auf die eine Sache legen, die sie gerne hätten.
Manche von ihnen sehen das sogar, sind also bewusst genug, zu erkennen, dass sie sich das Leben damit schwermachen.

Andere wiederum sind sich dessen nicht bewusst – sie sind überzeugt, das Leben habe sie vergessen, weil sie nur auf diese eine Sache fokussiert sind, die ihnen fehlt.

  • Entweder ist es der Umstand, dass man Single ist und gerne in einer Partnerschaft wäre;
  • ist man in einer glücklichen Partnerschaft, ist es der Job, der uns nicht erfüllt.
  • Oder wir verdienen bzw. besitzen nicht genug.
  • Oder sind nicht schön genug.

Wir finden immer etwas, das uns bestätigt, dass wir nicht gut genug sind und es nicht geschafft haben. Und dass wir nicht da sind, wo wir sein sollten.

Wir leben in einem selbst erschaffenen Gefängnis von Ideen und Vorstellungen, die wir glauben, erfüllen zu müssen, um ein lebenswertes Dasein zu führen.

Du hast so vieles erlebt, gesehen, gefühlt. Aber es gibt nur diese paar Themen, die dein ganzes Leben bestimmen.

  • Es gibt Menschen, die sich nichts mehr als ein Kind wünschen, doch es will einfach nicht klappen.
  • Menschen, die seit ihrer Kindheit auf eine sportliche Karriere hingearbeitet haben, und die nach einem Unfall, diesen Traum für immer und ewig auf Eis legen müssen.
  • Menschen, die ihr ganzes Leben hart gearbeitet hatten, um ihre freie Zeit nach der Pensionierung zu genießen, und die dann mit einer unheilbaren Krankheit konfrontiert wurden.

Was macht diese Schicksale schlimmer, als sie ohnedies bereits sind?

Dass man an eine Idee geklammert hat, die genau konträr dazu ist. Denn jetzt muss man nicht nur mit dem Schicksal zurechtkommen, sondern leidet unter seinem eigenen Verstand.

Und wenn ich nie bekomme, was ich will?

Hast du schon einmal folgende Gedanken für dich durchgespielt:

Vielleicht gehöre ich eben nicht zu den Auserwählten, für die das, wovon ich träume, in diesem Leben geschehen wird. Kann ich das akzeptieren? Kann ich damit leben?

Und wenn du jetzt gerade innerlich gehadert hast, wenn du Angst, Schmerz oder Widerstand gespürt hast, dann weißt du, warum dein Bewusstsein in den Klauen des Verstandes ist und gewisse Themen immer und immer wieder aufkommen.

Du hast Angst, dass du ohne diese Sache, niemals glücklich sein wirst. Dass dein Leben nicht lebenswert sein wird.

Und ironischerweise machen wir uns das Leben aufgrund dieser Wünsche und Verlangen so schwer, dass wir es tatsächlich nicht mehr genießen. Und das ist noch untertrieben – wir leiden sogar darunter. Wir haben Momente der Freude und des Glücks; aber die meiste Zeit ist es Anspannung, Stress, Unzufriedenheit, Frust.

Was ist das Thema, um das sich alles in deinem Leben dreht? Wovon sind deine Freude und dein Leid abhängig? Liebe, Macht, Kontrolle, Glück, Sinn und Erfüllung?

Sagen wir, du willst deine Vorstellungen diesbezüglich nicht loslassen.
Du bist überzeugt, dass die Erfüllung dieses Wunsches deine Erlösung sein wird. Jetzt leidest du zwar darunter, dass du nicht hast, was du willst, aber du überlegst dir einfach, was du tun kannst, um dich besser zu fühlen, solange sich dein Wunsch noch nicht erfüllt hat.

Du lässt dir tausend Konzepte einfallen, wie du damit umgehen kannst. Wie du dich davon ablenken kannst, dass du (noch) nicht hast, was du ersehnst:

  • Vielleicht noch eine Reise.
  • Noch eine Ausbildung.
  • Noch mehr Pflichten und Verantwortung.
  • Mehr Information einholen.
  • Mehr Bücher lesen und Kurse besuchen.
  • Neue Hobbys, sich optimieren, besser werden in allen anderen Bereichen.

Ich möchte, dass du ehrlich mit dir bist: Ist es nicht so, dass du viele deiner Unternehmungen, sei das eine Reise, ein Treffen mit Freunden, oder andere Freizeitaktivitäten, nicht wirklich genießt, weil du eigentlich etwas anderes willst?
Du hast eine genaue Vorstellung von dem, was du willst – und wenn du ganz ehrlich bist, dann ist das, was du erlebst, eigentlich nie so wie es sein sollte.

Dabei müsstest du nur diese Idee loslassen.

Damit ist nicht Verzicht gemeint. Verzicht hat damit nichts zu tun.

Du musstest nicht eines Tages auf dein Spielzeug verzichten.
Du hattest kein Interesse mehr daran, weil es dir nichts mehr gegeben hat.

 

Selbstreflexion

In Bezug auf seine persönlichen Verlangen muss man für sich erkennen, dass man sie nicht braucht, um sich gut und erfüllt zu fühlen.

Frage dich:

  • Woran halte ich fest?
  • Ist es wert, festgehalten zu werden?
  • Ist es diesen inneren Unfrieden und den Druck wert, den ich mir damit mache?
  • Ist es gerechtfertigt, dass ich dadurch den Großteil meines Tages unzufrieden und angespannt verbringe?

Während du diese Fragen hörst, beobachte, was in dir geschieht. Fängt dein Verstand an, deine Wünsche zu rechtfertigen? Geht diese Rechtfertigung mit Gefühlen wie Unsicherheit oder Angst einher?

Beobachte auch, wie logisch dir das alles erscheint, was dein Denken dir vorsetzt. Was natürlich Sinn macht, weil dein Denken und deine Logik auf deinen Prämissen aufbauen.

Wenn du dich in einer langen mathematischen Rechnung, in der du viele Formeln anwenden musst, irgendwo am Anfang verrechnet hast, dann hast du, auch wenn du alle Formeln richtig angewendet hast, mit einer falschen Zahl weitergerechnet und das Endergebnis wird nicht stimmen. Ich weiß, das Beispiel hinkt hie und da, aber ich nehme an, du verstehst, worauf ich hinaus will:

Deine Logik macht natürlich basierend auf deiner Wahrnehmung und deinen Glaubenssystemen Sinn, aber das heißt nicht, dass sie stimmen.

Dein Verstand klammert an einer Vorstellung davon, wie du und dein Leben sein müssen, damit du endlich erfüllt sein kannst. Und du setzt dich deswegen unter Druck, bist gestresst, unsicher und unzufrieden, und erachtest dein Leben als sinnlos, weil du einer Idee deines Verstandes nicht nachkommst.

Also erkennst du ehrlicher Weise: Mit diesen Einstellungen, mit diesen Vorstellungen über mich und die Welt, kann ich nicht glücklich sein.

Und vielleicht denkst: Ach, was weiß die schon; wenn ich erst den Partner oder das Geld habe, dann ist mein Leben in Ordnung.

Aber darf ich dich fragen: Hattest du schon einmal einen Partner? Hattest du schon einmal Geld? Ja? Und? Warum hat das nicht gereicht? Lass mich raten: Weil es nicht der Richtige war. Weil es nicht genug Geld war.

Dein Verstand spielt dir einen Streich.
Wenn du dich befreien willst, musst du dieses Spiel durchschauen. Und durchbrechen.

Also, gibst du ehrlicherweise zu: Ja, es stimmt, ich klammere an meinen Vorstellungen von dem, was mir die vermeintliche Erlösung meines Leids bringen wird, und lehne alles ab, was mir ein unangenehmes Gefühl verschafft.

Was ist dieses Leid, das du empfindest? Ist es ein Gefühl der Wertlosigkeit? Fühlst du dich ganz allgemein unzufrieden oder werden die unangenehmen Gefühle durch bestimmte Situationen und Menschen getriggert?

Praktische Tipps

Beobachte dich heute, und wann immer du einen Moment hast, indem du dich unwohl fühlst und dich gerne ablenken würdest, halte einen Moment inne und frage dich:

1. Warum fühle ich mich jetzt unwohl? Warum stört mich diese Person oder diese Situation? Was ist das Thema dahinter?
(Fühlst du dich abgelehnt, nicht ernst genommen, nicht wertgeschätzt, ungeliebt, einsam, unfrei, ungerecht behandelt – dein Thema; bzw. eines deiner Themen; je nachdem).

