Angst beginnt im Kopf. Wie kann man sie beseitigen?

Jan 21, 2019

Nicht nur Freiheit beginnt im Kopf. Und bevor wir uns wirklich frei fühlen, müssen wir uns einer Last entledigen: der Angst. Gemeint ist nicht die Angst, die wir haben, wenn wir vor einem großen Tier oder einem Abgrund stehen. Denn diese hat den Zweck unser Überleben zu sichern.

Angst in Kopf und Körper

Wenn wir allerdings bei dem bloßen Gedanken an das gefährliche Tier Angst bekämen, dann hat das für unser Überleben keinen Nutzen. Aber das ist es, was wir die meiste Zeit meinen, wenn wir von Angst sprechen. Wir haben Angst vor unseren Gedanken.

Wir malen uns so lange negative Zukunftsszenarien in unserem Kopf aus, bis wir die körperlichen Symptome der Angst spüren. Und diese können nicht nur psychische Krankheiten wie das Burn-out oder die Depression, sondern auch physische auslösen. Man denke zum Beispiel an die Gürtelrose oder Neurodermitis.

Die Epigenetik spricht sogar davon, dass Gene, die an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind, an- oder abgeschaltet werden können. Darauf beruht auch der Placebo Effekt und die Spontanremission von Krankheiten (plötzliche Genesung), die für die Medizin nicht vollkommen geklärt sind.

Es wird Zeit, zu erkennen, dass wir mit unseren Gedanken und Emotionen nicht nur die Außenwelt beeinflussen, sondern ebenso unseren Körper gesund oder krank machen können.

Angst ist eine Emotion, die die innere Chemie so verändert, dass unsere Vorfahren im Fall des großen Tieres auf Flucht oder Kampf bereitgestellt wurden. In unserer Gesellschaftsstruktur, wie wir sie heute kennen, ist es aber nicht möglich, diese Reaktionen auszuleben.

loewe

Wenn wir kurz vor oder während einer Prüfung Angst haben, werden wir in den meisten Fällen nicht davonlaufen oder die Kameraden angreifen. Diese unterdrückte Energie wird in Teilen des Körpers abgespeichert, und nicht abgegeben wie das bei der Flucht oder beim Kämpfen der Fall wäre. Körperliche Verspannungen oder psychische Probleme wie Depressionen können die Folge solch angestauter Energien sein.

Die Prüfung wird man schwer umgehen können, wenn man einen Abschluss möchte. Die Angst davor hat aber im Kopf begonnen und daher besteht die Möglichkeit, etwas dagegen zu tun.

Gedanken sind keine Realität

Angst vorm Versagen, Angst vorm Verlassenwerden oder vorm Alleinsein, vor Unfällen oder vor Krankheiten (Hypochondrie) sind vom Verstand erzeugte Ängste, die nicht real sind.

Vor allem, wenn in der Vergangenheit eines dieser Ereignisse eingetreten ist, neigt der Verstand dazu, das Gewesene in die Zukunft zu projizieren. Wir haben Angst, dass dieses negative Ereignis wieder eintreten könnte.

Damit rechtfertigen wir einen Rückzug von unserem Umfeld, scheuen die Konfrontation und bleiben lieber zu Hause, bevor wir uns blamieren oder womöglich vom Bus überfahren werden. Manche Menschen werden zu regelrechten Einsiedlern, während andere ihre Träume aufgeben, weil sie Angst haben zu versagen.

Es sind negative Gedanken in unserem Kopf, die uns lähmen und daran hindern, ein Leben nach unseren Vorstellungen zu leben! Wie ist das möglich? Wie können bloße Gedanken einen solchen Einfluss auf uns haben?

Die Gedanken selbst sind nicht real, aber die Reaktion, die sie im Körper auslösen, leider schon. Dass unsere Gedanken Gefühle erzeugen, kann jeder von uns in sich selbst beobachten. Und wenn man nur fest genug an das glaubt, was man sich erzählt, kann man Angst erzeugen, obwohl keine Gefahr für unser Überleben besteht.

angst unter decke

Doch wer aus Angst vor Neuem und den Herausforderungen, die damit einhergehen, lieber nichts tut, wird womöglich eines Tages mit Wehmut auf die Vergangenheit sehen.
Ich wollte auch immer gerne reisen, aber …“, „Ich wäre auch gerne in ein anderes Land gezogen, aber …“, „Ich hätte auch gerne einen anderen Job/ einen anderen Partner/ ein aufregendes Leben, aber …“.

Sündenböcke sind schnell gefunden, meistens die Eltern, die Kinder oder der Partner, doch selten möchte man sich eingestehen, dass es die Unsicherheit und Angst davor ist, dass es nicht klappen und unbequem werden könnte. Lieber bleibt man auf der sicheren Seite und gibt auf, bevor man es überhaupt versucht hat (siehe auch den Blogartikel:Tu es, jetzt! Sei die Veränderung. Warte nicht darauf“). Nicht selten endet das in Frustration und Depression.

