Behalte deine Meinung für Dich!

Jan 25, 2019

Ja ja, irgendwie meint jeder, es am besten zu wissen. Meine Meinung ist wichtig – ist schließlich meine. Dumm nur, dass beinah alle so über ihre Meinungen denken und deshalb kein reges Interesse haben, sich die der anderen anzuhören. Vor allem, wenn es darum geht, Ratschläge zu erteilen, sind einige von uns geradezu meisterhaft. Das Diplom in Besserwisserei haben wir alle bestanden. Mit ausgezeichnetem Erfolg versteht sich. Deshalb muss es heute mal wieder gesagt werden: Behalte deine Meinung für dich!

Egozentrisches Weltbild

 

Magst du es denn, wenn dir jemand sagt, was du falsch gemacht oder besser hättest machen können? Wenn man dir vorhält, wie du dein Leben führen sollst? Wie kommst du auf die Idee, dass die anderen sich für deine Meinung interessieren?

Natürlich, weil es DEINE Meinung ist und DU bist der Stern eines jeden Sonnensystems oder zumindest des einzig wichtigen: DEINEM. 

Vor allem in einer Partnerschaft neigen wir dazu, unserem Partner gegenüber besserwisserisch zu sein und ihm zu sagen, was er falsch macht. Doch wer entscheidet eigentlich, was richtig und was falsch ist?

„Nun ja, ich“, wirst du sogleich antworten … – schon gut Herr oder Frau Neunmalklug! Aber ist dir eigentlich bewusst, dass jeder Mensch seine Meinung für die richtige hält?

Wie fällen die Leute denn ihre Entscheidungen? Sie entscheiden sich für das, was sie selbst für richtig erachten. Das kann in deinen Augen zwar eine Fehlentscheidung sein, doch sind das eben deine Augen, durch die du schaust. Würdest du es mit den Augen der anderen Person sehen, und zwar mit all ihren Erfahrungen, würdest du ganz gleich entscheiden.

Woher kommen unsere Meinungen?

 

Jede Meinung haben wir uns aufgrund unserer persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse gebildet. Hätten wir das Leben durch den Körper unseres Gegenübers gelebt, alles ebenso gesehen und gefühlt wie der oder die andere, so besäßen wir genau dieselben Meinungen wie sie.

Deshalb empfehle ich, bevor du deinen Partner, deine Freunde oder Familie kritisierst, bevor du ihnen kontra gibst oder sie zurechtweist, versuche, dich für einen Moment in diese Person einzufühlen. Was könnte sie dazu bewegt haben, so zu handeln? Hat sie ihre Entscheidung für richtig erachtet? Warum?

Selbst wenn man nicht der gleichen Ansicht ist, so erkennt man relativ schnell, warum jemand ein bestimmtes Verhalten an den Tag legt. Man begreift, dass diese Person aufgrund ihrer Konditionierung gar nicht anders handeln konnte. Der Ärger verfliegt und eine Welle von Mitgefühl macht sich in uns breit. Und je öfter du dich selber darauf hinweist, desto verständnisvoller wirst du.

Du wirst feststellen, wie gerne andere Menschen sich plötzlich mit dir umgeben. Denn wer mag es nicht, verstanden und genau so akzeptiert zu werden, wie er ist.

 

Offenheit öffnet Türen

 

Neben dem Verständnis für die Entscheidungen der anderen, kommt auch eine Offenheit für neue Sichtweisen. So hat man das noch gar nicht gesehen. Eigentlich eine gute Idee. Man wird inspiriert und ist fasziniert von der Vielfältigkeit, die uns das Leben bietet. Man stelle sich nur vor, ein jeder würde die gleiche Ansicht teilen wie man selbst. Wenn du nicht gerade der Dalai Lama bist, glaube ich nicht, dass die Welt so friedlich wäre, wie du dir das gerade vorstellst.

Denn nur die wenigsten kennen und verstehen sich selbst so gut, dass sie sich vollkommen unter Kontrolle haben. Wenn du ein Rechthaber bist, dann weißt du, wovon ich rede.

Und so appelliere ich an die Welt da draußen oder zumindest an jene, die den anderen gerne erklären, wie der Hase läuft: Lasst den Hasen doch hoppeln, wohin er will. Lasst Menschen leben und sie ihre Fehler machen. So lernt man schließlich am allerbesten.

Ihr sagt dem Kleinkind doch auch nicht, was es zu tun hat, damit es nicht fällt, wenn es laufen lernt. Ihr seht ihm dabei zu, wie es fällt und wieder aufsteht. Immer und immer wieder macht es das, bis es schließlich klappt. „Bravo!“, kann man dazu nur sagen. So viel Mut und Durchhaltevermögen wünschte sich so manch Erwachsener.

Hier nun ein paar Tipps für alle Besserwisser – auch bekannt als Naseweis, Neunmalkluger oder Lehrer – da draußen:

 

1. Halte deinen Mund!

Klingt einfach, aber für dich als Alleswisser wird es nicht einfach sein, den anderen bloß zuzuhören, ohne ihnen deine Dummschwätzerei aufzuhalsen.

2. Sei aufmerksam!

Jetzt weißt du, dass es nicht einfach wird. Denn du als Klugschwätzer bist es nicht gewöhnt, aufmerksam zu sein. Während Leute sprechen, überlegst du bereits, was du ihnen als Nächstes erklären musst. Wie haben die es nur bis hierher in ihrem Leben geschafft ohne deine Weisheiten?

3. Sei still!

Man kann es dir nicht oft genug sagen.

4. Nicken erlaubt

Ja, du darfst nicken und gelegentlich ein „Mhm“ machen. Eventuell den Finger ans Kinn legen, um so auszusehen, als würdest du zuhören (wir wissen, dass du innerlich kurz vor einem Nervenzusammenbruch stehst, wenn deine Klugheiten nicht aus dir herausdürfen).

5. Warten

Halte dich zurück, solange der andere noch spricht. Du kannst in Gedanken „Biene Maja“ singen, wenn du nicht mehr zuhören kannst.

Und nun der große Moment, der dir alles abverlangen wird: Hat dein Gegenüber zu Ende erzählt, nickst du noch einmal und sagst: „Das klingt ja interessant.“ Mehr Höflichkeit erwarten wir gar nicht von dir, du Besserwisser.

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