2. Was wäre, wenn mich das nicht stören würde? Was wäre wenn dieses Thema irrelevant für mich wäre? Wäre ich dann in dieser Gedankenspirale oder nicht?

3. Wenn die Antwort ‘nein’ ist: Wieso halte ich dann an diesem Thema fest?
Weil du irgendwo tief in deinem Innersten glaubst, es wird deine Erlösung sein.

4. Stimmt das wirklich?

Diese Glaubenssätze musst du auflösen, wenn du dich aus deinen alten Mustern befreien willst.

Passende Artikel zu den Themen Glaubenssätze erkennen und auflösen:

Glaubenssätze erkennen und loslassen in 6 Schritten

→ Diese 3 Glaubenssätze sabotieren dein Glück

 

Und wenn du weitere Unterstützung und eine Anleitung suchst, um deine persönlichen Werte zu erkennen und dich emotional zu befreien, dann ist mein Online-Kurs „Endlich glücklich! Den Schmerz der Vergangenheit loslassen und mit Selbstliebe zu emotionaler Freiheit“ vielleicht genau das Richtige für dich. HIER erfährst du mehr

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Innere Unruhe überwinden: Praktische Schritte zur Selbstfindung

Innere Unruhe überwinden: Praktische Schritte zur Selbstfindung

Innere Unruhe überwinden: Praktische Schritte zur Selbstfindung

Es gibt Leute, die nie ruhig sitzen können. Nie mit sich alleine sein können. Ständig verspüren sie den Drang, etwas zu tun und zu erleben; und wenn es nur der Griff zum Smartphone ist, um sich etwas Unterhaltsames anzusehen, oder mit jemanden Nachrichten auszutauschen.
Denn sobald sie still sitzen, überkommt sie dieses unangenehme Gefühl; diese innere Unruhe.

In diesem Artikel möchte ich nicht nur genauer darauf eingehen, warum wir uns ablenken; ich möchte dir auch praktische Schritte vorstellen, die du noch heute im Alltag anwenden kannst, um zu lernen, das Gefühl der innere Unruhe zu überwinden.

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Elektroschocks als Ablenkung

Vielleicht hast du von der Studie von Timothy Wilson aus dem Jahre 20141 gehört, in der Teilnehmer dazu aufgefordert wurden, in einem leeren Raum für etwa 6-15 Minuten mit ihren Gedanken alleine zu sein. Der einzige Gegenstand, der sich zur Ablenkung in diesem Raum befand, war ein Elektroschocker.

Es gab tatsächlich Menschen, die sich in dieser kurzen Zeitspanne lieber selbst leichte elektrische Schocks zufügten, als sich ihren Gedanken hinzugeben. Und zwar ganze 67% der Männer und 25% der Frauen.

Sobald wir uns unwohl fühlen, suchen wir nach Möglichkeiten uns abzulenken. Manche Menschen packen jede Sekunde ihres Tages mit Aktivitäten voll, und selbst wenn sie in die Natur zum Joggen gehen, beschallen sie ihren Verstand mit Informationen oder Musik; alles um dieses Unwohlsein zu übertünchen.

Und diese Stimme, die irgendwie immer im Hintergrund zugegen ist und die fragt: Was könnten wir tun, um uns besser zu fühlen? Und was jetzt? Und jetzt?

Es gibt eine andere Frage, die wir uns stellen können, wenn wir diese Unruhe und dieses Unwohlsein fühlen. Sie lautet: »Warum fühle ich mich nicht wohl?«

Warum fühlen wir uns unwohl?

Mit dieser Frage wollen wir uns mit der wahrhaftigen Ursache auseinandersetzen, nicht nur mit der scheinbaren. Es liegt nämlich nicht wirklich daran, dass wir keinen Partner, keine Kinder, kein Geld oder keine großartige Karriere haben, oder dass wir nicht schön oder erfolgreich genug sind, dass wir uns unwohl fühlen.

Das mag auf den ersten Blick der Grund sein, weil wir von allen Seiten permanent mit Bildern bombardiert werden, die uns weismachen wollen, dass das der Schlüssel zum Glück ist. Doch viele Menschen haben all das und dennoch sind sie nicht vor dem unangenehmen Gefühl der inneren Unruhe gefeit.

Gerade in Zeiten der sozialen Medien, in denen es darum geht eine Illusion aufrechtzuerhalten, die in uns ein Verlangen entfachen und uns damit zu einer Kaufkraft machen soll, steht die Selbstinszenierung an erster Stelle.

Man präsentiert sich so, wie man sich am liebsten sehen möchte: schön, beliebt, erfolgreich, erfüllt. Aber ein Kommentar reicht, um uns zu verunsichern, und die Fassade, die wir mühevoll aufgebaut haben, bröckelt.

Wenn dich etwas verunsichert oder jemand etwas tut, das Unbehagen in dir auslöst, stelle dir nicht die Frage: Was kann ich tun, damit diese Person anders von mir denkt oder sich anders verhält? Das ist sinnlos. Du könntest ein Handbuch schreiben, in dem du auflistest, wie sich andere dir gegenüber verhalten sollen, und es jedem, der mit dir interagiert, geben – aber glaubst du wirklich, dass jemand das lesen oder sich daran halten würde? Jeder hat schließlich sein eigenes Handbuch, in dem er fordert, wie du und die anderen sich verhalten sollen.

Stattdessen frage dich lieber:

  • Warum stört mich das?
  • Warum regt mich das auf?
  • Warum frustriert mich das?

Das ist ein großer Unterschied.

Es geht darum, zu verstehen, warum der Umstand dein inneres Milieu verändert hat, anstatt zu überlegen, wie du den Umstand ändern könntest.

Warum z. B. reagieren manche Menschen sofort defensiv und fühlen sich verletzt und kritisiert, wenn sie Feedback von ihrem Chef erhalten, während andere sich darüber freuen, dass sich ihr Chef überhaupt die Zeit nimmt, ihnen Tipps zu geben, wie sie sich verbessern können?

Und kann ich, wenn ich derjenige bin, der sich gekränkt und frustriert fühlt, eine andere innere Haltung einnehmen, mit der ich mich besser fühle?

Die gute Nachricht ist, ja, es ist möglich, aber leider lässt sich dafür nicht einfach ein Schalter umlegen.

 

Verstehen ≠ Loslassen

Um das zu veranschaulichen: Denke an jemanden, der Klavierspielen lernt; er wird nicht sofort ein technisch anspruchsvolles Stück von Beethoven lernen. Zuerst muss er Fingerübungen machen, um Beweglichkeit und Koordination zu verbessern, und er wird viel üben müssen, um ein gewisses Niveau zu erreichen.

Vielleicht lernst du eine Fremdsprache. Dann weißt du selbst, wie lange es dauert, bis man nicht mehr jedes Wort mühsam verstehen muss, sondern intuitiv erfassen kann, worum es in einem Gespräch geht, geschweige denn, bis man sich mühelos ausdrücken kann. Und dabei geht es nicht nur um Veränderungen im Gehirn, denn auch Zunge und Muskulatur müssen sich an die neue Aussprache anpassen und gewöhnen.

All dies erfordert Zeit. Und ebenso ist das mit der inneren Arbeit an unserem Denken und unseren Emotionen.

Wie oft höre ich den Satz: »Ich verstehe das alles, was du erklärst, aber wenn ich in eine Situation komme, die mich triggert, dann rege ich mich trotzdem auf oder werde traurig. Das bringt also nichts. Oder es funktioniert nicht.«

Stell dir vor, der Klavierschüler sagt zu seinem Lehrer: »Ich habe verstanden, was ich tun soll, aber wenn ich mich ans Klavier setze, dann klappt das mit dem Spielen nicht.« Der Lehrer fragt: »Hast du denn jeden Tag geübt? Spielst du deine Tonleitern?«
»Nein, aber ich habe ganz genau verstanden, was die rechte und was die linke Hand für eine Funktion haben und spielen sollen. Aber sie tun es nicht, in dem Moment, da ich möchte, dass sie es tun.«

Es reicht leider nicht aus, dass du mit deiner Logik verstanden hast, woher dein Unwohlsein kommt.

Es reicht nicht aus, zu verstehen, dass du überreagierst, weil dein Selbstwertgefühl beeinträchtigt ist oder weil deine Eltern dich in der Kindheit nicht ernst genommen haben.
Es reicht nicht aus, zu wissen, dass du diese Dinge loslassen musst, um nicht mehr überzureagieren.