Erkenne und verstehe deine Angst

Doch was kann ich tun, um mich von diesen Ängsten zu befreien? Der erste und wichtigste Schritt (und wahrscheinlich auch der schwierigste) ist der, zu erkennen, dass man diese Ängste hat und dass sie nicht real sind! Und wenn du beim Lesen dieses Satzes eine Abwehrhaltung spürst wie „Sie sind aber real!“, dann bist auch du im persönlichen Gefängnis deiner Ängste gefangen.

Denn, wenn deine Sorgen tatsächlich real wären, dann würden sie für jeden gelten und jeder würde sie so empfinden wie du. Und doch kennen wir Leute, die keine Angst davor haben, ihren Job hinzuschmeißen, in ein anderes Land zu ziehen, ihren Partner zu verlassen, alleine zu sein, usw.

Das bedeutet, deine Ängste erscheinen dir nur in deinem Kopf real. In der Realität sind es nur Vorstellungen und Ideen, die sich in deinem Kopf abspielen. Es ist von entscheidender Bedeutung, das zu verstehen. Denn wenn du etwas als unwahr anerkennst, wirst du nicht mehr weiterhin daran glauben.

Wenn du ein dunkles Zimmer betrittst und eine Schlange am Boden siehst, wirst du wahrscheinlich nicht weiter ins Zimmer wollen. Nun sage ich dir, dass das keine Schlange, sondern ein Seil ist, aber du glaubst mir nicht und weigerst dich weiterhin, das Zimmer zu betreten. Also schalte ich das Licht ein. Du erkennst, dass es sich um ein Seil handelt. Es gibt keine Schlange. Deine Angst verfliegt und du kannst in das Zimmer eintreten.

 

rope in room

 

Und so funktioniert das auch mit all deine Vorstellungen und Ideen, an die du so fest klammerst. Wenn du das nächste Mal denkst: „Das wird sowieso nichts, weil …“, „Das kann ich nicht“, dann halt einen Moment inne und frage dich: „Stimmt das wirklich?“. Stimmt es, dass ich das nicht kann, oder ist das nur meine gewohnte Reaktion auf etwas Neues, weil ich Angst davor habe, zu versagen?

Ändere dein gewohntes Programm

Wenn du es leid bist, dass du ein Leben führst, das du nicht führen willst, wirst du bereit sein, etwas zu ändern.

Und wenn diese Bereitschaft da ist, wenn du dieses „Ich kann so nicht mehr weitermachen. Ich will etwas ändern!“ fühlst, dann wird es an Zeit, dass du deine Vorstellungen aufgibst, die dich so lange behindert haben (siehe auch den Artikel: „Negative Geanken loswerden“).

Du malst dir in Gedanken Horrorszenarien aus, wie dein Leben den Bach runtergeht und bekommst große Angst, die sich in Anspannung und Unruhe äußert? Lauf jetzt nicht gleich vor deinen Gedanken davon, indem du dich mit irgendetwas ablenkst. Lass die unangenehmen Gefühle zu und mache dir bewusst, dass keine reale Gefahr um dich ist. Du bist alleine im Zimmer und hattest schlimme Gedanken, das ist alles. Du wirst sehen, dass die negativen Emotionen nach einigen Minuten verschwinden werden.

Wenn sie vorbei sind, kannst du deine Gedankengänge untersuchen. Stimmt es wirklich, was ich mir das ausmale? Oder ist das nur eine Vorstellung von mir? Weiß ich das mit absoluter Gewissheit? Oder muss ich mir eingestehen, dass ich eigentlich nichts mit absoluter Gewissheit vorhersehen kann?

Lerne, vollkommen ehrlich mit dir zu sein. In dem Moment, wo wir ganz ehrlich sind, müssen wir uns eingestehen, dass wir in Wahrheit nicht soviel wissen, wie wir geglaubt haben.

Unser Verstand ist limitiert, das Wissen, das wir angehäuft haben, beschränkt sich auf das, was wir gelernt und erlebt haben. Wenn etwas unbekannt für uns ist, versucht unser Gehirn, Erinnerungen zusammenzutragen, um mit der neuen Situation umzugehen. Es versucht, mit etwas Altem etwas Neuem zu begegnen. Es kann nicht wissen, wie die neue Situation ausgehen wird. Das ist aber auch kein Problem. Nur wir machen ein Problem daraus!

schaukel vor wasserfall

Wir möchten stets den Ausgang kennen, möchten sicher sein, dass alles klappt und so wird, wie man sich das vorstellt. Wenn du diese Vorstellung aufgibst, wirst du keine Angst mehr davor haben, das Unbekannte kennenzulernen.

Sicherheit für etwas in der Zukunft gibt es nicht. Wer daran glaubt, wird sich in einem Zimmer mit 100 Schlagen wiederfinden. Und aus Angst keinen Schritt mehr wagen.

 

Die Angst vor dem Ungewissen aufzugeben, bedeutet dagegen Freiheit. Du bist frei zu sein, wer immer du sein möchtest.

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