Ich war einmal bei einem Kollegen hospitieren; er war eine wirkliche Koryphäe auf dem Gebiet der Implantologie, und dort war ein Vertreter, der für uns jüngere Kollegen diese Hospitation organisiert hatte. Der Vertreter erklärte uns nicht nur alles über das Implantatsystem, sondern über das Implantieren, die einzelnen Schritte, worauf man achten musste, was man nicht tun dürfe usw. Er sprach so, als würde er es jeden Tag machen, dabei hatte er in seinem ganzen Leben noch nie ein Implantat im Mund eines Patienten gesetzt.
Ich erinnere mich noch an mein Gefühl damals, als ich diese perfekt einstudierte Rolle sah, die er spielte; und andererseits sah ich den Implantologen, der all das, wovon der eine nur sprach, tatsächlich machte. Jeden Schritt nicht nur sprachlich wiedergeben konnte, sondern mit diesem Wissen, das man hat, wenn man etwas gefühlt hat, wenn etwas zu einer Erfahrung geworden ist.

Denn eine Erfahrung verändert uns.

Ich sage es noch einmal: Es reicht nicht, verstanden zu haben. Intellektuell verstanden zu haben, wie man ein Implantat setzt, ist nicht das Gleiche, als es erfahrungsgemäß verstanden zu haben, weil man es tatsächlich setzt.

Es reich nicht zu verstehen, dass du etwas loslassen sollst. Wenn du nicht gelernt hast, Dinge loszulassen und dich zu zentrieren, wirst du jedes Mal, wenn du getriggert wirst, automatisch in alte Verhaltensmuster zurückfallen.

Und wir wollen natürlich mit dem Schwersten anfangen. Wir wollen Beethoven spielen und nicht Tonleitern üben.

Wir wollen unsere tief verwurzelten emotionalen Wunden loslassen, aber schaffen es nicht einmal, uns nicht mehr über das schlechte Wetter oder den unverschämten Autofahrer zu ärgern. Oder darüber, dass der Partner den Geschirrspüler nicht ausgeräumt hat oder später gekommen ist, als ausgemacht.

Wir wollen unsere Kindheitstraumata loslassen, anstatt zu lernen, nicht täglich neue Dramen zu erzeugen.

Deshalb lass uns heute ein paar praktische Schritte durchgehen, damit du dich darin üben kannst, deine Gedanken und Emotionen nicht mehr ausufern zu lassen, und dich nach und nach von deinem Unwohlsein und dieser Unruhe zu befreien.

Praktische Schritte zur Überwindung der Unruhe

Ich habe dir eigentlich schon ein paar passende Beispiele zum Üben vorgestellt:

  • das schlechte Wetter,
  • der langsame Autofahrer vor dir,
  • der Geschirrspüler, der nicht ausgeräumt wurde,
  • die unfreundliche Bedienung in der Bäckerei,
  • die lange Schlange an der Kasse im Supermarkt,
  • ein Kommentar auf Social Media, der dich ärgert.

Fange mit diesen Dingen an. Sieh nur, wie viele Momente es tagtäglich gibt, in denen du deine »Tonleitern« üben, und dich auf die schwierigeren Augenblicke deines Lebens vorbereiten kannst.

Beobachte dein Inneres in diesen Momenten.
Und fange nicht an, die aufkommenden Gefühle zu rechtfertigen. Damit bekräftigst du sie nur.
Beobachte dich.

Was bedeutet es, wenn du innere Unruhe empfindest? Was spürst du in deinem Körper?

  • Anspannung in den Kiefermuskeln?
  • Ein Kribbeln in der Magengegend?
  • Sind da Gedanken, die sagen, dass das nicht sein sollte, dass du das nicht willst?

Beobachte das Programm innere Unruhe, das durch irgendeine Situation getriggert wurde. Lerne, dich in dieses Programm zu entspannen.
Entspanne die Kiefermuskeln, lass die Schultern fallen, richte den Fokus auf deine Atmung; fühle, wie der Bauch sich entspannt.

Lass die Gedanken in Ruhe. Wenn sie hartnäckig sind, bereite dir Mantras oder Affirmationen vor.

  • »Ich kann mit dieser Situation umgehen«,
  • »Ich lasse das Drama los«,
  • »Ich entscheide mich für inneren Frieden«

oder was auch immer für Worte hilfreich für dich sind.

Dein Programm, das du innere Unruhe nennst, ist bisher unbewusst abgelaufen. Wahrscheinlich schon seit sehr langer Zeit. Wenn du es ändern willst, musst du es dir zuerst bewusst machen. Und zwar jeden Schritt davon. Dann kannst du anfangen, die verschiedenen Schritte zu unterbrechen.

Ein Raucher, der zu rauchen aufhören möchte, muss im Endeffekt nur eines tun: Keine Zigarette rauchen. Es gibt aber viele Schritte, die all dem vorangehen: ins Geschäft gehen und die Schachtel kaufen, sie aufmachen, die Zigarette rausnehmen, sie anzünden und dann rauchen. Wenn er sich bei einem dieser Schritte sagen: »Nein, das will ich nicht«, ist das Programm unterbrochen worden.

Und das ist ein guter Anfang, aber: Jeder, der sich von einer Sucht befreit hat, wird dir sagen können, dass nicht die Schritte das Problem sind, sondern die Cravings.

Um die Cravings in den Griff zu kriegen, muss man eine völlig andere Einstellung angenommen haben. Wenn man sein Bewusstsein zum Beispiel dahingehend erweitert hat, dass man erkennt, dass Rauchen kontraproduktiv für einen gesunden Lifestyle ist und die sportliche Leistung mindert, auf die man Wert legt, dann wird es wesentlich leichter werden, die Cravings nicht mehr zu beachten.

Man kann ihnen etwas entgegensetzen, woran man wahrhaftig glaubt, weil es einem wichtig ist. In diesem Fall die körperliche Fitness und Gesundheit.

Das bedeutet es, eine neue Haltung einzunehmen. Und das funktioniert auch für deine innere Unruhe.

Du wirst gewisse Gedanken gar nicht mehr zur Kenntnis nehmen, wenn du weißt, welche negativen Auswirkungen sie auf dich haben.

Vielleicht wirst du über sie schmunzeln und dir sagen, ach ihr schon wieder – nein danke, ich habe kein Interesse, weil mir mein inneres Wohlbefinden wichtiger ist.

Aber du musst das wissen, und zwar nicht wie der Vertreter, der darüber reden kann – du musst es erlebt haben, wie schön es ist, frei von ihnen zu sein.
Wie viel besser es sich anfühlt, einen ruhigen Geist zu haben, als recht zu haben. Und sich durchzusetzen.

Ich weiß nicht, ob du schon einmal mit Menschen gesprochen hast, die sich von einer Sucht befreit haben; und die schließlich sagen: Jetzt endlich verstehen sie, was es bedeutet, frei zu sein. Sie dachten, sie waren frei, bis sie gesehen haben, dass die Sucht ihr ganzes Leben bestimmt hat.

Und übrigens, das heißt nicht, dass sie nie wieder Cravings haben. Aber sie fallen nicht mehr darauf rein – wenn sie es wahrhaftig durchschaut haben.

Du bist nicht deine Gedanken. Und auch nicht deine Emotionen.
Lass das nicht leere Worte bleiben. Finde es für dich heraus.

 

Und wenn du weitere Unterstützung und eine Anleitung suchst, um deine persönlichen Werte zu erkennen und dich emotional zu befreien, dann ist mein Online-Kurs „Endlich glücklich! Den Schmerz der Vergangenheit loslassen und mit Selbstliebe zu emotionaler Freiheit“ vielleicht genau das Richtige für dich. HIER erfährst du mehr

Ich wünsche dir für deine Reise alles Liebe!

1Timothy Wilson et al., „Just Think: The Challenges of the Disengaged Mind,“ Science, Vol. 345, Issue 6192, 2014, pp. 75-77.

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Testet mich das Universum? Herausforderungen verstehen und meistern

Testet mich das Universum? Herausforderungen verstehen und meistern

Testet mich das Universum? Herausforderungen verstehen und meistern

Da hat man endlich eine Entscheidung für sich getroffen, eine Absicht und ein Ziel gesteckt, freut sich und ist inspiriert, aber genau dann scheint sich alles gegen uns zu wenden. Die Frage stellt sich: Testet mich das Universum? In diesem Artikel erfährst du mehr.

↓ Zum Video auf YouTube ↓

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Testet mich das Universum?

  • Du bist bereit für die berufliche Veränderung, aber dein Partner erinnert dich an deine finanziellen Verpflichtungen, die du womöglich nicht bewältigen wirst.
  • Endlich hast du einen Plan entwickelt, um Geld zu sparen, als unerwartete Ausgaben für kaputte Geräte anstehen.
  • Du entschließt dich für einen gesünderen Lebensstil, doch der Stress in der Arbeit macht dir so zu schaffen, dass du dich nach deiner Krücke sehnst.
  • Du möchtest dich aus der toxisch gewordenen Beziehung befreien, als dich plötzlich eine ungeheure Angst vorm Alleinsein und der Einsamkeit überkommt.

Selbstzweifel und innere Konflikte entstehen:

War das doch nicht der richtige Plan für dich? Sind das Zeichen, dass du dir falsche Ziele gesteckt hast oder testet das Universum dich, ob du wirklich möchtest, was du behauptest zu wollen?

Nutze Herausforderungen

Einige mögen glauben, dass ein Rückschlag ein Indiz dafür ist, dass wir möglicherweise falsche Entscheidungen getroffen haben oder dass unsere Ziele nicht realistisch sind. Andere hingegen sehen darin eine Prüfung, eine Möglichkeit, zu beweisen, wie stark unser Wunsch ist und wie entschlossen wir sind, unser Ziel zu erreichen.

Ob das Universum uns testet oder nicht – auch das mögen Ideen des Menschen sein, die dabei helfen können, sich nicht entmutigen zu lassen.

Wir können Konzepte wählen, die uns Erleichterung verschaffen, uns motivieren und inspirieren oder wir entscheiden uns für solche, die das Gegenteil tun.

Was wir definitiv festhalten können, ist, dass Herausforderungen unsere persönlichen Überzeugungen, Ängste und Zweifel aufdecken;

und das bietet immer eine großartige Gelegenheit, darüber nachzudenken, wer wir sein möchten und wie wir dorthin gelangen können.

Vielleicht kommt auf unserem Weg der Punkt, an dem wir sagen: »Okay, jetzt reicht es mir. Das sollte doch irgendwann einfacher werden und nicht immer ein Kampf sein.«

Wenn wir uns ständig überwinden müssen, etwas zu tun, und die Freude daran verlieren, vielleicht sogar ein Burn-out droht, dann können wir uns fragen,

ob unsere Pläne und Ziele nur Ideen von anderen waren, die wir übernommen haben, und ob wir uns eigentlich nach ganz anderen Dingen sehnen.

Rückschläge können also als Gelegenheit zur Selbstreflexion und möglicher Neuausrichtung betrachtet werden.

Abraham Hicks sagt gerne: “Wenn du weißt, was du nicht willst, weißt du, was du willst”; man nutzt also den Kontrast, um sich neu auszurichten.

 

Unbewusste Wünsche

Übrigens ist das auch für deine unbewussten Wünsche interessant. Die jeder von uns hat, die sich aber unserem bewussten Denken entziehen.

Wenn du in eine Situation kommst, die dir missfällt, oder wenn da etwas in deinem Leben ist, was du wirklich nicht willst, dann kannst du dadurch etwas über deine unbewussten Wünsche in Erfahrung bringen. Und du lernst deine Werte kennen.

  • Fühlst du dich entfremdet und deshalb unglücklich, ist das ein Zeichen, dass du nach Verbundenheit suchst.
  • Du magst nicht, wie sich gewisse Arbeitskollegen verhalten, weil du dir Mitgefühl und Wertschätzung wünschst.
  • Du fühlst dich besonders schlecht, wenn du in Konflikte gerätst, weil du einen tiefen Wunsch nach Harmonie hast usw.

Du kannst das negative Gefühl und den inneren Widerstand zuerst nutzen, um dir darüber klar zu werden, was du wirklich willst. Deine tieferen Wünsche erkennen, nicht nur diese Ego-Wünsche. Sondern wofür sie stehen.

Wir verheddern uns oft in den Details, statt die Essenz zu betrachten. Deshalb erkennen wir nicht, dass manche Lebensumstände und Situation uns auf den “richtigen” Weg zu dem führen würden, was wir tatsächlich wollen und ersehnen.

Wir glauben, es ist DER Job, oder DIE Beziehung oder diese Summe Geld, die wir brauchen. Dabei geht es eigentlich um Freiheit, Liebe und die Harmonie, die wir ersehnen; und manche Herausforderungen kommen, um uns die Chance zu geben, das zu erkennen und uns von den persönlichen Überzeugungen und Vorstellungen zu befreien.

Wenn du nur 3 Tage hättest …

Ein Mentor fragte seine Anhänger:

»Wenn du in drei Tagen tot wärst, wie viele deiner aktuellen Bedürfnisse und Wünsche würden vollständig verschwinden?«

Ich finde, das ist ein interessantes Gedankenexperiment. Welche deiner jetzigen Verlangen würden bleiben?

Stell dir vor, alles, was du jetzt gerade für so unglaublich wichtig erachtest, wäre plötzlich irrelevant. Es würde auf der Stelle keinen Sinn mehr für dich machen.

Und zwar nicht nur intellektuell – du würdest ehrlicherweise erkennen, dass es irrelevant ist, ob du jetzt dieses Jobangebot annimmst, wie viele Aktien du hältst, ob du 10 Kilo leichter wärst oder weniger Falten hast. Was sollte dir das noch geben?

Wie wäre es, all diese Verlangen, die du jetzt hast, nicht zu haben. Stell es dir jetzt vor.

Stell dir vor, du müsstest niemandem mehr etwas beweisen. Du musst niemand werden. Du wurdest soeben von all deine Pflichten befreit.

Und wenn es um deine Wünsche geht: Ist es nicht genau dieses Gefühl, das du versuchst zu erreichen? Glaubst du nicht insgeheim, dass aller Druck endlich nachlassen wird, wenn du hast, was du ersehnst? Glaubst du nicht, dass du dich endlich frei fühlen wirst?

Vielleicht sind die Herausforderungen da, um das zu erkennen, und Überzeugungen loszulassen, die diesen Druck, Stress und dieses Leiden verursachen. Und dich zu tiefgründigeren Fragen führen:

  • Wer bin ich wirklich?
  • Warum bin ich hier?
  • Was ist wirklich wichtig?
  • Was ist es, was du wahrhaftig ersehnst?
  • Was steht denn hinter den Wünschen und Zielen, die du hast?
  • Welche Werte hast du, welche Gefühle ersehnst du?

Die höchste Realität

Und kann ich loslassen und darauf vertrauen, dass sich die Details von selbst regeln werden? Denn wenn ich ehrlich bin, ich weiß nicht genau, was meine höchste Realität ist.

Vielleicht habe ich ein Bild davon, aber es ist nur ein begrenztes Bild. Vielleicht begeistert mich dieses begrenzte Bild, aber es könnte sein, dass es nicht meine höchste Begeisterung darstellt.

Ich weiß eigentlich nicht, wie meine höchste Ausdrucksform aussehen könnte. Mit wem ich mich treffen und gemeinsam etwas erschaffen soll, wer mir etwas beibringen und umgekehrt, wem ich etwas beibringen soll. Ich weiß noch nicht einmal mit 100%er Gewissheit, was morgen auf mich zukommen wird.

Warum also hartnäckig an einem Bild festhalten?


Wenn du nicht stur an einer Vorstellung festhältst, öffnest du dich sofort für mehr Möglichkeiten; und alles fühlt sich ein bisschen leichter und freier an.

Du wirst automatisch liebevoller, großzügiger und vergebender. Weniger besorgt um dich selbst.

Weil du dich eher vom Fluss des Lebens tragen lässt. Du kannst Eingebungen besser interpretieren und wirst mit größerer Leidenschaft handeln können.

Menschsein ist an sich schon nicht einfach. Aber dann auch noch alles um sich herum kontrollieren und manipulieren wollen, damit man sich Wünsche erfüllt, die sich nach kurzer Zeit wieder ändern werden?

Lass doch ein bisschen Überraschung, Ungewissheit und Abenteuer zu. Ein bisschen Staunen übers Mysterium Leben.

 

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Das macht dich unglücklich: 5 Gründe für inneres Leiden

Das macht dich unglücklich: 5 Gründe für inneres Leiden

Das macht dich unglücklich: 5 Gründe für inneres Leiden

Unzufrieden, frustriert, depressiv oder ängstlich: Wir alle kennen die eine oder andere Form des persönlichen Unwohlseins. In diesem Artikel stelle ich dir die 5 Hauptgründe vor, die für das innere Leiden verantwortlich sind und wie du mittels Loslassen und Selbstreflexion deinen inneren Frieden finden und ein erfüllteres Leben führen kannst.

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1. Schuld

im Sinne von Schuldgefühlen oder Reue

Du hast das Gefühl, falsch gehandelt zu haben; du bereust deine Handlungen und machst dir Vorwürfe.

Du siehst dich auf eine gewisse Art und Weise und hast eine Vorstellung davon, wie dieses Bild, das du von dir hast, agieren sollte, und wenn das nicht der Fall ist, machst du dir Vorwürfe, wirst wütend auf dich oder fühlst dich unzulänglich, was sich z. B. in Form von Scham und Depressionen ausdrücken kann.

Um die Schuld nicht alleine tragen zu müssen ist, gibt es die Strategie, diese auf andere zu projizieren. Und das ist der nächste Grund unseres Leidens:

2. Vorwürfe und Schuldzuweisung

Die Eltern, der Partner, der Chef, die Gesellschaft, die Politik oder die Wirtschaft: Irgendjemand muss als Sündenbock herhalten.

Wir geben anderen die Schuld für unser Unwohlsein, um die Verantwortung abgeben zu können. Dummerweise geben wir damit auch einen erheblichen Teil unserer Macht ab, denn die Chance, dass sich alle so verhalten werden, wie wir das gerne hätten, ist schwindend klein.

Wie gerne magst du es, wenn man dir sagt, was du wie tun sollst? Eben – den anderen geht es da ganz genau so.

 

Grund Nummer 3 mag auf den ersten Blick vielleicht nicht ganz so offensichtlich sein. Stolz.

3. Stolz

Ist doch ein gutes Gefühl, magst du jetzt vielleicht denken. Aber führen wir das ein bisschen weiter: Wann sind wir stolz? Wenn wir erfolgreich in einer Sache oder wenn wir besser als jemand anderes waren.

Das bedeutet, wir verbinden dieses gute Gefühl mit Errungenschaften und Erfolgen – Dingen, die vergänglich sind. Und wenn wir an Dingen klammern, die vergänglich sind, entsteht entweder Angst, sie zu verlieren oder das Verlangen, sie festzuhalten.

Und falls wir akzeptiert haben, dass sie kommen und gehen, dann streben wir vielleicht ununterbrochen etwas Neues an, damit wir uns wieder gut fühlen können. So oder so, erzeugen wir Spannung und Konflikt.

Stolz kann zudem das Wettbewerbsverhalten kultivieren, sodass wir immer besser sein wollen als andere und uns als überlegen betrachten. Gefühle von Neid und das permanente Streben nach Anerkennung entstehen, die wiederum zu inneren Konflikten führen können.

Diese Egozentrik macht uns auch dem Leben gegenüber weniger demütig und bescheiden. Es fehlen der Respekt und die Anerkennung anderen gegenüber und diese Überzeugung, dass einem gewisse Dinge zustehen, dass man ein Recht auf sie hat, kann zu erheblichen Konflikten in zwischenmenschlichen Beziehungen und damit zu Leid führen.

An dieser Stelle sei vielleicht angemerkt, dass nicht jeder Ausdruck von Stolz zwangsläufig zu Leid führen muss. Ein, nennen wir es mal »gesunder Stolz«, der auf Selbstrespekt und Wertschätzung eigener Anstrengungen basiert, kann konstruktiv sein.

Aber du weißt, dass ich mich vor allem mit den Konzepten des Loslassen und Glücklichsein befasse, die auf dem Aufgeben dieser starken Identifikation mit der eigenen Person beruhen, daher führe ich auch Stolz als ‘Leid’ an.

4. Angst und Sorge

Ich kenne Menschen, die behaupten, Sorge und Angst seien notwendig, um im Leben voranzukommen. Jeder von euch, der im kreativen Bereich tätig ist, weiß wahrscheinlich, dass es nichts Schlimmeres für den kreativen Fluss gibt, als in Sorge und Angst zu leben.

Vielleicht kommt der eine oder andere erst in die Gänge, wenn er sich sorgt – viele jedoch lähmen Sorge und Angst.

Man projiziert alle möglichen Szenarien in eine Zukunft, die nicht existiert und verharrt in negativen Gedankenschleifen.

Unser Verstand nimmt die Information, die er hat, analysiert und reflektiert und versucht, das beste Outcome für uns zu berechnen. Aber da das Leben nicht vorhersehbar ist, werden wir unsicher und haben Angst, die falsche Entscheidung zu treffen oder zu versagen.

Und wenn wir uns in diesen Sorgen ‘suhlen’, blockieren wir uns selbst.

Denn was wird der Verstand sagen: ‘Das hat doch sowieso keinen Sinn. Was wenn ich es nicht schaffe; was wenn ich versage, dann werde ich mich blamieren; ich werde abgelehnt; ich bleibe alleine’;

Diese Zweifel hemmen nicht nur unseren Ideenreichtum, unsere Motivation und unser Handeln – sie verhindern auch, dass wir den gegenwärtigen Moment voll und ganz erleben und uns an dem erfreuen, was wir haben.

Und bitte, wenn du dir gerade gedacht hast, aber in meinem Leben gibt es gerade gar nichts, an dem ich mich erfreuen könnte, dann wird es wirklich Zeit, dass du an deinem Mindset arbeitest.

Es gibt Menschen, die so schwere Schicksale mit sich tragen, angefangen von schmerzvollen Erkrankungen, die sie tagtäglich ertragen müssen, über geliebte Menschen, die sie verloren haben, und die so liebevoll, demütig und dankbar dem Leben gegenüber sind, weil sie über die trivialen Ego-Problemchen hinausgewachsen sind.

Und dann gibt es Leute, die wegen eines verspäteten Fluges ein Theater machen, das arme Bodenpersonal beschimpfen und die Welt verfluchen, weil sie sich für den Mittelpunkt des Universums und ihr Leben für das schwierigste auf diesem Planeten halten.

 

 

Sie wissen nicht, wie eine einzige Zelle in ihrem Körper funktioniert, und dass sie Milliarden davon haben, die 24 Stunden am Tag, jeden Tag des Jahres, auch während sie schlafen, diesen Organismus am Laufen halten, sich adaptieren, wenn er mit Schadstoffen und Krankheitserregern konfrontiert wird und ihn reparieren und heilen, so gut sie können.

Sie denken nicht eine Sekunde über all die anderen Menschen nach, die es gegeben hat und gibt und die dafür verantwortlich sind, dass diese Person ihren Hintern auf einen Sitz platzieren darf, der sie durch die Lüfte über einen ganzen Ozean trägt.

Du kannst mir nicht erzählen, dass es nicht irgendetwas in deinem Leben gibt, an dem du dich erfreuen kannst. Dann schaust du einfach nicht genau.

Alleine dass du in einen Bildschirm schauen kannst, in dem dir Information wie durch ein Wunder von einem Ort auf der Welt zu einem anderen gebracht wird. Alles Wissen, das dadurch zugänglich für uns geworden ist – unglaublich.

Man kann lernen, sich an dem zu erfreuen, das man hat, anstatt immer nur in Sorge zu leben, was man nicht hat, was einem genommen werden könnte oder was man verpasst.

Du kennst bestimmt jemanden, der unentwegt ein Loch im Ganzen sucht; während du die Person ansiehst und dir denkst: Unglaublich, dass dieser Mensch gar nicht sieht, was er alles hat. Der Fokus ist nur auf dem, was er glaubt, haben zu müssen.

Und das bringt uns zum letzten Punkt:

5. Erwartungen und Anhaftung an Ergebnisse

Ich glaube, das ist der Hauptgrund für alles Leid. Zumindest ist es das, was ich am allerhäufigsten von Menschen höre, wenn ich mit ihnen spreche.

Erwartungen an sich, das eigene Leben und andere.

Ich möchte einen Partner, ich möchte Kinder, ich möchte mehr Geld, ich möchte einen anderen Job, ich möchte meine Berufung finden, ich möchte anerkannt und wertgeschätzt werden.

Nicht zu vergessen all die Dramen, die wir durchleben, weil wir wollen, dass unser Partner, unsere Familie oder andere Menschen sich anders verhalten.

Nicht nur, dass es frustrierend ist; das ist ein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen.
Hin und wieder mag es gelingen – deshalb entwickeln wir diese Arroganz und denken, das Leben und die anderen haben sich meinen Erwartungen zu beugen. Milliarden Menschen – stell dir mal vor, jeder würde so durch die Welt gehen. Und genug Menschen tun das und schau dir nur die Welt an.

Wir reden von Frieden und Toleranz, aber nicht einmal in einer Beziehung von zwei Menschen schaffen wir es, diesen Frieden und die Toleranz aufrechtzuerhalten. Ja nicht einmal in uns selbst.

Warum wollen wir denn überhaupt, dass andere sich auf eine bestimmte Weise verhalten. Weil ich mich mit mir selbst nicht gut fühle. Ich fühle mich unzulänglich (wertlos, nicht liebenswert, usw.) und weil ich mich selbst nicht verstehe und mir nicht helfen kann, soll es jemand anderes tun.

Auch diese Erwartung, die man ans Leben hat. Als sei das Leben uns irgendetwas schuldig.

Ich war immer gut und ordentlich, warum gibt mir das Leben nicht, was ich will. Weil das alles Ideen in deinem Kopf sind. Die sich wohlgemerkt alle paar Jahre ändern.

Gestern wolltest du diesen Partner, heute willst du die Trennung und morgen willst du lieber einen Hund oder eine Katze, weil du Menschen satthast.

Das Leben folgt Gesetzmäßigkeiten. Nicht den Wünschen, die das Ego basierend auf dem, was es über die Jahre erlebt und erfahren hat, zusammengetragen hat.

Ursache – Wirkung. Nicht, ich habe das getan – jetzt erwarte ich das. Das Leben kennt kein gerecht – oder ungerecht. Kein gut oder schlecht. Das haben wir uns ausgedacht.

Aber manche Konzepte, die wir uns ausgedacht haben, kommen der Wahrheit näher. Zum Beispiel, dass das innere Leiden entsteht, wenn wir Erwartungen haben.

Und dass das Leiden aufhört, wenn wir die Identifikation mit dem Ego loslassen. Wie?

Indem wir seine Unwahrheit anerkennen. Wie mache ich das?

Indem du dich beobachtest und ehrlich mit dir bist. Indem du diese neuen Konzepte, die ich dir hier vorstelle, für dich selbst überprüfst.

Dein Alltag ist dein Weg zur Selbsterkenntnis und zur Freiheit vom Leiden.

Das nächste Mal, wenn dein Partner, ein Familienmitglied oder dein Arbeitskollege etwas sagt, das etwas in dir aufwühlt, dann hältst du inne und fragst dich: Was hat dieses Gefühl wirklich ausgelöst? Was ist das für ein Gefühl? Warum ist es da?

Warte was aufkommt:

  • »Ich fühle mich nicht wertgeschätzt«,
  • »Ich fühle mich eingeschränkt«,
  • »Man nimmt mich nicht ernst.«

Okay. Atme durch. Versuche mal, nicht darauf zu reagieren.

Was sagst du: »Aber wenn ich mich nicht rechtfertige, dann wird man mich nie ernst nehmen, dann werde ich nie wertgeschätzt, dann werde ich nie bekommen, was ich will.«

Wen musst du wirklich überzeugen? Die anderen oder dich?

Noch einmal: Wen musst du wirklich überzeugen? Die anderen oder dich?

Wer sagt, dass du nicht wertgeschätzt wirst? Die anderen oder du?

Ich hoffe, du siehst das. Aber was noch wichtiger ist, ist, dass du verstehst, dass derjenige, der sagt, dass er nicht wertgeschätzt, geliebt oder ernstgenommen wird, auch nicht die Wahrheit spricht.

Schließlich sagt er das nicht immer. Manchmal feuert er dich an. Und manchmal macht er dich runter.

Wer ist diese Stimme. Und wieso vertrauen wir ihr?

Dazu habe ich eine ganze Podcast-Folge (Die Stimme in deinem Kopf) aufgenommen, die du hier anhören kannst. Darin gehe ich auch darauf ein, wie du ihr auf die Schliche und Einhalt gebieten kannst.

Zum Thema Loslassen findest du ebenfalls viele Artikel auf meiner Webseite.

 

Und wenn du weitere Unterstützung und eine Anleitung suchst, um deine persönlichen Werte zu erkennen und dich emotional zu befreien, dann ist mein Online-Kurs „Endlich glücklich! Den Schmerz der Vergangenheit loslassen und mit Selbstliebe zu emotionaler Freiheit“ vielleicht genau das Richtige für dich. HIER erfährst du mehr

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Das 5-Sterne-Hotel für deine Gedanken

Das 5-Sterne-Hotel für deine Gedanken

Das 5-Sterne-Hotel für deine Gedanken

Hast du dich jemals gefragt, warum bestimmte Gedanken immer wieder auftauchen, selbst wenn du sie loswerden möchtest? Wenn du zu denjenigen gehörst, die trotz Meditation, Tagebuchschreiben und anderen Techniken immer noch von negativen Gedanken geplagt werden, dann bist du nicht allein. In diesem Artikel erfährst du die Gründe und erfährst, wie du das ändern kannst.

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Das 5-Sterne-Hotel

Mein Mentor antwortete auf die Frage, warum negative Gedanken immer wiederkehren: “Weil du wie eine 5 Sterne Hotel für sie bist. Du bietest den besten Service, damit sie immer wieder zurückkommen wollen.”

Was meinte er damit?

Solange da jemand ist, der Interesse an diesen Gedanken zeigt, werden sie immer wieder kommen.

Vielleicht sagst du jetzt: “Aber ich will diese Gedanken doch gar nicht!” Ich verstehe das. Aber derjenige, der sagt: “Ich will diese Gedanken gar nicht”, ist derjenige, der seine Aufmerksamkeit auf sie legt. Und diese Aufmerksamkeit ist das “Interesse”, von dem wir sprechen.

Wenn du dieses Video ansiehst und überhaupt Interesse daran zeigst, Gedanken, die dir nicht guttun abzulehnen, dann bist du schon weiter als viele andere.

Sehr viele Menschen leiden unter ihren Gedanken, sind diesen aber so loyal gegenüber, dass sie sie niemals aufgeben würden.

Umgang mit inneren Konflikten

Manche Menschen sagen Dinge wie: “Ich hasse dies” und “Ich hasse das”; “Ich will dies nicht” und “Ich will das nicht”; dennoch tun sie all diese Dinge, die sie nicht tun wollen. Und wenn man fragt, “Warum”, dann sagen sie “Weil ich muss! Was ist das für eine Frage.”

Und ich mache mich darüber nicht lustig – ich war ganz genau so. Und deshalb weiß ich, dass das 1. nicht stimmt, und 2. nirgendwo hinführt. Man muss nicht Dinge tun, die man hasst.

a) Wenn es Pflichten gibt, die zu erledigen sind, und man nicht um sie herumkommt, dann kann man seine Einstellung dazu ändern. Du hast es bestimmt schon zig Male gehört, aber es stimmt wirklich:

Statt zu sagen: Ich muss das machen, aber ich will nicht und hasse es; kannst du dir sagen: Ich will das machen …

  • weil es mich meinen Zielen näher bringt,
  • weil ich mich gut fühlen werde, wenn ich das erledigt habe,
  • weil ich es gerne ordentlich mag etc.

Was immer es ist, das zu tun ist. Es gibt bestimmt einen Grund, warum du es erledigen möchtest – lege den Fokus darauf.

Wenn du die Situation gerade nicht ändern kannst, versuche, deine Einstellung dazu zu ändern.

b) Wenn du glaubst, man könnte die Situation ändern, zum Beispiel sich einen anderen Job suchen, die Beziehung beenden, oder was immer es ist, was die Gefühle von Hass und nicht wollen auslöst: Das sind große Entscheidungen, deshalb nimm dir Zeit, in dich zu gehen, und herauszufinden, was du eigentlich wirklich willst.

So banal das klingt, aber oft wissen die Leute nicht einmal, was sie wirklich wollen, sondern beklagen sich nur darüber, was sie nicht wollen.

  • Warum hast du denn den Job damals angenommen, den du jetzt nicht mehr magst?
  • Warum magst du ihn jetzt nicht mehr?
  • Hast du dich weiterentwickelt?
  • hast du Konflikte am Arbeitsplatz?
  • Und was wünschst du dir von einem anderen Job?

Oder Konflikte zu Hause mit dem Partner:

  • Warum hast du dich einst in diesen Menschen verliebt?
  • Kannst du versuchen, die positiven Dinge in dieser Person zu sehen, anstatt dich über gewisse Aspekte zu ärgern?
  • Und wenn nicht, was würdest du dir wünschen?
  • Kann man darüber sprechen oder willst du die Beziehung gar nicht mehr?

Werde dir klar darüber, was du wirklich willst, du wirst sehen, dass du mit einer klaren Intention ganz andere Wege und Möglichkeiten sehen wirst, als wenn du deine ganze Energie auf das Hassen bzw. Nicht-Wollen legst.

 

Reflexion über negative Gedanken und Emotionen

c) So, und jetzt kommt das, worauf ich den eigentlichen Fokus in diesem Artikel legen möchte:

Sind mir die negativen, feindseligen Gedanken dienlich? Möchte ich sie haben?

Vielleicht rufst du gleich aus, “Nein, was ist das schon wieder für eine Frage?”

Warum aber unterhältst du sie dann?

Denkst du womöglich: “Wenn ich es nicht tue, dann werde ich ausgenutzt, dann werde ich schlecht behandelt, dann bekomme ich nicht, was ich will.” – Aber stimmt das wirkich?

Inwiefern hilft es dir:

  • Wenn du dich innerlich über den Kollegen ärgerst, wegen dem du jetzt mehr Arbeit hast, weil er ein fauler Drückeberger ist?
  • Oder wenn diese Wut in dir lodert, weil der Partner den Geschirrspüler schon wieder nicht ausgeräumt hat und wie immer alles an dir hängenbleibt?
  • Oder wenn der Ärger über einen Kommentar oder ein Verhalten, das jemand an den Tag gelegt hat, dich noch Stunden oder Tage später überkommt?

Überlegst du dir besonnen und klar, wie du mit der Situation umgehen kannst, oder frisst du das alles in dich hinein, bis du

a) irgendwann explodierst,

b) dich mit Alkohol oder Medikamenten betäuben musst oder

c) Darmprobleme bekommst?

Also noch einmal: Sind mir die negativen, feindseligen Gedanken dienlich? Möchte ich sie haben?

Ich hoffe, die Antwort ist “Nein, weil ich jetzt klar und deutlich sehe, was ihr Konsequenz ist.”
Die Konsequenz ist nämlich nicht, dass sie, so wie du dir einreden möchtest, sinnbringend für das Lösen eines Problems sind. Das wäre der eigentliche Grund, warum Gedanken überhaupt auftauchen sollten.

Sie sollen helfen, uns mit Ideen zu beliefern, wenn wir nicht wissen, wie wir einen Fluss überqueren können, wie wir Nahrung beschaffen oder eine sichere Behausung bauen können. Um es mal ganz banal auszudrücken.

Unser Verstand ist genial: Man muss nur in die Forschung blicken, sei es im technologischen oder im gesundheitlichen Bereich. Es ist faszinierend, wenn man sich das ansieht: Immer neue kluge Köpfe kommen, lernen, was andere vor ihnen herausgefunden haben, und bauen darauf auf und entwickeln es weiter.

Und jemand anderes sitzt zu Hause und ärgert sich darüber, dass der Partner den Geschirrspüler nicht ausgeräumt hat, und dass er nie das tut, was man ihm sagt, und dass er eben keinen Sinn für Ästhetik hat, und was habe ich mir nur dabei gedacht, mit so jemanden zusammenzuziehen, und hätte ich doch auf meine Mutter gehört, aber ich musste sowieso immer die unangenehmen Dinge machen, ich durfte nie einfach mal nichts tun – und so geht es immer weiter.

Die Rolle des Verstands

Das ist, was dein Verstand tut. Das ist seine Aufgabe. Du wirfst ihm irgendetwas hin, und er baut darauf auf. Er konstruiert immer weiter und weiter: Und du bist so fasziniert davon, dass du ihn nicht unterbrichst, sondern dich auch noch mit hineinsteigerst.

Also ob du vorm Fernseher sitzt und dich völlig in dem Film, den du schaust, verlierst. Du kriegst nicht einmal mehr mit, dass es nur ein Film ist und du in einen Bildschirm schaust. Du weinst, du lachst, du ärgerst dich, als wärst du mit dabei. Und dann sagst du: Aber ich will das alles eigentlich gar nicht empfinden. All den Schmerz und die Feindseligkeit.

Muss du in den Fernseher sehen? Nein. Muss jemand, der zu rauchen aufhören möchte, zur nächsten Zigarette greifen? Muss jemand, der abnehmen möchte, das Kuchenstück essen.

Musst du wirklich deine negativen Gedanken beobachten und ihnen dabei zusehen, wie sie sich immer weiter und weiter spinnen.

Warum aber ist es so schwer, es nicht zu tun? Das gilt für den Raucher, die Person, die alkoholabhängig ist oder unter einem zwanghaften Essverhalten leidet und für jeden, der irgendeine Art von Sucht hat.

Suchtverhalten

Und jeder kennt das bis zu einem gewissen Grad: diese Verhaltensweisen, die wir, selbst wenn wir sie einschränken wollen, kaum kontrollieren können, wie

  • das ständige Bedürfnis auf Smartphone zu schauen,
  • 5 Folgen der Lieblingsserie ansehen, obwohl man nur eine schauen wollte,
  • exzessives Shoppen im Internet,
  • die Obsession mit Arbeit oder
  • mit sportlicher Betätigung.

Diese sind von der Gesellschaft aber eher akzeptiert.

Und die Sucht, die niemand anspricht, weil sie jeder für absolut normal und in Ordnung hält, ist die Sucht nach unseren Gedanken und Emotionen.

Bis dieses obsessive Verhalten sich gegen uns selbst in Form von Depressionen, Angststörungen und Neurosen oder gegen andere richtet: passiv aggressives Verhalten, Missbrauch, Gewalt, Amoklauf – auch mit solchen Ideen kann uns der Verstand versorgen.

Letztens meinte jemand zu mir, meine Generation sei so sehr auf sich selbst fokussiert, und früher hätte man keine Zeit gehabt, sich so viel mit sich selbst zu beschäftigen. Das Schwierige ist, dass sich der menschliche Verstand in unserer Zeit sehr dahingehend entwickelt hat, dass jeder glaubt, er habe ein Anrecht auf etwas. Ihm stehe etwas zu.

Aber wenn 8 Milliarden Menschen mit ihren persönlichen Vorstellungen und Vorlieben kommen, und der Ansicht sind, die anderen und das Leben sollen sich ihnen fügen, dann kann das eigentlich nur im Chaos enden, oder?

Und wir verpassen so viel dadurch. Wir spinnen uns unsere Geschichten im Kopf zusammen, und durch diese Märchenmaschine blicken wir auf die Welt. Und sie verzerrt sie. Und wir verlieren uns.

Wir blicken entzückt auf kleine Kinder, die noch staunen und sich vom Leben verzaubern lassen. Als könnten wir das nicht mehr. Dabei könnten wir, wenn wir nicht durch diesen verzerrten Filter schauen würden.

Wenn jeder Tag ein Abenteuer wäre. Das Abenteuer in der U-Bahn zu fahren. Das Abenteuer in der Arbeit ein Problem bewältigen zu müssen. Das Abenteuer mit seinen negativen Gedanken und Emotionen umzugehen.

Wir sagen, das sei naiv und nicht realistisch. Ich weiß noch, was ich früher als “realistisch” bezeichnet habe. Probleme zu haben. Vom schlechtesten auszugehen. Dinge tun müssen, die man nicht tun will. Die Nachrichten lesen oder ansehen, und glauben, dass die Welt nur böse und korrupt ist und man nichts und niemandem trauen sollte.

Fokus und Erfahrung

Wo wir hinschauen, das wird unsere Erfahrung. Ich kann dir versichern, dass da nicht nur EINE Welt ist, in der wir alle Leben. So viele Menschen wie es gibt – so viele Welten findest du da draußen.

Du willst dich in deinen negativen Gedanken suhlen, mit allen über deine Probleme sprechen, nicht einen Moment mit dir selbst alleine sein können, sondern permanent nach Beschäftigung suchen, um dich von deinen eigenen Gedanken und Emotionen abzulenken, und dich als realistisch bezeichnen? Bitte schön, du solltest genug Leute da draußen finden, mit denen du dich austauschen kannst.

Oder sind dir deine Gedanken und Emotionen zu einer Last geworden und du möchtest dich lieber von ihrem starken Einfluss befreien?

Wenn du denkst, “ja klar, von meinen negativen und unangenehmen schon, aber meine Goodies möchte ich behalten”, dann muss ich dir leider sagen, dass es so nicht funktionieren wird.

Solange du an Gedanken und Emotionen klammerst, auch wenn es nur die angenehmen sind, wirst du unweigerlich auch die unangenehmen in Kauf nehmen müssen.

Der Trinker weiß, was auf den feuchtfröhlichen Abend für ein Morgen folgt. Kein Hoch kann ewig anhalten. Jede Honeymoon-Phase geht irgendwann zu Ende.

Vielleicht denkst du jetzt “Diese Hochs erlebe ich doch gar nicht mehr. Ich stecke in einem Kreislauf aus negativen Gedanken, oder unangenehmen Gefühlen, oder ich fühle mich innerlich leer, das Leben erscheint mir sinnlos.”

Warum willst du diese Gedanken nicht loslassen? Warum willst du dich mit dieser Rolle identifizieren? Warum willst du derjenige sein, der das Leben als sinnlos oder sich selbst als Opfer ansieht?

Wenn du jetzt ausgerufen hast, “aber das will ich nicht” und auf die eine oder andere Weise getriggert wurdest, sprich z. B. wütend geworden bist, weil du dir denkst “ich habe mir schließlich nicht ausgesucht, das zu empfinden”, dann ist da etwas, das du genauer betrachten solltest.

Immer wenn wir getriggert werden, ist da etwas, das unsere Aufmerksamkeit verdient. Eine Seite von uns macht sich bemerkbar, die wir sonst unterdrücken oder nicht zu Wort kommen lassen.

Ich kenne Leute, die sehr unter gewissen Aspekten ihres Lebens leiden, die aber ihre Identifikation mit der Person, die unter diesen Aspekten leidet, nicht aufgeben wollen. Sie sind ihr so loyal gegenüber, weil sie sie so gut kennen.

Und ein Loslassen bedeutet wirklich mehr, als nur seine Gedanken zu ändern. Wir sprechen hier von einer veränderten Wahrnehmung – das fühlt sich auch anders an.

Und man hat sich doch schon so an das Gefühl von diesem ich, »das bin ich«, gewöhnt.

Wissenschaftliche Erkenntnisse

Das ist nicht nur Philosophie oder Spiritualität, auch die Wissenschaft belegt das: Die Verbindungen zwischen den Neuronen, die als neuronale Schaltkreise bezeichnet werden, können sich im Laufe des Lebens aufgrund von Lernen, Erfahrungen und Umweltfaktoren verändern. Dieser Prozess wird als Neuroplastizität bezeichnet und ermöglicht es dem Gehirn, sich anzupassen und zu verändern.

Studien haben gezeigt, dass bestimmte Formen der mentalen Praxis und des Trainings, wie beispielsweise Achtsamkeitsmeditation und kognitive Verhaltenstherapie, zu Veränderungen in der Gehirnstruktur und -funktion führen können. Diese Veränderungen können die Aktivität in Gehirnregionen wie dem präfrontalen Kortex und dem Striatum erhöhen, die mit positiven Emotionen, emotionaler Regulation und Wohlbefinden verbunden sind.

Es ist deshalb gut gewisse Praktiken zu haben, die uns zentrieren, und uns von den negativen Gedanken und Gefühlen distanzieren. Der größte Gewinn, wenn ich es so nennen darf, ist aber, diese Identifikation mit der sogenannten Persona aufzugeben; denn die ist es, die leidet. Gedanken und Gefühle sind nicht mehr als das. Gedanken und Gefühle.

Wenn du mit dem Auto durch die Gegend fährst, achtest du auch nur auf die Dinge, die für dich relevant sind. Du wirst nicht jeden Baum am Straßenrand oder die Wolken am Himmel betrachten. Aber all diese Dinge sind trotzdem da.

 

Können auch Gedanken und Emotionen da sein, ohne dass wir ihnen permanent Bedeutung beimessen müssen?

Ja, da kommt eine Emotion auf, vielleicht macht dein Körper gerade eine hormonelle Veränderung durch oder er wird unruhig, weil du irgendetwas gegessen hast, was ihm beim Verdauen schwerfällt. Und da kommt gerade wieder eine Erinnerung vom Meeting gestern hoch, indem du irgendetwas gesagt hast, was dir heute missfällt.

Körper und Verstand versuchen Dinge zu verarbeiten – kann man das annehmen, ohne sich davon ablenken zu müssen oder es unterdrücken zu wollen? Was wollen sie mir mitteilen? Kann ich es zulassen? Liebevoll annehmen?

Von Sucht zur Befreiung

Es müssen nicht alle Zigaretten oder aller Alkohol verschwinden, wenn der Süchtige sich von seiner Sucht befreien will. Sie sind da, aber er berührt sie nicht.

Vor allem wenn wirklich für sich erkannt hat, dass sie ihm keinen Nutzen mehr bringen. Dass sie sein Leben schlechter als besser gemacht haben. Dass er ohne sie besser dran ist. Wie viel leichter wird es ihm fallen, nicht mehr zu seiner vermeintlichen Krücke zu greifen, weil er jetzt weiß, dass es keine ist?

Er weiß, was passiert, wenn er zur Zigarette oder zum Glas Alkohol oder zu sonst einer Substanz greift. Er ist schon so oft ausgerutscht und weiß jetzt, dass es nie bei der einen Zigarette oder dem einen Glas bleibt. Für ihr funktioniert moderates Trinken oder rauchen nicht. Er hat gehört, dass andere das können und dachte, es würde auch für ihn funktionieren. Hat es aber nicht. Und irgendwann hat er es klar und deutlich gesehen und entschieden, das will ich nicht mehr.

Und das heißt nicht, dass er nicht hin und wieder daran denkt, vor allem wenn es gerade sehr stressig in der Arbeit war, oder einen Streit mit dem Partner hatte oder sonst etwas Gravierendes im Leben passiert. Das war schließlich sein Krücke, die ihm immer zur Seite stand.

Aber innerhalb von Sekunden wird ihm bewusst, wo das hinführt. Er hat es schon zu oft durchgespielt. Und er lehnt die Gedanken daran ab. Er sagt, das will ich nie mehr durchmachen. Und irgendwann werden die Cravings weniger und weniger. Weil er sie nicht mehr unterhält. In seinem Hotel gibt es keinen Service mehr für sie.

Manchmal betrachten wir Suchtkranke, als seien sie anders als wir. Wir halten uns für stärker. Wir glauben, wir haben mehr Kontrolle und Willenskraft. Bis wir unter unseren eigenen Gedanken und Emotionen zusammenbrechen, weil sie sich scheinbar gegen uns verschworen haben.

Kann man lernen, Gedanken und Emotionen da sein zu lassen, ohne sie zu berühren? Nicht ablehnen. Sie können da sein. Aber schenke ihnen nicht so viel Aufmerksamkeit. Wie? Es gibt so viele Techniken, wie den Fokus auf etwas anderes zu lenken, sich in Achtsamkeit schulen, Loslassen lernen, Affirmationen oder Mantras parat zu haben. Finde etwas, das dir hilft.

Das ist übrigens auch der Sinn von diesen Videos bzw. Podcast, je nachdem wo du dir das ansiehst bzw. anhörst: Im richtigen Moment, wenn zum Beispiel negative Gedanken oder unangenehme Gefühle aufkommen, wirst du dich an diese Worte erinnern, und alleine dadurch unterbrichst du den Kreislauf. Das ist ein echter Gewinn. Und dann greifst du zu deinem Mantra oder deiner Affirmation oder irgendeiner anderen Technik, die du hast und du schwächst die alte Gewohnheit.

Und du wirst sehen, wenn du die Gedanken in Ruhe lässt, werden sie dich irgendwann verlassen.

 

Und wenn du weitere Unterstützung und eine Anleitung suchst, um deine persönlichen Werte zu erkennen und dich emotional zu befreien, dann ist mein Online-Kurs „Endlich glücklich! Den Schmerz der Vergangenheit loslassen und mit Selbstliebe zu emotionaler Freiheit“ vielleicht genau das Richtige für dich. HIER erfährst du mehr

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